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Die unansehnliche Seite der Mavs

Von Max Marbeiter
Damian Lillard (r.) und den Blazers genügte eine solide Leistung zum Sieg gegen die Mavs
© getty

Beim deutlichen 75:94 bei den Portland Trail Blazers (41-19) offenbaren die Dallas Mavericks (40-23) enorme Probleme in der Offense. Die Gastgeber starten zwar ebenfalls schwach, steigern sich jedoch in der zweiten Hälfte. Einzig eine schwere Verletzung trübt Portlands Erfolg.

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Dallas' Wankelmütigkeit setzte sich auch in Portland fort. Hatten die Mavs nach zuvor zwei Niederlagen in Serie zuletzt noch die Pelicans besiegt, so zeigten sie im Moda Center wieder ihre unansehnliche Seite. Zwar verteidigte Dallas zu Beginn durchaus ansehnlich, die Offense fand jedoch zu keiner Zeit ihren Rhythmus (37,5 Prozent FG).

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Nun hatten auch die Blazers vorne keinesfalls beeindruckend begonnen, nur fingen sich die Gastgeber und zogen im dritten Viertel auf und davon. Die Vorentscheidung. Allerdings muss Portland den Sieg teuer bezahlt haben: Wesley Matthews riss sich im dritten Viertel die Achillessehne.

Topscorer der Partie, in der vier der fünf Blazers-Starter zweistellig scorten war LaMarcus Aldridge, dem wie Nicolas Batum (15 Punkte, 12 Rebounds) ein Double-Double gelang (17 Punkte, 12 Rebounds). Dirk Nowitzki traf lediglich 5 seiner 13 Würfe und beendete das Spiel mit 10 Zählern. Amar'e Stoudemire brachte im Schlussviertel einige Impulse von der Bank (12 Punkte, 5/7 FG). Die Mavs haben auf Rang 6 damit ebenso viele Niederlagen auf dem Konto wie die siebtplatzierten Spurs. Portland belegt Rang drei im Westen.

Die Reaktionen:

Wesley Matthews (Blazers): "Ich habe diesen Cut schon unzählige Male gemacht. Den Knall habe ich direkt gespürt. Und ihr habt es euch nach der Wiederholung wahrscheinlich auch gedacht. Ich habe gleich zurückgeschaut - es fühlt sich an, als hätte dich jemand getreten. Dann habe ich gebetet. Gebetet, dass da wirklich jemand war."

LaMarcus Aldridge (Blazers) über Matthews' Verletzung: "Es ist wirklich hart. Er ist das Herz und die Seele dieses Teams und gibt uns so viel. Ich spiele seit sieben, acht Jahren mit ihm. Ihn jetzt nicht dabei zu haben, wird hart."

Rick Carlisle (Mavericks): "Das ist einfach ein schwieriges Matchup für uns. Punkt. Wir müssen zusammenhalten, wenn es mal nicht gut läuft. Wir müssen uns da durchkämpfen."

Tyson Chandler (Mavericks): "Unsere Defense war sehr solide. Hätten wir unsere Offense irgendwie zum Laufen gebracht, hätten wir ihnen das Leben sehr schwer machen können. Aber unsere Offense hat nie wirklich ihren Rhythmus gefunden."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Blazers starten mit Damian Lillard, Wesley Matthews, Nicolas Batum, LaMarcus Aldridge und Robin Lopez. In Dallas ist man glücklich über die Rückkehr von Tyson Chandler. Neben dem Center stehen Rajon Rondo, Monta Ellis, Richard Jefferson und Dirk Nowitzki zum Tip-Off auf dem Parkett. Chandler Parsons fehlt den Mavs aufgrund seines verstauchten Knöchels dagegen erneut.

4.: Lopez trifft den Babyhook, Rondo leistet sich den Turnover. Und was macht Aldridge? Der drückt einfach mal von draußen ab - und trifft. Dennoch führen die Mavs mit 10:9.

11.: Afflalos Dreier springt unglücklich wieder raus, Harris' Layup dafür ein wenig glücklich rein. Kurz darauf schnappt sich Chandler bereits seinen 7. Rebound. Welcome back, Big Fella!

16.: Matthews geht gegen Barea - wer will's ihm verdenken - in den Lowpost, vergibt allerdings den Bankshot. Dennoch sind die Blazers mitten in einem 8:2-Run - bis Dirk zum Fadeaway ansetzt und trifft - 27:25 Mavs!

20.: Lopez hätte - wohl zurecht - gern den Foulpfiff, doch es hilft ja nichts. Die Refs haben nichts Illegales gesehen und begutachten lieber Dallas' Fastbreak. Den kann Jefferson zunächst zwar nicht vollenden, doch Villanueva gibt den Trailer und tippt den Ball durch den Ring - 33:28 Mavs!

