Mit dem glanzvollen 28:23 (15:10)-Erfolg über tapfere Isländer im Finale der Olympischen Spiele von Peking hatte der auf Gold programmierte Favorit seine Mission vollbracht. Wie auch die grandiosen Norwegerinnen am Vortag, haben die Franzosen ihre Titelsammlung nach EM- und WM-Gewinn vervollständigt.
Torwart Omeyer schafft Basis für Sieg
"Das ist alles ein Traum. Wir haben von diesem Finale geträumt, von diesem Gold und jetzt haben wir es geschafft. Ich bin einfach nur zufrieden", sagte der sichtlich bewegte Endspiel-Held Thierry Omeyer und fügte an: "Jetzt werden wir mal ein paar Bier trinken."
Mit seinen Glanzparaden hatte er neben seinem Kieler Klub-Kollegen und Torjäger Nikola Karabatic (8) die Basis für den Sieg geschaffen. "Es war eine Ehre, die Marseillaise hören zu dürfen", bekannte Kreisläufer Bertrand Gille vom HSV Hamburg. Am Vortag im Halbfinale beim 25:23 über Kroatien hatten die Franzosen mehr Mühe.
Isländer sind stolz auf Silber-Medaille
Mit der erst dritten Olympia-Medaille für Island überhaupt und der ersten Medaille bei einem großen Turnier kehren die Nordeuropäer auf ihre Insel zurück. "Diese Silbermedaille nimmt uns keiner mehr. Ich bin wahnsinnig stolz, das ist die beste Zeit meines Lebens", sagte Logi Geirsson vom TBV Lemgo.
Spaniens Handballer hatten sich zuvor den Frust über die heftige 30:36-Halbfinal-Niederlage gegen Island von der Seele geworfen und zum dritten Mal nach 1996 und 2000 Bronze gewonnen. "Wir sind absolut glücklich. Der Ärger über das Spiel gegen Island ist weg", bekannte Rückraumspieler Demetrio Lozano.
Der frühere Spieler des THW Kiel zog sich noch vor Verlassen der Halle aus und verschenkte Hose und Trikot an die Fans. "Mit zwei guten Spielen sind wir Dritter geworden. Wir haben kein gutes Turnier gespielt, aber wir haben viel Glück gehabt", sagte Lozano.