Das Boot um Steuermann Martin Sauer kam auf dem Rotsee fast eine halbe Bootslänge vor Australien ins Ziel. Im Finale trifft der Achter am Sonntag zum ersten Mal in diesem Jahr auf die starke Konkurrenz aus Übersee - der letzte Gradmesser für die Olympischen Spiele in London.
Marcel Hacker meldete sich derweil eindrucksvoll in der Weltspitze zurück: Der Olympiadritte von Sydney siegte im Vorlauf des Einers um mehrere Bootslängen vor Teamkollege Karsten Brodowski (Berlin) und fuhr ungefährdet ins Viertelfinale.
"Das waren heute schwierige Bedingungen, aber ich bin gut damit zurechtgekommen", sagte der Frankfurter. Stark präsentierte sich neben Hacker und Brodowski auch Mathias Rocher (Magdeburg), der ebenfalls eine Runde weiterkam.
Hacker war vor sechs Wochen wegen eines Infektes beim Frühtest in Köln nur Vierter geworden und hatte daraufhin beim ersten Weltcup in Belgrad ausgesetzt - die gute Vorlaufleistung dürfte ihm wieder die nötige Luft im Rennen um das begehrte Olympiaticket im Einer verschaffen. "Ich habe heute das erreicht, was ich mir vorgenommen hatte", sagte Hacker.
DRV-Boote in Medaillennähe
Fast alle Boote des Deutschen Ruderverbandes (DRV) überzeugten in den Vorläufen überzeugen - insgesamt schafften sie in zehn olympischen Klassen den direkten Weg in die nächste Runde. "Das war ein guter Auftakt für uns.
Unsere stabilen Boote haben gezeigt, dass sie wieder um die Medaillen mitfahren können", sagte Bundestrainer Hartmut Buschbacher. Nur der Frauen-Achter sowie der Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer müssen den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen.
Kurios: Starker Rückenwind sorgte auf dem Rotsee für inflationär purzelnde Weltbestzeiten. Neben dem deutschen Frauen-Doppelvierer brachen sechs weitere Boote die bisherigen Bestzeiten.