Das Spiel im Staples Center war bis ins Schlussviertel absolut ausgeglichen. Dann drehten die Bankspieler der Lakers auf. Coach Mike D'Antoni schenkte ihnen das Vertrauen und wechselte im vierten Viertel nicht ein einziges Mal aus. Angeführt von Jordan Famar (16 Punkte, 6 Assists) und Xavier Henry (Career High 22 Punkte, 6 Rebounds) zogen die Lakers uneinholbar davon.
Zuvor hatte Pau Gasol ein gutes Spiel gezeigt. Der Spanier kam in 24 Minuten auf 15 Punkte, 13 Rebounds und 4 Assists. Steve Nash spielte nur 21 Minuten und konnte sich nicht wirklich in Szene setzen.
Auf Seiten der Clippers bestätigte DeAndre Jordan seinen starken Eindruck aus der Preseason. Der Center kam am Ende auf 17 Punkte, 11, Rebounds und 3 Blocks bei einer Trefferquote von 80 Prozent. Chris Paul legte ebenfalls gute Zahlen (15 Punkte, 11 Assists, 6 Rebounds, 5 Steals) auf, war aber in der entscheidenden Phase nicht in der Lage, sein Team zurückzuführen.
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Die Reaktionen:
Mike D'Antoni (Coach Lakers) über die Bankspieler: "Teamchemie ist besonders wichtig und sie sind gute Jungs. Gut zu coachen. Sie tun alles dafür, zu gewinnen. Sie haben bereits in der Preseason bewiesen, dass sie gut sind."
Doc Rivers (Coach Clippers): "Mike D'Antoni hat etwas Großartiges gemacht. Er hat einfach seine Starter nicht wieder gebracht. Es gab wirklich einen Punkt, an dem ich dachte: 'Bitte bringe sie wieder.' Wir waren einfach nicht bereit heute. Die Lakers hatten sicher in den letzten zwei Monaten häufig gehört, wie gut wir sein werden. Daher war mir schon klar, dass sie spielen würden, als ginge es um die Weltmeisterschaft - einfach mit einer Menge Energie. Da konnten wir nie dagegenhalten."
Xavier Henry (Lakers): "Um ehrlich zu sein, ich liebe unsere Second Unit. Wir haben eine Menge Spaß, wir sind alles athletische Typen, die das Tempo bestimmen können. Wir haben ein tiefes Team. Die Leute glauben, dass wir nicht gut sind und Zwölfter oder so werden. Das spornt uns noch mehr an. Wir sind jung und athletisch."
Jodie Meeks (Lakers): "Es ist manchmal nicht so schlecht, der Underdog zu sein. Es gab keine Erwartungen, aber wir sind rausgegangen und haben hart gespielt. Was kann schon passieren? Wir verlieren und die Leute sagen, dass wir nicht gut sind?"
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Lakers spielen Small Ball und starten mit Nash, Blake, Young, Williams und Gasol. Bryant ist bekanntlich noch nicht fit. Kaman sitzt auf der Bank, Harris ist nicht im Kader. Die Clippers halten mit der erwarteten Aufstellung dagegen. Coach Rivers schickt Paul, Redick, Dudley, Griffin und Jordan aufs Parkett.
5.: Bislang ist es hier ein Shootout zwischen Gasol und Redick. Der Spanier wird immer wieder gesucht und erzielt 11 der ersten 13 Punkte. Doch Redick hält dagegen. Schon 10 Punkte beim Shooting Guard. 16:13 für die Clippers.
11.: Von wegen kein Lob City mehr! Die Clippers machen weiter, wie man sie kennt. Paul wirft den Ball in Richtung Korb und da ist Jordan, der das Alley-oop-Anspiel durch den Ring hämmert. 30:24 für die Clippers.
17.: Young dreht auf! Der Guard nagelt erst den Dreier rein und im Anschluss noch einen Midrange Jumper. Nash legt einen Dreier nach. Die Lakers übernehmen die Führung. 46:44.
