Der All-Star sammelte außerdem 10 Rebounds ein, Hilfe bekam er von Dwyane Wade (23 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists) und Mario Chalmers (12 Punkte, 9 Assists).
Für Chicago endete nach fünf Siegen in Folge die beste Serie der Saison, geschuldet war dies vor allem dem eigenen offensiven Unvermögen. Taj Gibson (20 Punkte, 10 Rebounds) und Joakim Noah (20 Punkte, 15 Rebounds, 4 Blocks) waren die einzigen Spieler, die ihre Normalform erreichten. Mike Dunleavy Jr. (13) und Kirk Hinrich (10) punkteten immerhin ebenfalls zweistellig.
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Beim Meister fehlt nach seinem Nasenbeinbruch ausgerechnet LeBron James. Die Heat haben schon das eine oder andere Mal ohne ihren Superstar auskommen müssen - oft mit gutem Ergebnis. In der Starting Five stehen Chalmers, Wade, Battier, Bosh - und Oden!
Die Bulls müssen kurzfristig auf Butler (Rippen) verzichten. Hinrich, Snell, Dunleavy, Boozer und Noah starten.
2.: Das geht ja gut los für Bosh: Das Spiel ist kaum eine Minute alt, da hat der Lefty schon zwei Dreier getroffen. Frühe 6:2-Führung für die Heat.
9.: Die Bulls-Defense zieht hier kräftig die Schrauben an. Wade wird zum Fehlwurf gezwungen, auf der anderen Seite trifft Noah nach Assist von Boozer. 17:16, die erste Führung der Gäste.
13.: Andersen nimmt einen Dreier, das ist schon sein zweiter! Ist natürlich keine gute Idee, das weiß jeder außer dem Birdman selbst. Weiter 24:20 für die Bulls.
17.: Halleluja! Nach viereinhalb Minuten fallen die ersten Punkte im zweiten Viertel! Snell foult Wade bei dessen Layup - Dreipunktspiel zum 24:23 für die Bulls.
24.: Wade, immer wieder Wade! Mit ablaufender Uhr geht er ins Eins-gegen-Eins mit Gibson, in der Zone schüttelt er seinen Gegner mit dem Rücken zum Korb kräftig durch. Wunderschöner Turnaround Jumper - drin zum 40:40.
27.: Super Arbeit von Oden am offensiven Brett, der Ball wird an die Dreierlinie zurückgeschlagen. Dort steht Chalmers, nimmt die Kugel und wirft. Nein, doch nicht! Aus der Wurfbewegung findet er den völlig freien Oden für einen leichten Dunk. Klasse Pass, 44:42 Heat.
34.: Wade sitzt auf der Bank, und plötzlich spulen die Heat einen 11:0-Lauf ab! Vor allem Chalmers gefällt: Alley-Oop-Pass auf Andersen, Steal gegen Dunleavy, Assist für Allen. Und so steht es 60:50, höchste Führung der Gastgeber.
40.: Snell verwirft einen weiteren Dreier - die Bulls stehen bei einer 4/19-Bilanz von Downtown -, auf der anderen Seite nutzt Wade einen Offensivrebound, um per Layup auf 75:56 zu erhöhen. Die Geschichte hier ist gelaufen.
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Der Star des Spiels: Mario Chalmers. "Er war großartig, ohne LeBron haben wir das gebraucht. Ich bin nicht sicher, ob wir ihn noch mal aus dem Spiel nehmen", sagte Erik Spoelstra nach dem dritten Viertel im Field Interview mit Doris Burke. Chalmers hatte gerade richtig aufgedreht und war der Schlüsselspieler im 16:2-Lauf, der das Spiel praktisch entschied.
Und dabei überzeugte Chalmers weniger als Scorer, sondern vielmehr als Dirigent und Passgeber in der Offense, aber auch als Kettenhund in der Defense. Mit einem butterweichen Dreier drei Minuten vor Schluss setzte er seiner Leistung die Krone auf.
Der Flop des Spiels: D.J. Augustin. Kann man einen schwärzeren Tag als Shooter erleben? Schon möglich, aber Augustins Leistung war dennoch im negativen Sinne denkwürdig. 0/10 Würfe lautete die Bilanz des so wichtigen Backup-Point-Guards, einige schöne Pässe (5 Assists) konnten nicht über eine richtig schwache Leistung hinwegtäuschen.
Schwach war auch Tony Snell, der mit den defensiven Zuordnungen so seine Probleme hatte und sich im Eins-gegen-Eins mehr als ein Mal ziemlich ungeschickt anstellte.
Das fiel auf:
- Die US-Kommentatoren Mike Breen und Jeff van Gundy erkannten es sofort: Es braucht nicht viel, um einen Mann wie Dwyane Wade ins Rollen zu bringen. Der Shooting Guard versemmelte drei seiner ersten vier Würfe, wurde dann aber bei einem Fastbreak-Layup von Tony Snell zu lasch verteidigt und auch noch an die Linie geschickt. Das Dreipunktspiel reichte Wade, um danach wie ein anderer Spieler aufzutreten.
- Obwohl die Heat mit LeBrons Ausfall auf ein größeres Lineup vertrauten, war der Meister am Brett fast hoffnungslos unterlegen. Das Rebound-Verhältnis war mit 41:51 deutlich, allerdings hatte Miami das beste Gegenmittel parat: Ballkontrolle. Zur Pause hatte der Gastgeber lediglich 2 Turnover auf dem Konto, der Hauptgrund, warum das Spiel völlig offen war. Am Ende waren es 8.
- Apropos Ballverluste: Aus dem Spiel heraus passte Chicago ganz gut auf das Spielgerät auf, die gefürchtete Defense der Heat führte nur zu wenigen Steals und damit Fastbreak-Chancen. Dafür erstickte Miami jede Offensivbemühung mit fantastischen Rotationen, jede Lücke wurde sofort geschlossen und jeder Bulls-Angriff so zu einer Qual. Der Gast wiederum hat keinen individuell so starken Spieler, der mit einem Dribbling allein etwas bewegen kann. Satte sieben Mal erzwang der Meister eine Shot Clock Violation, eine aberwitzige Zahl.
- Die Heat haben normalerweise eine der vielseitigsten Offenses der Liga. Doch ohne den Superstar, der alles zusammen hält, merkte man, dass gerade die Rollenspieler nur schwer ihren Rhythmus fanden. Zu viele Angriffe gingen fast exklusiv über Dwyane Wade und/oder Chris Bosh, der Rest war zum Zuschauen verdammt. Klar, viel davon hing direkt mit der Defensivstrategie der Bulls zusammen. Mit Chalmers' Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte kehrte das Team zu seinem Basketball zurück, am Ende hatte man mit 22 Assists eine ordentliche Zahl auf dem Konto.