Das DLV-Quartette vermochte über 4 x 100 Meter die Gunst der Stunde bei den Spielen von Peking nicht zu nutzen. Als Fünfte waren die deutschen Männer von Edelmetall ein gutes Stück entfernt.
Jamaikas Männer als einzig verbliebenes Top-Quartett bescherten Usain Bolt sein drittes Olympia-Gold und mit 37,10 Sekunden einen weiteren Weltrekord. Seit 1992 hatte die Marke der USA bei 37,40 gelegen.
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Bolt zum Dritten
Powell als Schlussläufer brachte Jamaika den souveränen Sieg vor Trinidad und Tobago (38,06) und Japan (38,15). Für Bolt war es nach seinen Einzel-Siegen über 100 und 200 Meter die dritte Goldmedaille.
Die deutsche Staffel mit Tobias Unger (Kornwestheim/Ludwigsburg), Till Helmke (Friedberg), Alexander Kosenkow (Wattenscheid) und Martin Keller (Chemnitz) lief 38,58 Sekunden. "Die Zeit ist gar nicht so schlecht", meinte Kosenkow, während Schlussläufer Keller über die enteilte Konkurrenz staunte: "Das ist Wahnsinn, was die da machen. Da hast du keine Chance."
Weltmeister USA scheiterte im Halbfinale nach einem Wechselfehler ebenso wie Mitfavorit Nigeria und Titelverteidiger Großbritannien.
Überraschungs-Gold an Russinnen
Russland gewann überraschend die Sprint-Staffel der Frauen. Jewgenia Poljakowa, Aleksandra Fedoriwa, Julia Guschtschina und Julia Schermoschanskaja siegten in 42,31 Sekunden, während die favorisierte Staffel von Olympiasieger Jamaika nach einem verpatzten zweiten Wechsel ausschied.
Silber ging an Belgien (42,54), Nigeria holte in 43,04 Sekunden Bronze. Die deutsche Staffel belegte in der Besetzung Anne Möllinger/Mannheim, Verena Sailer/Fürth/München, Cathleen Tschirch/Hameln, Marion Wagner/Mainz in 43,28 Sekunden Platz fünf.
Die Staffel von Weltmeister USA hatte im Vorlauf den Stab verloren.