24.: Aldridge kommt immer besser ins Spiel. Diesmal fällt Chandler auf das Up-and-Under herein, der Layup jedoch nicht durch die Reuse. Am Ende halb so wild. Lopez rettet per Tipin. Kurz darauf beschließt der Center einen 12:1-Run der Blazers und gleichzeitig die erste Halbzeit per Dunk - 40:36 Blazers!

28.: Das sieht überhaupt nicht gut aus. Matthews setzt zum Drive an, sinkt dann jedoch in sich zusammen und hält sich den linken Fuß. Gestützt von Betreuern wird der Zweier in die Kabine geführt. Ein minimaler Trost für die Blazers: Lillard trifft drei Mal in Folge - 50:44 Portland!

33.: Ungewöhnlich! Aldridge ist offen, vergibt jedoch seinen Wurf aus der Mitteldistanz. Ellis macht's im Gegenzug nicht besser. Immerhin zieht Aldridge wenig später das Foul und trifft beide Freiwürfe - 62:51 Blazers!

40.: Die Mavs treffen ihre Dreier einfach nicht. Binnen weniger Sekunden vergeben erst Barea, dann Nowitzki von draußen. Vielleicht haben sie ja bei Batum genau hingesehen. Der Franzose schraubt Portlands Führung per Dreier nämlich auf 15 Punkte nach oben.

48.: Am Ende geht nichts mehr bei den Mavs. Kurzzeitig kommen sie zwar noch mal auf 10 Zähler heran, doch die Blazers bleiben eiskalt und bringen den Sieg letztlich souverän über die Zeit.

Blazers vs. Mavs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Damian Lillard lieferte kein herausragendes Spiel. Bei weitem nicht. Dennoch war es beeindruckend, wie sich der Playmaker von den Negativerlebnissen aus dem Clippers-Spiel und der ersten Hälfte befreite. Lillard begann das dritte Viertel mit 8 schnellen Punkten und war so zu großen Teilen für Portlands Run entscheidend, den die Mavs nicht mehr zu kontern wussten.

Der Flop des Spiels: Dallas' Outside-Shooting war, gelinde gesagt, unterirdisch. Ob nun offener Dreier oder Triple mit Hand im Gesicht - drückten die Mavs von draußen ab, klatschte der Spalding meist nur auf den Ring (12,5 Prozent 3FG).

Das fiel auf:

  • Bereits beim Sieg gegen die Clippers hatte Damian Lillard überhaupt keinen Rhythmus gefunden, nur 1 von 13 Würfen getroffen. Also waren die Mavs darauf bedacht, Portlands Playmaker auch diesmal den Zugang zum Spiel schwerstmöglich zu gestalten. Und es gelang. Zunächst. Lillard wurde im ersten Viertel nicht einen einzigen Wurf los. Erst nach 19 Minuten schickte Dame seinen ersten Versuch Richtung Ring, den er zu allem Überfluss auch noch vergab. Mit Beginn der zweiten Hälfte stand jedoch ein anderer Damian Lillard auf dem Parkett.
  • Dallas' Guard-Rotation ist sicherlich nicht die größte der Association. Ein Umstand, den sich die Blazers zunutze machen wollten. Immer wieder schickten sie Arron Afflalo ins Postup gegen Devin Harris, allerdings nutzte der Shooting Guard seine Vorteile zu selten gewinnbringend (1/6 FG in der ersten Hälfte).
  • Überhaupt leistete sich Portland zu Beginn viele einfache Fehler. Selbst einfachste Pässe kamen in der ersten Hälfte mitunter nicht an. Zudem stimmte die Bewegung abseits des Balls häufig nicht. So hatten die Blazers bereits zur Halbzeit 10 Turnover gesammelt. Mit Beginn des dritten Viertels brachte Portland seinen Leichtsinn allerdings besser unter Kontrolle und leistete sich in der gesamten zweiten Hälfte nur noch 6 Ballverluste.
  • Auch in Portland blieb es dabei. Rajon Rondos Integrationsprozess schreitet kaum voran. Mitunter wirkte der Point Guard gehemmt, startete immer wieder halbherzige Aktionen, die den einen oder anderen Katastrophenpass zur Folge hatten. War Rondo in Ballbesitz, wirkte Dallas' Offense häufig etwas statisch. Andererseits war auch nicht alles schlecht. Rondo Midrange-Jumper fiel durchaus solide, zudem lieferte der Point Guard 9 Assists.
  • Defensiv sahen die Mavs dagegen lange gut aus. Mit Beginn des dritten Viertels begannen die Blazers jedoch zusehends, ihre Würfe zu treffen - auch jene von jenseits des Perimeter. Dallas hatte dagegen speziell beim Dreier Probleme und konnte auch deshalb nicht mehr mithalten.

Der Spielplan im Überblick