Im vierten Viertel brachten es die Nets auf sage und schreibe 15 Punkte, während die Wizards fast doppelt so viele erzielten (29). Weder Joe Johnson (16 Punkte und 7 Rebounds), noch Deron Williams (14 Punkte, 7 Rebounds und 7 Assists), noch Paul Pierce (15 Punkte und 6 Rebounds) waren in den finalen Minuten in der Lage, auch nur den Hauch von offensiver Gefahr auszustrahlen.
Ganz anders dagegen Drew Gooden. Der 32-Jährige kam in seinem 7. Einsatz für Washington auf 21 Punkte und 9 Rebounds und war in den entscheidenden Situationen zur Stelle. Erst ein Korbleger zum Ausgleich und kurz danach der Dreier zur Führung brachte die Wizards zweieinhalb Minuten vor Ende auf die Siegerstraße.
Große Hilfe bekam der Big Man dabei von John Wall, der nach einem eher unauffälligen ersten Viertel (3 Punkte) aufdrehte. So kam er am Ende auf 33 Punkte bei überragenden Quoten (10/15 FG, 4/6 3FG und 9/10 FT), sammelte 4 Rebounds und verteilte 6 Assists.
Bradley Beal präsentierte sich dagegen als der komplette Gegenpol zu seinem Backcourt-Partner und tauchte nach einer starken Anfangsphase (12 Punkte) ab. Insgesamt kam er aber immerhin noch auf 15 Punkte, wovon Marcin Gortat an diesem Abend nur träumen konnte. Der Pole erwischte einen rabenschwarzen Tag und kam letztlich auf nur 2 Punkte und setzte 7 seiner 8 Würfe an den Ring.
Die Reaktionen:
Drew Gooden (Wizards): "Ihr macht Witze über mein Alter, aber ich bin immer noch Drew Gooden. Sobald ich ein paar Würfe treffe, habe ich das Gefühl, ich kann nichts verwerfen. Heute war der Ball definitiv auf meiner Seite und die Würfe fielen."
Randy Wittman (Wizards-Coach): "Je länger wir hier sind, desto mehr Spiele werden sich so anfühlen wie dieses. Ich glaube, die Fans in der Halle waren elektrisierend, die ganze Nacht lang. Unsere Jungs haben davon profitiert und lieferten ohne Frage ein intensives Spiel."
Paul Pierce (Nets): "Wenn du zweistellig in Führung gehst, dann hast du die Chance, dass der Gegner irgendwann aufgibt. Doch wir konnten uns keine so große Führung erarbeiten. Sie haben gekämpft und gekämpft und sind zurückgekommen."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Überraschungen zu Beginn der Partie. Bei den Wizards stehen John Wall, Bradley Beal, Trevor Ariza, Trevor Booker und Marcin Gortat auf dem Parkett. Für Brooklyn starten Deron Williams, Shaun Livingston, Joe Johnson, Paul Pierce und Mason Plumlee.
5.: Bradley Beal will's heute wissen. Mit zwei erfolgreichen Dreiern startet er in die Partie, kehrt jetzt aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. 2 von 4 von Downtown nach den ersten 4 Minuten - 9:8 Brooklyn.
10.: Ein 9:0-Lauf und 6 Turnover von den Wizards ermöglichen den Nets eine frühe Führung. Außerdem verteilte das Team von Jason Kidd bisher 9 Assists bei 11 Field Goals - 25:16 Brooklyn.
17.: Das gute Niveau in der Anfangsphase lässt jetzt immer mehr nach, dafür ist jeder Ballbesitz, jeder Rebound hart umkämpft. Die Wizards können aber Boden gutmachen - 33:32 Nets.
24.: Nach einem unauffälligen ersten Viertel ist mittlerweile auch John Wall im Spiel angekommen. Aber auch seine 13 Punkte helfen gegen die abgezockte Offensive der Nets nur bedingt - 57:48.
29.: Der 4. Dreier von John Wall! Der Point Guard der Wizards reißt das Spiel an sich und führt Washington zu einem 11:1-Lauf. Endlich ist auch das Publikum da - 63:62 Brooklyn.
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35.: Die Antwort der Nets lässt nicht lange auf sich warten. Mit einem zwischenzeitlichen 8:0-Lauf stellt Brooklyn wieder den alten Abstand her - 77:70 für die Nets.
