NBA

19-Punkte-Comeback! Dubs legen Spurs lahm

Klay Thompson war mit 27 Punkten der Topscorer der Golden State Warriors
© getty

Die Golden State Warriors (6-3) haben trotz eines 19-Punkte-Rückstands im ersten Viertel die Partie bei den San Antonio Spurs (4-4) letztlich locker mit 112:92 gewonnen. Dabei konnte die Mannschaft von Steve Kerr einmal mehr auf ihr gutes Shooting vertrauen. Spurs-Coach Gregg Popovich flog aus der Halle.

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Die Spurs legten los wie die Feuerwehr. Die Starting Unit dominierte die Bretter, beging keine Ballverluste und traf auch noch ihre Dreier. Die Warriors wirkten überrumpelt und lagen schnell mit 19 Punkten zurück. Erst das Small-Ball-Lineup beendete das Viertel mit einem 11:2-Run, weswegen der Champion wieder im Spiel war (24:33). In der Folge zeigte sich San Antonio nicht mehr so zielsicher aus der Distanz, was auch mit der anziehenden Defense der Dubs zu tun hatte.

Zur Pause lagen nur noch 5 Punkte zwischen den beiden Teams, nach insgesamt 26 Minuten ging Golden State durch einen Dreier von Kevin Durant (24 Punkte, 9/18 FG, 8 Rebounds, 3 Blocks) erstmals im Spiel in Führung (60:57). KD blieb weiter heiß. Hatte er noch seine ersten acht Würfe verworfen, verbuchte er 15 Punkte im dritten Viertel und leitete die endgültige Wende ein.

Zuvor waren es die Splash Brothers, die mit ihrem Shooting den Champion in Schlagdistanz gehalten hatten. Stephen Curry kam auf 21 Punkte (7/13 FG, 3/4 Dreier) und 8 Rebounds, hatte aber eine Schrecksekunde, als Pau Gasol (11 Zähler, 6 Rebounds) dem Guard aufs Knie gefallen war. Der zweifache MVP musste kurz in die Kabine zur Behandlung, dann ging es aber weiter. Klay Thompson war der Topscorer der Warriors mit starken 27 Punkten (11/17 FG, 5/8 Dreier).

Bei San Antonio lief viel über LaMarcus Aldridge, der 24 Zähler (8/22 FG) und 10 Rebounds verbuchte. Allerdings hatten die Dubs ihn nach der Pause wesentlich besser im Griff. Unterstützung bekam LMA von Kyle Anderson, der mit 16 Punkten (5/8 FG), 7 Rebounds und 5 Assists eine sehr effiziente Vorstellung zeigte.

Knapp fünf Minuten vor dem Ende echauffierte sich Spurs-Coach Gregg Popovich zu sehr über einen Pfiff und holte sich noch seine zwei technischen Fouls ab, weswegen er vorzeitig die Halle verlassen musste. Vier Niederlagen am Stück setzte es für San Antonio zuletzt in der Saison 2014/15.

San Antonio Spurs vs. Golden State Warriors: Die wichtigsten Statistiken

  • San Antonio ist das Team der Liga in der Kategorie Offensiv-Rebounds. Das zeigte sich auch gegen die Warriors. Zumeist jagten gleich zwei Spieler der Gastgeber den Abprallern hinterher. Speziell Anderson konnte die Kerr-Truppe mehrfach überraschen, als er aus der Ecke an den Ring schlich. Durant schlief dabei in einigen Situationen und boxte nicht aus. So hatten die Spurs bereits zur Pause 10 Abpraller am gegnerischen Brett eingesammelt. Nach der Pause passten die Warriors deutlich besser auf und so entschied San Antonio das Duell weniger deutlich für sich als zunächst befürchtet (46:40 Spurs).

  • Wer nun dachte, dass die Warriors so im Fastbreak Überzahlsituationen schaffen könnten, war schief gewickelt. San Antonio agierte sehr diszipliniert, besetzte in der Defense die Ecken und schenkte Golden State kaum leichte Punkte. Nach zwei Vierteln hatten die Warriors nur einen Punkt mehr in Transition erzielt (6:5). Nach dem Wechsel gelang es den Dubs aber doch, zumeist dank Green, schnelle und leichte Punkte zu generieren. So näherte man sich mit 24 Punkten doch noch dem Saisonschnitt (28,3).

