"Bach blamiert Deutschland und beschädigt durch sein Verhalten massiv die olympische Bewegung, weil er nicht klar Position bezieht zu Korruption im IOC und zum Doping - eine Problematik, die nicht nur auf Russland beschränkt ist", sagte Näder der Berliner Zeitung Tagesspiegel.
Näder pflegt als Chef eines weltweiten Prothesen- und Rollstuhlherstellers gute Kontakte zu Bachs Kollege Sir Philip Craven vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC). Anders als das IOC bei Olympia in Rio de Janeiro hatte das IPC im Skandal um Russlands Staatsdoping die russischen Athleten von den derzeit laufenden Paralympics in Brasilien ausgeschlossen.
"Bach hat die olympische Idee schwer beschädigt"
"In einer Welt, die sowieso aus dem Gleichgewicht geraten ist, wo alle klugen politischen Köpfe und alle Global Citizens mit Einfluss versuchen, ruhig Kopf zu bewahren, hat Thomas Bach die olympische Idee, die gerade in dieser Zeit eine wichtige Vorbildfunktion haben könnte, durch sein Misleadership schwer beschädigt", sagte Näder weiter.
Das IOC reagierte mit Unverständnis auf die Angriffe. "Herr Näder ignoriert offensichtlich die Tatsache, dass der IPC-Präsident der IOC-Entscheidung aufgrund der Unterschiedlichkeit der Statuten beider Organisationen zugestimmt hat", teilte ein IOC-Sprecher dem SID mit.
Näder ärgert sich allerdings auch darüber, dass Bach "es nicht mal geschafft" habe, die Paralympics bei seiner Rede auf der Schlussfeier der Olympischen Spielen in Rio "auch nur zu erwähnen". Das wäre üblich, so der Topmanager weiter.
Bach ist seit langem der erste IOC-Präsident, der den Paralympics keinen Besuch abstattet. Laut IOC allerdings ließ Bachs Terminlage keine Visite zu.