Als die 168 "OAR"-Aktiven am Montag auf dem Moskauer Scheremetjewo-Flughafen aus ihrer Maschine stiegen, jubelte eine riesige Menschenmenge den in Südkorea wegen der Staatsdoping-Affäre unter neutraler Flagge gestarteten Sportlern mit Blumensträußen in den Nationalfarben und russischen Nationalfähnchen in den Händen begeistert zu.
Besonders feierten Tausende von Sport-Fans die Eishockey-Mannschaft der Männer und die erst 15 Jahre alte Eiskunstläuferin Alina Sagitowa, die in Südkorea für die einzigen beiden Olympiasiege durch russische Aktive gesorgt hatten.
Vertreter der russischen Regierung von Präsident Wladimir Putin waren allerdings nicht zur Begrüßung der OAR-Delegation, die in Pyeongchang insgesamt 13 Medaillen gewonnen hatte, zum Airport gekommen.
"Viele hatten Zweifel an der Teilnahme an den Spielen. Ich bin aber überzeugt, dass seit Sonntag niemand daran zweifeln kann, dass es gut ist, dass Russland und niemand anderes die Goldmedaille im Eishockey gewonnen hat. Unsere Aktiven haben mit dem Herzen gekämpft", sagte Präsident Alexander Schukow von Russlands noch suspendiertem Olympia-Komitee in einer Referenz an die "Sbornaja" für den 4:3-Erfolg im Olympia-Finale nach Verlängerung gegen die deutsche Nationalmannschaft.
"Wir haben bewiesen, dass nichts unser Land brechen kann"
Bei den russischen Kufencracks konnte sich Sergej Andronow in der euphorischen Atmosphäre am Flughafen einen Seitenhieb gegen die Sanktionen gegen Russland wegen des Staatsdoping-Skandals nicht verkneifen. "Das alles hat uns nur noch stärker gemacht. Wir haben bewiesen, dass nichts unser Land brechen kann."
Die OAR-Delegation hatte am vergangenen Sonntag anders als in Moskau erhofft nicht wieder unter Russlands Nationalflagge an der Schlussfeier von Pyeongchang teilnehmen können. Grund war der zunächst noch bis auf zur Analyse sämtlicher Dopingkontrollen aufrechterhaltene Ausschluss von Russlands Olympia-Komitee.
Trotz der Sanktionen hatte die OAR-Eishockeyspieler bei der Siegerehrung mit der Olympischen Hymne auf dem Eis die russische Nationalhymne gesungen und damit für einen sportpolitischen Misston gesorgt.