Langlauf: 1x Gold, 3x Silber
Dieser verdammte Petter Northug kann schon auch alles, und dieser verdammte Lukas Bauer ist auch nicht viel schlechter. Und deshalb werden der Norweger und der Tscheche wohl den Großteil der Goldmedaillen unter sich aufteilen - aber nicht alle. Denn es gibt ja da auch noch den Klassiker über 50 Kilometer. Und da ist Tobias Angerer in Vancouver stärker als Northug. Und stärker als Bauer. Und stärker als alle anderen. Die Medaille in der Staffel ist ohnehin gebongt. Und hey, wie wär's, wenn Axel Teichmann einfach mal nicht krank wird? Dann gibt's nämlich ein weiteres Mal Edelmetall im Einzel.
Mei, wie schön Evi Sachenbacher-Stehle doch lächeln kann. Alleine dafür hätte sich das deutsche Team schon eine Medaille verdient. SPOX hat diesbezüglich auch schon mal einen Antrag beim NOK gestellt.
Sollte der allerdings wider Erwarten abgeschmettert werden, gehen unsere Mädels im Einzel wohl leer aus. Nach der Staffel darf die Evi dann aber wieder lächeln. Über einen Platz auf dem Podium.
Nordische Kombination: 2x Gold, 1x Bronze
Gold in der Staffel geht an Deutschland. Klar, schließlich hat das deutsche Team in dieser Saison bislang alle Staffeln gewonnen. 100 Prozent Erfolgsquote also. Was soll da noch schief gehen? Ist doch völlig egal, dass in dieser Saison erst eine Staffel war.
100 Prozent sind 100 Prozent - und Gold für Deutschland. Punkt. Dazu gibt's auch noch im Einzel einen Olympiasieg und eine weitere Medaille. Durch wen? Anzubieten hätten wir da Eric Frenzel, Tino Edelmann und Björn Kircheisen. Das reicht. Punkt.
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Rodeln: 2x Gold, 2x Silber, 2x Bronze
Die große Frage wird sein, wie locker Felix Loch in seine ersten Olympischen Spiele geht. Nach zwei sensationellen Goldmedaillen bei den Weltmeisterschaften 2008 und 2009 wünscht sich natürlich ganz Deutschland, dass er auch in Vancouver abräumt. Ob das möglich ist?
Es wird sicher verdammt schwer, denn Armin Zöggeler hat eine dominante Weltcup-Saison in den Eiskanal gezaubert und ist klarer Favorit. Aber gemeinsam mit Albert Demtschenko aus Russland ist Loch erster Herausforderer des Italieners. Und mit David Möller hat das deutsche Team noch den Viertplatzierten des Weltcups in der Hinterhand. Andi Langenhan feierte Mitte Januar in Oberhof einen Sieg im vorletzten Weltcuprennen und geht ebenfalls mit viel Selbstvertrauen in die Spiele.
Im Doppelsitzer ruhen die Hoffnungen auf den Duos Andre Florschütz/Torsten Wustlich und Patric Leitner/Alexander Resch. Beide konnten je zwei der acht Weltcup-Rennen gewinnen, insgesamt gingen nur zwei Siege nicht an Deutschland. Es riecht nach Doppelsieg.
Eine absolute Bank sollten die Damen sein. Tatjana Hüfner und Natalie Geisenberger machten den Weltcup unter sich aus, die Dritte Anke Wischnewski hatte einen soliden Vorsprung vor der Amerikanerin Erin Hamlin. Die deutschen Vertreterinnen könnten auch in Vancouver geschlossen auf dem Podium stehen.
Shorttrack
Im Eisschnelllauf stellt Deutschland absolute Weltspitze dar, aber wenn die Eisfläche kleiner und der Kampf brutal wird, ist das irgendwie nur etwas für Nordamerikaner und Asiaten. Die Topstars heißen Apolo Anton Ohno bei den Herren und Meng Wang bei den Damen. Deutsche Athleten waren in Turin chancenlos, genau das werden sie größtenteils auch in Vancouver sein.
Eine klitzekleine Chance hat die deutsche Männerstaffel, die sich im Gegensatz zu den Frauen für Vancouver qualifiziert hat - und das sehr souverän. Bundestrainer Eric Bedards Motto "If you can dream it, you can do it" soll in die Tat umgesetzt werden. Wer weiß, beim Shorttrack stürzen ja auch gerne mal die Favoriten...
