Los Angeles Clippers (1-3) - Charlotte Hornets (4-0) 71:113 (BOXSCORE)
Es ist ja nicht so, dass die Preseason-Ergebnisse vor Aussagekraft strotzen. Dennoch dürfte Doc Rivers mit dieser Leistung seiner Mannschaft alles andere als zufrieden sein. Eine Halbzeit lang blieb man konkurrenzfähig, nur um dann in den Vierteln drei und vier mit 20:57 (!) baden zu gehen. Und dabei spielten die Herren Chris Paul, Blake Griffin und DeAndre Jordan immerhin alle um die 25 Minuten.
Paul war mit 17 Punkten und 6 Assists auch einigermaßen solide unterwegs, ebenso wie Griffin (14 Punkte, 14 Rebounds). Vom Rest des Teams kam hingegen viel zu wenig, abgesehen von ein paar "Lob City"-Highlights, die den Fans in Shanghai dann doch mächtig Spaß bereiteten. Darunter war auch der frühere Rockets-Center Yao Ming, der heutzutage Besitzer der dort aktiven Shanghai Sharks ist.
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Auch Hornets-Besitzer Michael Jordan war vor Ort und konnte mit seinem Team deutlich zufriedener sein. Auch ohne den Langzeitverletzten Michael Kidd-Gilchrist stehen die Hornissen in der Preseason bei einer makellosen Bilanz, gegen die Clippers war es dabei erneut das Kollektiv, das sich die Scoring-Last gleichmäßig aufteilte.
Sechs Hornets punkteten zweistellig, wobei Al Jefferson mit 17 Zählern zum Topscorer wurde. Knapp dahinter kam Neuzugang Nicolas Batum, der neben seinen 14 Punkten auch mit 10 Rebounds, 5 Assists und 2 Steals seine Vielseitigkeit demonstrierte. Big Al zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: "Der Zeitunterschied ist uns egal. Wir arbeiten hart und haben in dieser Woche bereits gemerkt, dass wir ein besseres Team geworden sind."
Minnesota Timberwolves (3-2) - Toronto Raptors (1-3) 89:87 (BOXSCORE)
Zwei unterschiedliche Hälften im Canadian Tire Centre in Ottawa: Zuerst gehörte das Spiel, Teil der vierten jährlichen NBA Canada Series, den Raptors, die mit einem 11-Punkte-Vorsprung in die Pause gingen. Nach dem Seitenwechsel machten die Wolves den Vorsprung jedoch wett und gingen fünf Minuten vor dem Ende durch einen ganz tiefen Dreier von Dunk-König Zach LaVine mit 80:79 in Führung.
LaVine brachte es in 25 Minuten Spielzeit auf 9 Punkte, 5 Assists und 2 Steals und war Teil einer ausgeglichenen Wolves-Offensive, in der gleich sechs Spieler 9 oder mehr Punkte machten. Top-Rookie Karl-Anthony Towns gehorte mit 12 Punkten und 6 Rebounds ebenso dazu wie der Rookie des Jahres Andrew Wiggins, der es auf 11 Punkte brachte.
Bei den Raptors spielte man ähnlich ausgeglichen, fünf Spieler punkteten zweistellig. Stark war James Johnson von der Bank kommend mit 11 Punkten (5/8 FG), aber auch der in Minnesota ausgemusterte Anthony Bennett durfte in der Starting Five zeigen, was er kann: 3/4 von Downtown, dazu 8 Rebounds und 3 Steals in 22:44 Minuten - seine NBA-Karriere ist noch lange nicht vorbei.
Brooklyn Nets (1-3) - Boston Celtics (3-0) 105:109 (BOXSCORE)
Nach zwei Auftritten in Europa haben sich die Celtics auch in ihrem ersten Preseason-Game auf amerikanischem Boden durchgesetzt. Es war eine Partie nach dem Motto "Jeder darf mal". Gegen die Nets punkteten alle 13 eingesetzten Spieler, und bei den Nets gingen von 15 Akteuren,lediglich Quincy Miller und Willie Reed leer aus.
Die Celtics zeigten sich besonders treffsicher von Downtown (13/26 3FG) und hatten in Amir Johnson (19) und Isaiah Thomas (17) ihre besten Werfer. Nicht zum Einsatz kam Marcus Smart, er schlägt sich laut Coach Brad Stevens mit Halsschmerzen herum. Bester Nets-Schütze war Thaddeus Young mit 19 Punkten, außerdem zeigte sich Brooklyn sicher von der Linie (28/31).
Für den größten Aufreger der Partie sorgte Nets-Guard Jarrett Jack, der im zweiten Viertel vom Court flog. Nachdem er im Backcourt den Ball verloren hatte, verhinderte er einen Fastbreak-Korb von Jonas Jerebko dadurch, dass er diesen unsanft mit der Schulter rammte. Dafür gab es ein Flagrant-2-Foul und einen frühen Feierabend.
Chicago Bulls (2-3) - Detroit Pistons (2-3) 91:114 (BOXSCORE)
Ohne den weiter verletzt fehlenden Derrick Rose kamen die Bulls gegen Detroit nicht wirklich gut ins Spiel, konnten die Partie aber bis zum letzten Viertel offen gestalten. Dann brachen jedoch alle Dämme: Mit 38:16 gewannen die Pistons das Schlussviertel, so kam es am Ende doch noch zum Kantersieg. Vor allem die Big Men der Bulls hatte man an diesem Abend gut im Griff: Nikola Mirotic, Pau Gasol und Joakim Noah machten zusammen gerade einmal 21 Punkte in über 64 Minuten Spielzeit.
Die Pistons hatten in Reggie Jackson (20 Punkte) ihren besten Mann, Andre Drummond lieferte ein Double-Double (14 & 10). Stark auch Reggie Bullock (7/8 FG, 17 Punkten). Überraschenderweise dominierten die Bulls an den Offensiv-Brettern (18 Offensiv-Rebounds), dafür wollte aber von außen nichts fallen (6/21 3FG).
Atlanta Hawks (3-0) - San Antonio Spurs (0-3) 100:86 (BOXSCORE)
Einen viel besseren Abend als Jeff Teague kann man wohl nicht erwischen: 19 Punkte machte der Hawks-Point Guard in nicht einmal 25 Minuten, traf von draußen (2/3 Dreier), von der Linie (7/7) und sogar ganz oben vom Backboard! Im zweiten Viertel zog Teague gegen die Spurs zum Korb und küsste einen Layup ganz oben vom Brett, der durch die Reuse fiel, ohne das Netz überhaupt zu berühren. Stark auch sein Ersatzmann Dennis Schröder mit 10 Punkten (3/5 FG, 2/2 3FG) und 4 Assists in 17 Minuten.
Ansonsten dominierten die Fehlwürfe: Die Spurs, bei denen Kawhi Leonard mit 20 Zählern bester Mann war, trafen nicht einmal 33 Prozent aus dem Feld und gerade einmal 4 von 20 Dreiern. Nur Manu Ginobili punktete noch zweistellig (10), LaMarcus Aldridge setzte mit Rückenschmerzen aus. So hatte die Starting Five der Hawks leichtes Spiel: Alle Starter schafften ein Plus/Minus von mindestens +14.
Ein besonderes Highlight war der erste Auftritt von Thabo Sefolosha seit seinem Beinbruch im April. Er kam in 8 Minuten Einsatzzeit auf 5 Punkte.