41.: Und wieder können sich die Wizards herankämpfen. Dieses Mal sind es die Veteranen um Andre Miller und Drew Gooden, die es für Washington richten und sogar die erste Führung seit einer gefühlten Ewigkeit klar machen - 87:86 Washington.
45.: Und wieder Gooden. Der Mann macht ein klasse Spiel und sorgt mit seinem Korbleger für den erneuten Ausgleich. Damit noch nicht genug bringt er die Wizards auch noch mit dem Dreier in Führung - 97:94!
48.: Das war's! John Wall setzt zum Abschluss noch mal ein Ausrufezeichen. Nach dem Steal schließt er den Fastbreak mit einem krachenden Dunk ab. Was für ein Sieg für die Wizards - 101:94 Washington!
Washington Wizards vs. Brooklyn Nets: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels:
Drew Gooden. Definitiv der Mann des Abends. Der 32-Jährige zeigte sein bestes Spiel im Dress der Wizards und versenkte einige extrem wichtige Würfe. So sorgte er mit seinen 21 Punkten unter anderem für den Ausgleich und die Führung kurz vor Schluss der Partie, die den Sieg letztlich erst möglich machte. Außerdem präsentierte sich der Big Man unglaublich effizient (8/11 FG und 4/4 FT), hatte den besten +/--Wert aller Akteure (+17) und holte sich auch noch 9 Rebounds.
Der Flop des Spiels:
Marcin Gortat. Der Pole erzielte nur 2 Punkte und legte eine miserable Wurfquote von 12,5 Prozent an den Tag (1/8 FG). Immerhin schnappte er sich 8 Rebounds und blockte 3 Würfe. Aber sein wichtigster Verdienst an diesem Abend war, dass er Gooden durch seine schlechte Leistung keine Minuten wegnahm. Gortat kam im Schlussabschnitt überhaupt nicht zum Einsatz, während sein Backup die kompletten finalen 12 Minuten auf dem Parkett stand - zu Recht!
Das fiel auf:
- Das Turnover-Debakel der Wizards im ersten Viertel verhalf Brooklyn zu einer frühen 10-Punkte-Führung. Insgesamt gab Washington im ersten Spielabschnitt 6 Mal den Ball ab. In den folgenden 12 Minuten zeigte sich das Team von Randy Wittman in dieser Kategorie jedoch stark verbessert und leistete sich nur noch 2 Turnover. Das war einer der Gründe, warum sich die Wizards zwischenzeitlich bis auf 1 Punkt herankämpfen konnten.
- Durch die schwache Defense wurden aber alle Bemühungen wieder zunichte gemacht. Washington ließ Brooklyn in der ersten Hälfte 22 ihrer 40 Würfe aus dem Feld verwandeln (55 Prozent). Dabei offenbarten die Nets eine sehr abgezockte Spielweise und teilweise exzellentes Ball Movement. In den ersten 24 Minuten passierte der Spalding immer wieder 3, 4 Stationen bevor jemand entweder von Downtown abdrückte (6/10 3FG) oder ein Big Man unter dem Korb gefunden wurde (30 Punkte in der Zone).
- Washington erhöhte im vierten Viertel den defensiven Druck um ein Vielfaches. In den letzten knapp 6 ½ Minuten ließen die Wizards kein Field Goal der Nets zu. Insgesamt erzielte Brooklyn nur 15 Punkte im Schlussabschnitt und gab dadurch das Spiel aus der Hand.
- Zuvor fand das Team von Jason Kidd auf jeden Run der Wizards die richtige Antwort und konterte mit einem eigenen Lauf. So konnten die Nets immer wieder eine 10-Punkte-Führung herausspielen, die erst durch den Einbruch im vierten Viertel zunichte gemacht wurde.
- Allein Marcus Thornton drehte im Schlussabschnitt auf Seiten von Brooklyn auf und erzielte 10 seiner 19 Punkte in den finalen Minuten - zumindest bevor er ausgewechselt wurde. Denn als es so richtig Ernst wurde, saß der 26-Jährige wieder auf der Bank. Eine fragwürdige Entscheidung von Jason Kidd, vor allem da Williams, Livingston, Pierce oder Johnson in der Crunch-Time für keine offensive Gefahr sorgen konnten.