Vor den Augen von NBA-Commissioner Adam Silver sah es zu Beginn kurz so aus, als könnte sich Sacramento für die historische Niederlage von vor zehn Tagen revanchieren. Aber eben auch nur kurz. Dann zogen die Warriors die Zügel an und legten noch vor der Pause einen 24:7-Lauf hin.
Im weiteren Verlauf hatte Golden State das Spiel stets unter Kontrolle, lediglich im dritten Viertel konnten die Kings dank des starken DeMarcus Cousins ein wenig zulegen. Die Abgeklärtheit der Warriors nahm dem Team von Ty Corbin aber relativ schnell den Wind aus den Segeln und so stand am Ende ein ungefährdeter Erfolg für die Gäste.
Klay Thompson kam nach seiner überragenden Performance im letzten Duell auf 14 Punkte (6/12 FG), während All-Star-Kollege Steph Curry 23 Punkte (6/15 FG), 9 Assists und 5 Rebounds auflegte.
Bis auf Derrick Williams machten alle Kings-Starter offensiv ein gutes Spiel. Bester Mann war DeMarcus Cousins mit 26 Punkten, 11 Rebounds, 4 Assists, 3 Steals und 4 Blocks. Rudy Gay erzielte 20 Zähler, Darren Collison und Ben McLemore jeweils 18.
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Steve Kerr schickt Curry, Thompson, Harrison Barnes, Draymond Green und Andrew Bogut aufs Feld. Für die Kings starten Collison, McLemore, Gay, Williams und Cousins.
6. 3 Dreier + 1 Dunk = 11 Punkte! Ben McLemore macht auf Thompson und hat schon 11 Punkte auf dem Konto. Das sind mehr als alle Warriors zusammen! 20:10 die frühe Führung für Sacramento.
10. Nach Sonne kommt Regen... jetzt geht bei den Kings gar nichts mehr, stellvertretend verlegt Boogie einen Layup direkt am Ring. Die Warriors werden langsam warm und sind auf 21:22 dran.
12. Regen? Das ist ein ausgewachsenes Unwetter! Andre Iguodala feuert einen Fastball zu Marreese Speights unter dem Korb, der vom Pass auf dem Gleichgewicht gebracht wird. Im Fallen bringt er den Spalding aber noch zu David Lee, der sich dunkend bedankt. Seit knapp fünf Minuten kein Punkt für Sacramento! 29:22 Warriors.
16. Sind das die Reservisten? Leandro Barbosa schraubt einen Dreier rein, Iguodala mit drei Dunks innerhalb einer Minute! Die Kings haben überhaupt keinen Auftrag momentan und der Vorsprung wächst und wächst - 42:25 Golden State.
23. Sorry, Sacramento, aber vor den Warriors muss man einfach den Hut ziehen. Nachdem Speights fünf (!) Jumper in Folge versenkt hat, legt Thompson einen Dreier nach und Bogut dunkt einen Curry-Alley-Oop durch die Reuse. Das macht einfach Spaß! Und die Kings? Produzieren Turnover Nr. 10. Golden State 63, Sacramento 40.
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28. Cousins hängt Bogut im Positionskampf das vierte Foul an und der Australier muss erstmal auf die Bank. Boogie zieht gleich mal gegen Mo Speights für den Layup and one. Ob das Matchup noch eine entscheidenden Rolle spielen wird? 72:54 Warriors.
33. It's a bird? No, it's Mo Speights! Da fliegt er durch die Zone und verwandelt den Einwurf-Alley-Oop per krachendem Dunk. Cousins hat richtig gepennt. Aber Boogie rächt sich mit 5 schnellen Punkten und bringt Sac-Town wieder in Schlagdistanz - 85:71 Golden State.
42. Cousins macht auch zu Beginn des Schlussabschnitts ordentlich Dampf, aber die Warriors-Bank zaubert angeführt von Iggy einen 14:2-Lauf aufs Parkett. Das Polster ist wieder gewachsen - 111:86 Golden State.
45. Ty Corbin hisst die weiße Flagge. Mit Cousins und McLemore nehmen auch die letzten beiden Starter auf der Bank Platz. Nur einmal kurz glimmte ein Funken Hoffnung bei den Kings-Fans, aber den blies der Benchmob der Warriors schnell wieder aus. Am Ende steht ein - auch in der Höhe - verdienter Erfolg für das Team aus Oakland. 121:96 der Endstand.
Sacramento Kings vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Die Warriors-Bank. Curry und Thompson waren gut, keine Frage. Aber entscheidend war der Benchmob von Golden State. Iguodala, Mo Speights, Barbosa, David Lee, Livingston - sie alle machten einen richtig guten Job. 61 Punkte, 24/47 (51 Prozent) aus dem Feld und vor allem hatten sie großen Anteil am entscheidenden Run in Hälfte eins. Das Duell gegen die Kings-Bank (12 Punkte) kann man kaum deutlicher gewinnen. Hut ab!
Der Flop des Spiels: Die Kings-Defense. War es Ehrfurcht, Respekt oder war es schlicht zu geringer Einsatz? Sacramento ließ in der Defense jegliche Intensität vermissen. Die Hände waren stets unten und Golden State konnte unbedrängt werfen und passen. Im dritten Viertel wurde es kurzzeitig besser als die Kings selbst besser trafen, aber genauso schnell war die Motivation in der Verteidigung auch wieder verpufft.
Das fiel auf:
- Unfassbar, wie schnell die Warriors in der Offense abschließen. Ob nach einem Rebound oder nach einem Korb der Kings - Golden State scheint die Shotclock gar nicht zu beachten. Zwei Sekunden vergangen? Egal! Jeder offene Wurf wird genommen und der Erfolg gibt Steve Kerr Recht. Die Transition Defense der Kings war regelmäßig überfordert (30 Fastbreak-Punkte).
- Sowieso war das Tempo von entscheidender Bedeutung. Sacramento versuchte, das Spiel langsam zu machen, tat sich damit aber keinen Gefallen. Im Halfcourt standen Cousins und Co. fast nur rum und fast alles lief über Einzelaktionen. Wenn Cousins oder Gay trafen, gut. Wenn nicht, schlecht.
- Das vierte Foul von Andrew Bogut machte sich direkt auf dem Court bemerkbar. Ohne ihren Defensiv-Anker waren die Warriors im dritten Viertel hinten anfälliger und vor allem Cousins wusste das Matchup gegen Speights unter dem Korb zu nutzen. Gereicht hat es aber dennoch nicht.
- Apropos Cousins: Enttäuscht, frustriert, entmutigt. Am Gesichtsausdruck von Boogie konnte man bereits im zweiten Viertel ablesen, was das Spiel gerade für eine Wendung nahm. Der Kings-Center stand zu diesem Zeitpunkt bei 1/7 Versuchen aus dem Feld. Noch vor ein paar Monaten hätte Cousins in so einer Situation seinen Kopf hängen gelassen, vielleicht ein T kassiert und das Spiel abgeschrieben. Nicht heute. Boogie nahm die Kings auf seine Schultern und rackerte in Hälfte zwei unermüdlich. Definitiv eine positive Entwicklung.
- Die Warriors spielen nicht nur gut, sie spielen auch uneigennützig. Bei 45 getroffenen Würfen kamen die Dubs auf 33 Assists (73 Prozent!). Nimmt man noch die starke Turnover-Ratio von 3:1 dazu (11 Ballverluste), wird Steve Kerr in der Kabine nicht viel zu meckern haben.