Wegen Israel-Feindlichkeit: IPC entzieht Malaysia Schwimm-WM

SID
Das IPC entzieht Malaysia die Schwimm-WM.
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Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat Malaysia die Austragung der Schwimm-WM wegen verweigerter Garantien des Ausrichters für israelische Athleten entzogen. Diese Entscheidung traf das IPC am Sonntag bei einem Spitzentreffen in London. Die WM sollte vom 29. Juli bis 4. August in Kuching ausgetragen werden. Ein Ersatz-Ausrichter ist noch nicht gefunden.

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"Jede WM muss für alle qualifizierten Athleten und Nationen offen sein, um sicher und frei von Diskriminierung im Wettkampf antreten zu können", sagte IPC-Präsident Andrew Parsons, dessen Verband in Bonn seinen Sitz hat: "Wenn ein Gastgeberland Athleten eines bestimmten Landes aus politischen Gründen ausschließt, gibt es für uns keine andere Wahl - wir müssen uns nach einem neuen Ausrichter umsehen."

Gefahr von Diskriminierung israelischer Athleten

Laut des IPC hat das Innenministerium Malaysias keine Garantie dafür abgegeben, dass die israelischen Athleten "frei von Diskriminierung und sicher" an der WM teilnehmen können. Das IPC-Protokoll hätte auch das Abspielen der Hymne, das Hissen der Flagge und die Einreise-Erlaubnis für die Mitglieder der Delegation beinhaltet.

Das IPC betonte in seiner Stellungnahme, dass bei der WM-Vergabe im September 2017 all diese Rechte von Malaysia zugesichert worden waren. "Doch danach gab es einen Regierungswechsel, und die neue Regierung hat andere Ideen", sagte Parsons: "Politik und Sport sollten nie vermischt werden."

Eigentlich sollten 600 Schwimmer aus 60 Nationen in Kuching um die Titel kämpfen. Das IPC sucht nun nach einem neuen Ausrichter. Interessenten sollen sich bis zum 11. Februar melden. Die WM, die auch als Qualifikation für die Paralympics 2020 in Tokio dient, soll möglichst zum geplanten Zeitpunkt austragen werden. "Vielleicht müssen wir angesichts der Umstände aber flexibel sein", sagte Parsons.

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