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MLB Draft 2018: Second Baseman Nick Madrigal im Porträt - Größe ist nicht alles

Nick Madrigal könnte als erster Positionsspieler im MLB Draft 2018 gezogen werden.
© imago

Schaut man sich die Top 100 der besten Draft Prospects 2018 von MLB Pipeline an, stechen einem in erster Linie Pitcher ins Auge. Der erste Positionsspieler, der Erwähnung findet, ist Nick Madrigal, der Second Baseman der University of Oregon. Und das mit gutem Grund.

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Madrigal ist ein Traum für viele Scouts und selbst die Analytik-Abteilungen der MLB-Klubs dürften begeistert sein vom 21-Jährigen. Grund dafür ist die Tatsache, dass er auf Base kommt. Und wie!

In drei Jahren in der Pacific-10 Conference steigerte Madrigal seine On-Base-Percentage von .380 bis auf .496 in der Saison 2018, die zugegebenermaßen nur bedingt als Vergleichswert herangezogen werden sollte, da sich der Infielder zu Saisonbeginn das Handgelenk brach und daher nur 29 Spiele absolvierte.

Dennoch ist die Zahl überragend und wird noch besser, wenn man sich seine Strikeouts und Walks anschaut. Madrigal weiß genau, wo die Strikezone ist und nutzt dies perfekt aus. In allen seinen College-Jahren hatte er stets mehr Walks als Strikeouts - 2018 gar elf Walks gegenüber nur vier "Ks".

Er ist zwar kein Power-Hitter, dafür aber ein konstanter Lieferant von hartem Kontakt. Er schlägt die Bälle mit Autorität und dürfte eine stete Gefahr für Extra-Basehits sein. Zudem verfügt er über elitären Speed, der es ihm erlaubt, Bases zu stehlen. Ebenso sind die Instinkte da für gutes Base Running - das Resultat: Allein 2017 erzielte er 53 Runs in nur 60 Spielen.

Nick Madrigal: Scouting Grades von MLB Pipeline

HitPowerRunArmFieldOverall
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2017 war überhaupt sein bestes Jahr für die Beavers. Nicht nur wurde er zum Defensive Player of the Year in der Pac-10 gewählt, er wurde auch zum Spieler des Jahres gekürt.

Der erste Titel macht dabei auch deutlich, wie begabt er im Feld ist. Nicht wenige gehen davon aus, dass er ein Second Baseman auf Gold-Glove-Niveau sein könnte, vielleicht sogar einen überzeugenden Shortstop geben könnte. Für Oregon State spielt er nur deshalb nicht Shortstop, weil dieser Job schon durch den ebenso hochveranlagten Cadyn Grenier belegt ist.

Für die MLB ist Madrigal indes kein unbeschriebenes Blatt, schließlich zogen ihn die Cleveland Indians bereits 2015 im Draft. In der siebten Runde ging er als 514. Pick ans Team aus Ohio. Zu einem Vertrag kam es jedoch nicht, da die Indians aufgrund von Pool-Money-Beschränkungen nicht in der Lage waren, das geforderte Handgeld von mehr als einer Million Dollar zu zahlen. Also ging Madrigal aufs College.

Drei Jahre später jedoch gilt er als Erstunden- und in manchen Kreisen gar als Top-3-Kandidat im MLB Draft 2018.

Das alles, obwohl der Second Baseman nicht gerade über Gardemaß verfügt. Mit seinen 1,70 Metern Körpergröße wäre Madrigal erst der zweite Middle Infielder seit 1965 nach Joey Cora (1,70 m), der 1,72 Meter oder kleiner ist, und in der ersten Runde gezogen wurde. Die Padres schnappten sich damals den älteren Bruder des heutigen Red-Sox-Managers, Alex Cora, mit dem 23. Pick.

Dustin Pedroia als Vorreiter für kleinere Spiele in der MLB

Größe jedoch spielt im Jahr 2018 nur noch eine geringfügige Rolle in den Augen der MLB-Verantwortlichen. Zu verdanken hat dies nicht zuletzt Madrigal vor allem Dustin Pedroia. Der 1,75 Meter große Second Baseman der Red Sox, der 2004 immerhin in der zweiten Runde gezogen wurde, gewann 2008 sogar den MVP Award der American League, trotz seiner geringen Körpergröße.

Er legte gewissermaßen den Grundstein für die heute viel größere Akzeptanz von vergleichsweisen kleineren Spielern. Ein Sachverhalt, von dem nun auch Ozzie Albies (1,73 m) von den Atlanta Braves und natürlich AL MVP Jose Altuve (1,68 m) von den Houston Astros profitieren.

Und so geht es auch bei Madrigal vordergründig um seine Fähigkeiten und die bislang gezeigten - und beeindruckenden - Leistungen auf dem Feld. "Ich denke, dass die Leute langsam erkennen, dass es Gewinner und Big Leaguer in verschiedenen Größen und Arten gibt. Er kann im Baseball Dinge tun, von denen viele andere Jungs nicht mal träumen können", brachte es Beavers-Coach Pat Casey auf den Punkt.

Beavers-Coach: Nick Madrigal ist "ein großartiger Mensch"

Und was die bislang noch fehlende Power angeht - er schlug in drei Jahren lediglich sieben Homeruns - ist es durchaus denkbar, dass er sich in dieser Disziplin noch steigert. "Einige der härteren Exit Velocitys kommen von Leuten mit kleinerer Statur", merkte ein Funktionär aus der American League gegenüber mlb.com an: "Ein paar dieser Jungs können viel Druck und Bat-Speed mit kürzeren Schwüngen erzeugen." Das Paradebeispiel hierfür ist aktuell sicherlich Mookie Betts (1,75 m), der die MLB in Homeruns anführt.

Zudem stellte Casey eine weitere Qualität seines Schützlings gegenüber mlb.com heraus: "Wenn du manchmal hochkarätige Spieler hast, musst du sie extra motivieren und sich um sie kümmern. Doch nicht mit diesem Burschen. Keiner Betreuung. Er ist ein großartiger Mensch, ein guter Schüler." Und Casey ging sogar noch einen Schritt weiter: "Er wird in einem, eineinhalb oder zwei Jahren in den Big Leagues landen. Ich weiß schon, du musst dich erst noch entwickeln. Aber stecke ihn in eine Big-League-Uniform und e.r kann sofort spielen."

Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.

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