Ex-Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen verpasste im Mehrkampf-Finale der Geräteturner eine Medaille als Fünfter mit 4,701 Punkten Rückstand auf Sieger Oleg Wernajew (Ukraine) unerwartet klar. Beim Aufwärmen am Pauschenpferd hatte sich Hambüchen an einem Finger der linken Hand verletzt und bekam dadurch Probleme im Wettkampf.
"Das wird ein paar Tage weh tun. Wir werden das behandeln. Utraschall, Eis, Salben, Verbände", sagte Hambüchen: "Für die Gerätefinals am Samstag ist es kein Problem. Beim Pauschenpferd wäre es etwas anderes, aber das gibt es da ja nicht."
Zum Verhängnis wurde dem Wetzlarer neben einer schwachen Bewertung von 13,333 Punkten am Pauschenpferd vor allem ein Sturz bei der Landung nach dem Sprung (13,300). An seinem Paradegerät Reck fühlte er sich mit 15,500 "ein bisschen zu niedrig" bewertet.
Für die 18-jährige Sophie Scheder war mindestens Bronze möglich, nach einem Sturz an ihrem Paradegerät Stufenbarren fehlten der Chemnitzerin letztlich 0,133 Punkte zu Platz drei. "Ich bin enttäuscht. Aber weniger über meinen Sturz, eher über meine Leistung am Boden", sagte Scheder.
Ovtcharov souverän
Es war nicht die einzige Enttäuschung aus deutscher Sicht am Donnerstag. Die im Tischtennis-Einzel topgesetzte Han Ying und Petrissa Solja schieden in der Revanche für das Finale im Teamwettbewerb gegen die beiden niederländischen Starterinnen im Viertelfinale aus. Han, die in den ersten beiden Runden ohne Satzverlust geblieben war, wurde gegen die niederländische Abwehrspezialistin Li Jie nach 2:0-Satzführung nervös und verlor mit 3:4. Solja zeigte gegen die 42-jährige Li Jiao nach Zwei-Satz-Rückstand Moral und glich aus, verlor aber 2:4.
Ovtcharov bezwang im Viertelfinale den Kroaten Andrej Gacina mit 4:0. Sein Halbfinalgegner ist der Brite Paul Drinkhall, der überraschend den Portugiesen Marcos Freitas bezwang. Als Goldmedaillengewinner von Baku würde er sich direkt für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro qualifizieren.
Junghänel bleibt eiskalt
Mit dem Kleinkalibergewehr (50 m liegender Anschlag) blieb Junghänel im Ausscheidungsschießen eiskalt, zog mit seinen letzten beiden Schüssen nahe der Perfektion (10,8 und 10,6 Ringe, Maximalwert: 10,9) noch am Italiener Marco De Nicolo vorbei und sicherte dem Deutschen Schützenbund (DSB) den elften Quotenplatz für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro.
"Es ist etwas Besonders, bei den ersten Europaspielen zu gewinnen", sagte Junghänel nach der Entscheidung in der Halle: "Das Finale in einer geschlossenen Halle war fast ein anderer Wettbewerb." Die Qualifikation auf der Außenanlage hatte noch unter dem Einfluss des starken Windes mit Spitzen von 50 km/h gestanden.
Volleyballer auf Kurs
Die deutschen Volleyballer haben durch das deutliche 3:0 (25:20, 25:18, 25:22) gegen Bulgarien auf im dritten von fünf Gruppenspielen Kurs das Viertelfinale genommen. Zuvor hatte der WM-Dritte gegen Russland 1:3 verloren und die Slowakei 3:0 bezwungen. Vier Mannschaften aus der Sechsergruppe B kommen bei der ersten Auflage der Europaspiele weiter.Zum Abschluss der Ringer-Wettbewerbe blieben die deutschen Sportler ohne Medaille. Eine Enttäuschung erlebte der frühere Taekwondo-Weltmeister Tahir Gülec (Nürnberg): In der Klasse bis 80 kg schied der 22-Jährige in der ersten Runde aus.