Eine weitere Woche, die vorüber zieht, ein weiterer Rückschlag für Andrew Bynum und die Philadelphia 76ers. Der 25-Jährige konnte verletzungsbedingt noch keine einzige Minute für das Team absolvieren, das ihn im Sommer im Tausch für drei Leistungsträger und einen Erstrundenpick erstanden hatte und denkt nach den neuesten Problemen mit seinen chronisch lädierten Knien über ein vorzeitiges Saisonende nach.
Erst vor wenigen Tagen hatte Bynum zum ersten Mal überhaupt mit den Sixers mittrainiert, bevor sein rechtes Knie anschwoll und die Schmerzen derart unerträglich wurden, dass man in Philly mittlerweile Plan C in Erwägung zieht: Arthroskopie, mehrmonatige Pause, Saison gelaufen.
Starke Schmerzen
Der Mann, für den Philadelphia seine sportliche Zukunft aufs Spiel setzte, war überzeugt davon, früher oder später wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen und dem Team in den letzten Saisonwochen bei einem letzten Playoff-Push behilflich sein zu können. Daraus wird wohl nichts: das Team von Doug Collins hat sieben Partien in Folge verloren und mit sechs Siegen Rückstand Platz acht in der Eastern Conference schon fast vollständig aus den Augen verloren.
"Natürlich ist das hart für ihn, und er tut mir auch leid", zeigt Collins Verständnis für Bynums schwere Situation. "Er will unbedingt spielen. Aber er hat starke Schmerzen. Er würde gerne helfen."
Rückkehr weiter offen
Nachdem Bynum in der vergangenen Saison 60 von 66 regulären Partien für die Los Angeles Lakers absolvierte, wechselte er im Sommer in einem spektakulären Blockbuster in die Stadt der brüderlichen Liebe. Dort dachte man, mit dem ehemaligen All-Star Center das große Los gezogen zu haben und schon bald wieder die NBA-Elite anpeilen zu können.
Der Plan haute nicht hin. Prellungen und Verstauchungen in Bynums Knien wechselten sich mit unklaren oder mysteriösen Schmerzen ab. Wann - oder ob - der 130-Kilo Koloss wieder aufs Parkett zurück kehren kann, steht in den Sternen.
Schlimmer noch: der kommende Free Agent wollte in diesem Jahr eigentlich beweisen, dass er einen lukrativen Mehrjahresvertrag verdient hätte. Bynum scheint sich um seine Zukunft indes nicht zu sorgen. Der Mann, der in seiner Karriere 222 von 614 möglichen Partien verpasst hat und in dieser Saison 16,5 Millionen US-Dollar verdient, sagte gestern: "Ich bin unbesorgt. Aber es ist frustrierend. Ich denke, es wird ein bisschen spät, um zurück zu kehren. Ich denke, gesund zu sein ist weitaus wichtiger. Wenn ich gesund bin, bekomme ich schon meinen Deal."