Vesper bezeichnete den Schritt des Bob- und Skeleton-Weltverbandes IBSF, der Sotschi nach den jüngsten Doping-Enthüllungen die Weltmeisterschaften entzogen hat, im Interview als "zwingend notwendig" und "richtigen Schritt, um deutlich zu machen, dass ein Verband sich nicht alles gefallen lässt".
Er sei sich "sicher, dass andere Verbände ähnlich reagieren werden wie die Bobfahrer". Den Fußball-Weltverband FIFA zählt Vesper mit Blick auf die WM 2018 in Russland allerdings nicht dazu. "Bei der Fußball-WM wäre eine derart kurzfristige Verlegung organisatorisch kaum machbar und vermutlich extrem teuer", sagte Vesper.
Kontrollausschuss nicht optimal
Einen Komplettausschluss von Sportlern sieht Vesper weiterhin kritisch, denn dieser treffe "immer auch Unschuldige". Aber klar sei: "Die russische Mannschaft in Rio war definitiv zu groß. Viele Verbände haben nicht die Maßstäbe angelegt, die das IOC vorgegeben hatte, sondern wie die Judoka die russischen Sportler einfach durchgewinkt."
Die Zeit für einen erneuten Anlauf auf eine deutsche Olympia-Bewerbung sieht Vesper nach den gescheiterten Kampagnen in München und Hamburg noch nicht gekommen. Zunächst müsse "die Frage der Zustimmung und der Finanzierung geklärt sein. Noch ist es dafür viel zu früh. Erst einmal müssen wir abwarten, für welchen Ausrichter sich das IOC für 2024 entscheidet", sagte Vesper. Er betonte aber auch, dass "eher entscheidend" sein werde, "wie die derzeitige Glaubwürdigkeitskrise des Sports überwunden wird".
Die Entscheidung über den Gastgeber 2024 fällt im kommenden September zwischen Paris, Los Angeles und Budapest.