Stepanowa: Ausschluss ist "unfair"

SID
Whistleblowerin Julia Stepanowa empfindet die Entscheidung des IOC als unfair
© getty

Whistleblowerin Julia Stepanowa hat ihren Ausschluss von den Olympischen Spielen mit deutlichen Worten kritisiert. Die russische Leichtathletin, die die Aufdeckung des russischen Staatsdopingsystems mit ins Rollen gebracht hatte, bezeichnete den Entschluss des IOC in einem Statement als "unfair".

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Die Entscheidung würde auf "falschen und unwahren Aussagen" basieren.

Die IOC-Entscheidung würde andere Whistleblower in Zukunft davon abhalten, mit Enthüllungen an die Öffentlichkeit zu treten, so Stepanowa. Zudem würde sie Entscheidungen des Internationalen Sportgerichtshofs CAS ad absurdum führen.

Stepanowa betonte zudem, sie hätte es nie abgelehnt, als Teil des russischen Teams anzutreten - sondern die Athleten wollten nicht im gleichen Team wie die 30-Jährige starten. "Wenn das Russische Olympische Komitee gesagt hätte, es würde mich unterstützen und mich gerne in seinem Team haben, hätte ich das akzeptiert. Ich wollte nie jemandem schaden, sondern den Sport sauberer machen", sagte Stepanowa. "Ich bin nicht gegen die russischen Athleten, ich unterstütze sie vom ganzen Herzen. Sie tun mir leid, dass sie Teil dieses Systems sind."

Das IOC hatte Stepanowa am Sonntag die Teilnahme an den Sommerspielen untersagt. Zwar begrüße die Ethikkommission Stepanowas Beitrag zum Anti-Doping-Kampf, da sie aber selbst mindestens fünf Jahre Teil des Systems gewesen sei, würde sie nicht die ethischen Anforderungen an einen olympischen Athleten erfüllen. Stattdessen lud das IOC Stepanowa und ihren Ehemann Vitali Stepanow als Gäste nach Brasilien ein.

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hatte ihr bei den Europameisterschaften zuletzt eine Starterlaubnis unter neutraler Flagge erteilt.

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