Auf den Spuren von Putin & Fedor

SID
Wladimir Putin ist schon seit einiger Zeit ein großer Sambo-Fan
© getty

Sambo? Was ist Sambo? Das dürften sich wohl einige fragen, wenn sie auf die Liste der Sportarten blicken, die bei den European Games 2015 stattfinden. Zumindest die Menschen, die nicht aus Russland kommen.

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Denn im Gegensatz zu weiten Teilen Europas gilt Sambo dort, insbesondere im Kaukasus, fast schon als eine Art Nationalsportart. Das Wort Sambo steht dabei für den russischen Ausdruck für Selbstverteidigung ohne den Einsatz von Waffen.

"Es ist ein Mix zwischen Judo und Ringen, wobei gerade Judo-Techniken häufig zu sehen sind", erklärt Masaaki Kondo, der Präsident des japanischen Sambo-Verbandes.

Eine der größten Unterschiede zum Judo ist, dass die Athleten im Sambo mehr Freiheiten haben, was Haltegriffe angeht. Vom internationalen Verband (FIAS) werden zwei verschiedene Stile festgehalten: Sport Sambo, das auf Wurf- und Aufgabetechniken basiert, und Combat Sambo, das Schläge und Tritte erlaubt.

Ursprung in der Sowjetunion

Sambo, bei dem die Athleten eine spezielle Jacke (Kurtka) sowie einen Gürtel und kurze Hosen tragen, hat seinen Ursprung in den 1920er und 1930er Jahren der Sowjetunion. Ursprünglich nutzte die Armee den Sport, um ihre Soldaten sowie Polizisten im Kampf Mann gegen Mann auszubilden bzw. zu trainieren.

Seit dem Jahr 1938 wird Sambo ganz offiziell als eine Kampfsportart angesehen. Die actionreiche Mischung aus Judo, Ringen und Jiu-Jitsu fand in den letzten Jahren immer mehr Anhänger, was auch an ihren Wurzeln liegt. Im Sambo treffen europäische Einflüsse auf asiatische, das Ergebnis spricht Bände.

Mittlerweile gibt es auf jedem der fünf Kontinente nationale Verbände. Bei den letzten Weltmeisterschaften im japanischen Narita nahmen beeindruckende 81 Länder teil. Zum Vergleich: Bei der ersten WM in Teheran im Jahr 1973 waren einst nur elf Nationen vertreten.

Zukunft bei Olympia?

Sogar bei den Asienspielen ist Sambo - in der Sport-Variante - vertreten, genauso wie bei den European Games 2015 in Baku sowie bei den Student Games 2013 in Kazan. Das große Ziel bleibt allerdings eine Aufnahme zu den Olympischen Spielen.

"Wir werden uns an das IOC wenden und unsere Sportart vorstellen. Hoffentlich bekommt Sambo dann endlich die verdiente Wertschätzung", so FIAS-Präsident Vasiliy Shostakov.

Einen berühmten Fan hat Sambo auf jeden Fall sicher. Wladimir Putin, Russlands Präsident und gleichzeitig auch FIAS-Ehrenpräsident, hat sich sogar selber an Sambo probiert und gilt als einer der größten Unterstützer. Nicht ohne Grund wurde der President's Sambo Cup in Japan nach ihm benannt.

Fedor ist Sambist

Und der Kreml-Chef ist bei weitem nicht alleine. Fedor Emelianenko, von vielen Experten als der größte MMA-Fighter aller Zeiten angesehen, versucht ebenfalls, Sambo bekannter zu machen: "Sambo ist für mich mehr als eine Sportart. Sambo ist das Leben. Ich würde mich als Sambist bezeichnen."

Mit diesem Duo kann es für Sambo eigentlich nur einen Weg geben: nach oben - und hoffentlich irgendwann einmal auch zu den Olympischen Spielen.

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