24.: Gasol nimmt den Jumper und trifft, aber zu spät. Die Uhr war bereits runtergelaufen. Die Clippers gehen mit 57:55 in die Pause.
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29.: Die Lakers sind wieder vorne. Nash legt auf Blake ab und der versenkt den offenen Dreier. Es bleibt eine enge Kiste. 66:65 für die Lakers.
36.: Setzen sich die Clippers nun leicht ab? Collison baut die Führung per Dreier zumindest auf 6 Punkte aus. 79:73.
39.: Von wegen! Das Spiel kippt in die andere Richtung. Erst macht Henry den Big Shot, dann legen Farmar und Meeks Dreier nach. Und wiederum Meeks sorgt mit einem Dreipunktspiel für die Führung. 86:83 für die Lakers.
45.: Jetzt wird es richtig deutlich. Den Bankspielern gelingt alles. Famar bedient Hill aus dem Pick-n-Roll und der trifft den weiten Zweier mit Brett. Hier dürfte nichts mehr anbrennen. 108:91 für die Lakers.
L.A. Lakers vs. L.A. Clippers: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Die Lakers-Bank. Unglaublich was die Second Unit der Lakers vor allem im Schlussviertel ablieferte. Coach D'Antoni wechselte nicht einmal aus und ließ Farmar, Meeks, Henry, Johnson und Hill das gesamte letzte Viertel auf dem Feld. Die Reserve dankte es ihm mit einer überragenden Leistung. 41:24 ging das letzte Viertel an die Lakers. Zuvor war die Partie durchgängig eng. Fünf Bankspieler punkteten zweistellig. Henry war mit 22 Punkten der produktivste. Insgesamt machte die Bank 76 der 116 Punkte.
Der Flop des Spiels: Blake Griffin. Der Power Forward machte sicher kein richtig schlechtes Spiel und war mit 19 Punkten sogar Topscorer. Allerdings konnte Griffin dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken und hatte in der Arbeit am Brett häufig das Nachsehen. Zudem versagte er von der Freiwurflinie. Nur 3 seiner 10 Versuche fanden das Ziel.
Das fiel auf:
- Die Lakers suchten anfangs immer wieder Gasol. Der Spanier punktete nach Belieben, dabei dominierte er die Zone, traf aber auch von außen. Mit der Hereinnahme von Kaman war Gasol dann nicht mehr so präsent.
- Ohne Gasol auf dem Feld spielten die Lakers Run and Gun. Kaum Set Plays, dafür schneller Ballvortrag und noch schnellerer Abschluss. Die Clippers bekamen keinen wirklichen Zugriff.
- Bei den Clippers war von der Abkehr von Lob City wenig zu sehen. Griffin und Jordan flogen mehrfach durch die Luft. Alley-oop-Anspiele waren eher die Regel als eine Ausnahme. Immer wieder versuchten Paul, Crawford und Redick die beiden Big Men einzusetzen, häufig aus dem Pick-n-Roll heraus.
- Im Vorfeld wurde die (fehlende) Rivalität thematisiert. Von Clippers-Seite war schon zu spüren, dass die Partie keine normale war. Barnes und Jordan untermauerten dies mit zwei harten Fouls, die auch als Flagrant Fouls 1 geahndet wurden.
- Es war klar, dass die Lakers Bryants Ausfall nur im Kollektiv auffangen können. Gegen die Clippers funktioniert das vor allem durch eine sehr produktive und ausgeglichene Bank. Fünf Bankspieler punkteten zweistellig. Am Ende ging der Bankvergleich deutlich mit 76:34 an die Lakers.
- Die Lakers ließen ein wahres Dreierfeuerwerk los. 14 von 29 Versuchen fanden ihr Ziel. Gerade im Schlussviertel brachen die Dreier den Clippers das Genick. Sechs Mal schlug es bei den Clippers ein.
- Auch die Reboundüberlegenheit war mit 52:40 klar auf Seiten der Lakers. Das ist schon verwunderlich, da die Lakers ja zumeist mit einer kleinen Aufstellung spielten.