Jansrud setzt Norwegens Goldserie fort

SID
Gold! Der Norweger Kjetil Jansrud war im Super G nicht zu schlagen
© getty

Kjetil Jansrud hat die Siegesserie der Norweger im Super-G bei Olympischen Winterspielen fortgesetzt. Der Abfahrtsdritte feierte in der zweiten Speed-Disziplin der Männer im Rosa Chutor Alpine Center in 1:18,14 Minuten einen überlegenen Erfolg und feierte damit den vierten Olympia-Triumph der Skandinavier nacheinander.

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Vor einem Jahr zog er sich einen Kreuzbandriss zu, jetzt ist er Olympiasieger: Kjetil Jansrud hat bei den Spielen in Sotschi die Serie der etwas unerwarteten Goldmedaillen-Gewinner in den alpinen Ski-Wettbewerben fortgesetzt. Der 28 Jahre alte Norweger holte sich in einem spannenden Rennen den Sieg im Super-G, der damit eine Domäne der Ski-Rennläufer seines Landes bleibt: 1992, 2002 und 2006 hatte Kjetil Andre Aamodt diesen Wettbewerb gewonnen, 2010 der auch diesmal favorisierte Aksel Lund Svindal.

Jansrud kam bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt und weicher Piste als Vorletzter der besten Super-G-Läufer - und deklassierte die bis dahin eng beieinander liegende Konkurrenz. Üppige 0,53 Sekunden lag er vor dem bis dahin führenden Bode Miller (USA) - der am Ende dann doch nur Bronze gewann, gemeinsam mit dem zeitgleichen Kanadier Jan Hudec. Zwischen diese drei aber schob sich überraschend noch Andrew Weibrecht (USA): Das Rennen schien bereits entschieden, da ließ er plötzlich mit Zwischenbestzeiten aufhorchen - und holte Silber. Svindal übrigens wurde nur Siebter.

Jansrud überglücklich

"Die Strecke hat mir gut gepasst, ich wusste, ich habe eine faire Chance", sagte Jansrud im ZDF und bekannte: "Ich habe vorher Bode gesehen, er ist so brutal schön gefahren, da habe ich gedacht, es ist vorbei."

Tatsächlich aber schlug der Puls von Jansrud noch ein weiteres Mal sehr schnell: "Ich bin unten noch mal nervös geworden bei Weibrecht. Eigentlich habe ich nicht mehr mit ihm gerechnet. Aber jedes vierte Jahr kommt er wieder", sagte Jansrud über den Amerikaner, schon 2010 überraschend Olympiadritter im Super-G.

Als Weibrecht mit einem Rückstand von 0,30 Sekunden ins Ziel kam, atmete Jansrud erst einmal tief durch: Seine unbändige Freude hatte er schon zuvor aus seinem breiten Brustkorb hinausgebrüllt. "Er ist drei geile Rennen gefahren, Glückwunsch", sagte Matthias Mayer, der Abfahrts-Olympiasieger aus Österreich. Mayer verpasste durch einen Torfehler die historische Chance, als erster Ski-Rennläufer Olympia-Gold in der Abfahrt und im Super-G zu gewinnen. Auch er war mit hervorragenden Zwischenzeiten unterwegs gewesen.

Schock: Kreuzbandriss

Jansrud hatte in der Tat schon erfolgreiche Rennen hinter sich: In der Abfahrt gewann er hinter Mayer und Christof Innerhofer (Italien) Bronze, in der Super-Kombination fuhr er die beste Abfahrt und kam nach dem Slalom auf einen respektablen vierten Rang. Bereits 2010 in Vancouver hatte Jansrud, der in seiner Karriere erst ein Rennen im Weltcup gewonnen hat, aufhorchen lassen mit Silber im Riesenslalom. Das bemerkenswerteste allerdings: Vor einem Jahr, am 6. Februar 2013 hatte bei der WM in Schladming einen Kreuzbandriss erlitten.

Erst im November war Jansrud wieder in den Weltcup zurückgekehrt. Um nun den Beweis anzutreten, dass man jedes vierte Jahr auch mit einem Norweger rechnen muss. Vor allem im Super-G.

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