RPC-Anwalt Alexei Karpenko bestätigte Pläne für einen Einspruch gegen die vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) aufrecht erhaltene Sperre wegen Staatsdopings für alle russischen Aktiven durch das Internationale Paralympische Komitee (IPC).
RPC-Präsident Wladimir Lukin schreibt sogar eine Aufhebung des Startverbotes noch nicht ab. "Das Russische Paralympische Komitee glaubt daran, dass russische Athleten noch immer eine Chance auf die Teilnahme an den Spielen haben", ließ der Funktionär im Laufe des Mittwochs mitteilen. Details zu den rechtlichen Maßnahmen, die die Russen nun ergreifen wollen, nannte Lukin allerdings nicht.
Zuvor hatte die Einschätzung von Karpenko noch anders gelautet. "Der Prozess wird zwischen ein und zwei Jahren dauern. Deshalb werden die russischen Athleten nicht an den Spielen in diesem Jahr teilnehmen", sagte der RPC-Anwalt am Vormittag.
Ist der Ausschluss ein moralethischer Affront?
Besonders die CAS-Argumentation sei dem Fall nicht angemessen, meinte Karpenko weiter. Der CAS habe eine "extrem politisierte Postion" eingenommen. "Das formale Argument, das sie hervorgebracht haben, war, dass das IPC eine Organisation mit eigenen Richtlinien sei, die ihre eigenen Entscheidungen trifft und der CAS nicht in der Position sei, diese Richtlinien zu ändern", sagte Karpenko. Er sei "sehr enttäuscht, dass der CAS diesen rein formalistischen Argumenten zugestimmt, Menschenrechte und Prinzipien des internationalen Rechts verletzt habe, so Karpenko weiter.
Auch russische Sport-Ikonen werteten den CAS-Entscheid als moralethischen Affront gegen die einheimischen Para-Sportler. Die dreimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Irina Rodnina bezeichnete die Entscheidung gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass als "unmenschlich. Es ist falsch, die Angelegenheit auf dem Rücken körperlich Beeinträchtigter auszutragen, Leute, für es nicht nur um Sport auf höchstem Niveau geht, sondern auch um die Möglichkeit, sich als Individuum zu fühlen".