Alle Medaillenentscheidungen im Überblick
Skeleton: 2x Silber, 1x Bronze
Schön, dass es Sportarten gibt, in denen wir Deutsche eine absolute Bank sind, in denen wir uns fast sicher auf eine Medaille einstellen können. Wie beim Skeleton. Da gibt es bei den Damen gleich drei Kandidatinnen: Einerseits Anja Huber, deren mäßige Saison mit dem Gewinn der Europameisterschaft immerhin einen versöhnlichen Abschluss fand. Dann Marion Trott, amtierende Weltmeisterin. Und zu guter Letzt Kerstin Szymkowiak, die auf Platz drei im Gesamtweltcup fuhr.
Unserem Trio entgegen stellt sich vor allem Mellisa Hollingsworth. Die Kanadierin hat zwar den Gesamtweltcup gewonnen und den Heimvorteil auf ihrer Seite, aber man wird jawohl träumen dürfen! Die Britin Shelley Rudman ist so was wie das Dark Horse im Wettbewerb.
Bei den Herren sieht es nur unwesentlich schlechter aus, denn Frank Rommel kann ebenfalls jederzeit in die Medaillenränge fahren. Genau wie Juniorenweltmeister Sandro Stielicke. Die beiden wurden immerhin Zweiter und Dritter im Gesamtweltcup. Gold zu erreichen, wird allerdings verdammt schwierig. Da führt einfach kein Weg am Letten Martins Dukurs vorbei.
Ski alpin: 1x Gold, 1x Silber, 2x Bronze
2006 in Turin gab es keine Medaille für die Alpinen - das wird diesmal definitiv nicht mehr passieren. Der Grund: Schon lange war das DSV-Damen-Team in der Breite und Spitze nicht mehr so gut aufgestellt wie diesmal.
Als Leitwolf fungiert Maria Riesch. Lindsey Vonns Schienbeinprellung hin oder her - Maria gehört in allen fünf Disziplinen zu den Medaillenkandidatinnen und wird sich ihren ersten Olympia-Auftritt auch vergolden. Dazu kommt eine Bronzemedaille. Schwester Susanne wird mit Bronze im Slalom für einen Sister-Act-Freudentanz sorgen.
Ebenfalls ein ganz heißes Eisen ist Kathrin Hölzl. Die amtierende Weltmeisterin gehört zu den großen Favoritinnen im Riesenslalom und wird dieser Rolle mit Silber gerecht. Und dann ist da noch Viktoria "Bode " Rebensburg: Wenn sich der Youngster gut auf die Schneeverhältnisse einstellt, ist ein Top-Fünf-Platz auf jeden Fall drin.
Bei den Herren liegt der ganze Druck auf den Schultern von Felix Neureuther. Dass er damit umgehen kann, hat er spätestens mit seinem Erfolg in Kitzbühel eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 25-Jährige gehört ganz klar zu den Medaillenkandidaten - allerdings beanspruchen diese Rolle auch rund zehn weitere Fahrer für sich. Unser Tipp: Felix fährt dank eines fulminanten zweiten Durchgangs noch unter die Top 8.
Skispringen: 1x Silber, 1x Bronze
Wider jede Erwartung werden es die Spiele des Martin Schmitt. Er bestätigt die Eindrücke aus dem Training und wird auf der Normalschanze überraschend Dritter. Davon mitgerissen liefert sich das Team um Schmitt, Michael Uhrmann, Michael Neumayer und Pascal Bodmer einen harten Kampf mit Norwegen und wird am Ende Zweiter hinter den übermächtigen Österreichern.
Auf der Großschanze sind die Flieger gefragt. Dort kommen die Deutschen nicht ganz an die Medaillen ran, bringen aber mit Uhrmann und Schmitt zwei Springer unter die Top Ten.
Snowboard: 1x Gold
In Turin 2006 begann die fabelhafte Welt der Amelie Kober - ja, wir können das Wortspiel auch nicht mehr hören - mit der sensationellen Silbermedaille zu erstrahlen. Vier Jahre später ist die Parallel-Riesenslalom-Spezialistin mit ihren 22 Jahren immer noch sehr jung, aber deutlich erfahrener. Sie gehört ganz klar zu den Mitfavoritinnen und weiß zudem, wie das mit Edelmetall und Olympia so geht. Warum also nicht nochmal zuschlagen? Die Zeit ist reif: Amelie holt Gold.
Snowboardcrosser David Speiser hat mit den Plätzen zwei und sieben bei den letzten zwei Weltcuprennen vor Olympia gezeigt, dass seine Formkurve genau richtig zeigt: steil nach oben nämlich. Das Halbfinale ist für den 29-Jährigen auf jeden Fall drin.
Macht zusammen:
x 15, x 17, x 14 - Die Spiele können kommen!