Mit einem der ersten Sätze auf dem Podium schaffte Dwyane Wade Klarheit über das Zusammenwirken der drei Alphatiere Jimmy Butler, Rajon Rondo und sich selbst. "Es ist Jimmys Team. Es wird kein Ziehen und Zerren darum geben, wer es anführt."
Dabei nahm sich D-Wade ein Vorbild an seinem ehemaligen Teamkollegen Shaquille O'Neal: "Als er 2004 zu uns kam, hatten wir noch keinen Titel gewonnen. Ich spielte bei Olympia zu der Zeit, genau wie Jimmy jetzt. Und ich erinnere mich daran, wie Shaq gesagt hat: 'Wir werden das jetzt ein für alle Mal klären und es nicht durch die ganze Saison schleppen. Das hier ist Dwyane Wades Team.'"
Daran anknüpfend sagte die neue Nummer drei der Bulls: "Also, wir werden das hier nicht durch die ganze Saison schleppen. Das hier ist Jimmy Butlers Team. Rajon Rondo und ich sind hier, um uns als Spieler für die Franchise und die Stadt einzubringen. Aber er ist der junge Bulle in diesem Team. Er ist 26 Jahre alt und kann 40 Minuten spielen, wenn der Coach es will. Das werde ich gar nicht erst versuchen. Und wir werden viel auf Jimmy setzen."
Butler: "Wird mich nur besser machen"
Nach dem Spiel gegen Venezuela wurde Butler zu Wades Statement befragt. "Ist es mein Team? Ich denke, zwei der drei Anführer haben das gesagt", so der Flügelspieler: "Ich weiß aber nicht, ob ihr das jemals aus meinem Mund hören werdet. Das liegt nicht in meiner Natur."
Dennoch stellt die größere Herausforderung kein Problem für Butler laut eigener Aussage dar: "Mir gefällt die Leader-Rolle, auch wenn sie eine gehörige Portion Druck mit sich bringt. Ich möchte es so. Es wird mich nur besser machen. Mit Wade und Rondo habe ich Menge Hilfe. Und auch wenn man im Kader weiterschaut: Nikola Mirotic, Doug McDermott - wir haben ein richtig gutes Team."
Wade: "Der Fernseher war winzig"
Wade zeigte sich begeistert, wieder in seiner Heimatstadt spielen zu können: "Für mich wird ein Traum wahr. So einfach ist das. Ich bin ein Chicago-Kind. Ich erinnere mich daran, wie ich auf dem Boden gesessen und gesehen habe, wie die Bulls ihren ersten Titel gewonnen haben. Ich war neun Jahre alt und der Fernseher war winzig. Aber ich wusste damals schon: Das möchte ich machen. Das möchte ich später sein."
Übersicht: Die Moves aller Teams in der Offseason
Zu seiner Entscheidung in der Free Agency sagte Wade: "Ich hatte ein Vertragsangebot von Miami vorliegen. Es war meine Entscheidung, egoistisch zu sein und meinen Traum auszuleben. Es hatte weder mit Pat Riley noch mit [Eigentümer] Micky Arison zu tun. Ich wollte einfach ein Teil davon sein, der diese Organisation wieder zu alter Stärke aufbaut."
Schon 2010, so gab Wade zu, hatte ihn sein Herz in der Free Agency nach Chicago gezogen. Doch die Möglichkeit, mit LeBron James und Chris Bosh in Miami zu spielen, war zu gut, um sie vorüberziehen zu lassen.