Beide Mannschaften mussten kurzfristig auf ihre Topscorer verzichten. Kawhi Leonard fiel wegen einer Handverletzung aus und auch DeMar DeRozan musste wegen eines schmerzenden Knöchels passen. Zusammen mit Pau Gasol und Tony Parker fehlten den Spurs also drei nominelle Starter.
Spurs-Coach Gregg Popovich konnte sich aber auf eine kämpferische Leistung seiner Mannschaft verlassen, bei der LaMarcus Aldridge (21 Punkte, 6/14 FG) der erfolgreichste Punktesammler war. Patty Mills (18 Punkte, 8/15 FG) führte die insgesamt starke Leistung der Spurs-Bank (53 Punkte) an.
Kyle Lowry (30 Punkte, 9/23 FG) bekam ebenfalls 49 Punkte von seiner Bank, musste aber auch ein paar Totalausfälle seiner Starter wegstecken, bei denen nur Norman Powell (16 Punkte, 8/16 FG) zweistellig punkten konnte.
San Antonio baute mit diesem Sieg ihre beindruckende Auswärtsbilanz auf 20-4 aus - der beste Wert der NBA.
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Die Reaktionen:
LaMarcus Aldridge (Spurs): "Hier bei uns geht es eher um das System. Die Verantwortlichen haben die letzten Jahre immer einen guten Job geleistet, Leute zu finden, die man gut in das System integrieren kann."
Kyle Lowry (Raptors): "Mein Job ist es, einfach auf den Platz zu gehen und Siege zu holen. Leider mache ich was das angeht aktuell keine gute Arbeit."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Für DeRozan rückte Powell auf die Zwei. Neben ihm starteten Lowry, DeMarre Carroll, Jared Sullinger und Jonas Valanciunas. Die Spurs fingen die Partie mit Dejounte Murray, Danny Green, Kyle Anderson, Aldridge und Dewayne Dedmon an.
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1. Viertel: Die Big Men der Spurs prägten früh das Spiel. David Lee fand mehrfach einfache Situationen unter dem Korb und Aldridge glänzte wie gewohnt mit butterweichem Midrange-Jumper. Toronto agierte unorganisiert und verließ sich zu sehr auf den gut verteidigten Lowry, der sein Team mit 11 Punkten (7/7 FT) aber im Spiel hielt. Die Bankspieler beider Mannschaften brachten Dynamik in das Spiel, den Punktsieg konnte sich dabei San Antonio sichern. 29:25 Spurs.
2. Viertel: Das Spiel nahm Fahrt auf und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Patrick Patterson brachte mit 10 Punkten (4/4 FG) endlich Hilfe von der Bank, doch durch einen 12:2-Lauf gingen die Spurs erstmalig zweistellig in Führung. Toronto blieb ausrechenbar und hatte vor allem von draußen Probleme. Bei den Spurs durfte hingegen jeder mal ran. Mal wieder Patterson und ein Tip-Dunk von Lucas Nogueira verkürzten die verdiente Spurs-Führung auf 61:54.
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3. Viertel: Eiskalt kamen beide Teams aus der Kabine. 5:4 Spurs war die traurige Bilanz nach fünf gespielten Minuten. Powell weckte die Zuschauer dann mit einem krachenden Fastbreak-Dunk auf. Cory Joseph glich das Spiel nach einem 7:0-Run seiner Mannschaft zum 70:70 aus und auf einmal war wieder Tempo im Spiel. Jeder Korberfolg der Spurs wurde direkt wieder beantwortet. Wieder Joseph brachte mit seinem achten Punkt im Viertel kurz vor Schluss den Ausgleich, 79:79.
4. Viertel: Terrence Ross traf direkt mal zwei Dreier und wurde beim folgenden Heatcheck gefoult. Ross und Lowry glänzten immer wieder mit beherzten Aktionen, aber wie auch zuvor egalisierte San Antonio jegliches Momentum. Der Frischling Murray blieb mit noch 90 Sekunden zu spielen dann ganz ruhig, als die Shotclock ihn zum Wurf zwang, und brachte die erneute Führung. Powell verkürzte kurz vor Schluss auf einen Punkt und hatte, nachdem Aldridge erneut einen Freiwurf liegen ließ, die Chance auf den Sieg, die Zeit reichte aber nur noch für einen Verzweiflungsdreier, der deutlich verfehlte. 108:106 Spurs.
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Der Star des Spiels: Die Spurs-Rookies. Niemand stach wirklich heraus bei den Spurs. Allerdings trafen Davis Bertans (12 Punkte, 4/6 FG), Bryn Forbes (8 Punkte, 2/3 3PT) und Murray (11 Punkte, 4/7 FG) ganz wichtige Würfe im Schlussviertel und zeigten dort keine Nerven.
Der Flop des Spiels: DeMarre Carroll. Nur zu gerne hätte sich Toronto auf die Wurfqualitäten von Carroll verlassen. Der harte Hund der Raptors blieb aber kalt (2 Punkte, 0/6 FG) und verlor seine Minuten an Ross.
Das fiel auf:
Gregg Popovich hatte seine Mannschaft selbstverständlich auf jede Menge Kyle Lowry eingestellt. Bei jedem Zug zum Korb genoss Lowry die Aufmerksamkeit von mindestens zwei Spurs. Ohne echte Waffen von draußen um ihn herum machten die Spurs die Zone für ihn dicht und konnten ihn auch am Perimeter umschwärmen. Lowry fand zwar oft den Weg an die Linie (11/12 FW), wurde aber so zu einer ineffizienten Wurfleistung gezwungen (9/23 FG, 1/7 3PT). Außerdem provozierte die Spurs-Defense 5 Turnover bei nur 2 Assists.
Das nächste Kapitel der Valanciunas-Saga hatte ein enttäuschendes Ende. Ohne DeRozan hätte man sich erhoffen können, dass der Litauer mehr Touches bekommt, er war jedoch wie so oft offensiv kaum ein Faktor (9 Punkte, 2/7 FG) und ließ sich auf der anderen Seite einige Male von dem inzwischen doch nicht mehr ganz so dynamischen Lee düpieren.
Hochgezogene Augenbrauen resultierten außerdem aus der Paarung mit Sullinger (0 Punkte, 0/4 FG), der nur in der Theorie eine Stretch-4 ist und in der Tat ein weiterer limitierter Verteidiger neben Valanciunas ist. Immerhin konnte Valanciunas an den Brettern eine überzeugende Leistung liefern (13 Rebounds).
Die Spurs sind bekannt dafür, Ausfälle ihrer Spieler gut kompensieren zu können. Als geschlossene Mannschaft, bei der die Wurfversuche gleichmäßig auf alle Köpfe verteilt werden, fallen ihnen solche Situation oft leichter als vielen Ligakonkurrenten. Allerdings rückten die Spurs in letzter Zeit von dieser Philosophie ein wenig ab und gaben Kawhi Leonard, der in der letzten Woche 36 Punkte pro Spiel erzielte, das Ruder in die Hand. Dass es nun ohne in trotzdem so reibungslos lief, ist mal wieder ein Beweis für die Identität der Spurs, die jeder Spieler im Kader ausführen kann.