  • Ein Problem der Warriors in den ersten Saisonspielen waren die Turnover. Auch in dieser Partie gab es einige Unkonzentriertheiten, in denen der Spalding unnötig hergeschenkt wurde. Auf der anderen Seite waren die Spurs auch sehr agil und hatten ihre Hände an zahlreichen Pässen, auch wenn daraus nicht immer ein Steal resultierte. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr Fehler machten auch die Spurs, vor allem die Second Unit. 11 der 16 Turnover gingen auf das Konto der Bankspieler. Die Warriors hatten insgesamt nur 14 Ballverluste.

  • Die Spurs hatten vor der Partie lediglich 33 Prozent ihrer Dreier getroffen und nur 21 Versuche pro Spiel (Platz 29 in der Liga) genommen. Im ersten Viertel waren es schon 13 Distanzwürfe und noch viel wichtiger: 6 verwandelte Triples. Die Warriors dämmten dies erst mit der Zeit ein, dann aber richtig. In der kompletten zweiten Halbzeit nahmen die Gastgeber nur sechs Distanzwürfe und blieben ohne Erfolg. Die Dubs waren dagegen heiß und trafen genau 50 Prozent ihrer Distanzwürfe. Die Quote sank sogar noch ein wenig zum Schluss, weil die letzten vier Minuten nur noch Garbage Time waren.

San Antonio Spurs vs. Golden State Warriors: Die Stimmen zum Spiel

Steve Kerr (Head Coach Warriors): "Wir sollten einfach immer hier mit 20 Punkten Rückstand beginnen. Die Playoffs ausgenommen, ist uns das jetzt hier vier oder fünf Mal in Folge passiert. Man muss gegen dieses Team körperlich voll dagegenhalten, weil sie so gut im Rebounding sind."

Gregg Popovich (Head Coach Spurs) über Aldridge: "Er war fantastisch - und bisher jedes Spiel. Sein Einsatz, Hustle und seine Konzentration sind überragend bisher. Er hat erneut großartig gespielt."

Spurs vs. Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE!

Der Star des Spiels

Draymond Green. Der Run der Spurs endete, als er Ende des ersten Viertels wieder den Court betrat. Zumeist verteidigte er gegen Gasol, doch in einigen Phasen auch wieder gegen Aldridge, der traditionell gegen den amtierenden Defensive Player of the Year wenig Sonne sah. Auch nach dem Wechsel der Energizer, als er mehrfach die Spurs in Transition verwirrte und den Dubs leichte Punkte brachte. Am Ende standen starke 16 Punkte (7/8 FG), 5 Rebounds und 7 Assists im Boxscore.

Der Flop des Spiels

Rudy Gay. Als Scorer von der Bank mit sehr wenig Einfluss. Die Dubs stellten dem Forward viele Traps, in denen Gay mehrfach die Übersicht verlor und dann schlechte Entscheidungen traf. Sein Wurf fiel nicht (9 Punkte, 3/10 FG), dazu mit drei teils verheerenden Ballverlusten. Verteidigte außerdem gegen Durant, als dieser heiß lief, und konnte die Kreise des Finals-MVPs nicht eindämmen. Immerhin mit 4 Offensiv-Rebounds und einem Highlight-Block gegen Rookie Jordan Bell.

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Coaching Move des Spiels

Steve Kerr war im ersten Viertel stinksauer auf jeden. Erst handelte er sich wegen nicht ganz jugendfreier Sprache ein technisches Foul ein, dann faltete er seine Mannschaft in der Auszeit ordentlich zusammen. Schon zwei Minuten vor Ende des ersten Viertels brachte er sein Small-Ball-Lineup aus Curry, Shaun Livingston, Andre Igoudala, Durant und Green, womit die Wende nach dem 19-Punkte-Rückstand eingeleitet wurde. So bekamen die anderen Bankspieler weniger Minuten und hatten fast keinen Einfluss auf das Spielgeschehen.

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