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5 Fragen zu den Golden State Warriors: Eine Dynastie mit Zukunft – und vielen Baustellen

Bleiben die Golden State Warriors langfristig zusammen?
© getty
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Können sich die Warriors LeBron James oder Anthony Davis leisten?

Als im Verlauf der Saison 2015/16 darüber spekuliert wurde, dass sich Kevin Durant unter Umständen im Sommer den Warriors anschließen könnte, wollte das niemand so recht glauben. Obwohl es viele Rechenbeispiele gab, warum solch ein Coup durchaus zu stemmen wäre (der Dank gebührt Currys "Knöchel-Vertrag").

Deshalb gibt es heuer die "Befürchtung" - man muss es aus Sicht der anderen 29 Teams wohl so nennen -, dass die Gerüchte, dass sich die Warriors um LeBron James oder Anthony Davis bemühen, gar nicht so wild und unrealistisch seien, wie sie sich anhören.

Die Causa LeBron ist dabei natürlich die, die es zeitnah zu beantworten gilt, schließlich wird er ab den 1. Juli 2018 Free Agent sein. Und daran, dass er in Cleveland bleibt, glaubt nach den Finals niemand mehr wirklich. Entsprechend wild wird über mögliche Destinationen des Kings diskutiert - und ja, auch die Warriors sollen ein Team sein, dem James erlauben soll, vorzusprechen und eventuell ein Angebot zu unterbreiten.

Wäre das finanziell möglich, wenn man davon ausgeht, dass James einen Maximal-Vertrag anstrebt? Ja, drei Möglichkeiten gibt es.

Ist eine Verpflichtung von LeBron James möglich?

Erstens: Die Chris-Paul-Variante. Hier würde James seine Spieleroption für die kommende Saison ziehen (35,7 Millionen Dollar) und dann zu den Warriors getradet werden. Diese müssten ein Paket schnüren, das mindestens zwei ihrer Stars beinhalten würde - entweder Thompson und Green oder einer der Beiden plus Iguodala und weitere Ware. Die Cavs wären sicherlich sehr dankbar für diese Möglichkeit.

Zweitens: Ein klassisches Sign-and-Trade. Das wäre dem ersten Szenario sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass James erst auf seine Spieler-Option verzichtet und dann bei den Cavs neu und langfristig unterschreibt, um dann getradet zu werden. Der Gegenwert müsste ähnlich aussehen.

Drittens: Die Warriors kreieren genug Cap Space, um James als Free Agent zu holen. Das funktioniert nur dann, wenn sie vorher Green, Thompson, Iguodala und Livingston wegtraden - oder Curry (das glaubt wohl niemand). Dies ist die unrealistischste Variante.

Als Fazit bleibt, dass die Big Four auf jeden Fall eingerissen werden müsste, um einen 33-jährigen LeBron zu bekommen. Nach dem dritten Titel besteht dazu absolut kein Grund, doch auch Green hat erkannt: "Die NBA ist bloß ein Business, richtig?" Und er fügte an: "Wenn LeBron kommt, bin ich sicher nicht mehr hier."

Und wie sieht es mit den Warriors und Anthony Davis aus?

Bei Anthony Davis dauert es noch drei Jahre, bis er als Unrestricted Free Agent verfügbar sein wird. Er wäre also ein langfristiges Ziel - womit es deutlich realistischer wird, dass die Warriors ihre Big Four einreißen, denn nichts ist für die Ewigkeit. Und es wäre grob fährlässig, sich nicht um die Braue zu bemühen. AD wäre 2021 mit 28 Jahren in seiner absoluten Prime.

Wie die Gehaltsstruktur der Dubs in diesem Jahr aussieht, ist nur schwer vorhersehbar (bis dahin haben Thompson, Green und erneut Durant neue Verträge unterschrieben, wo auch immer). Deshalb ist es durchaus möglich, dass das Team bis dahin ganz anders aussieht und sogar Cap Space hat und der Braue auf klassischem Wege einen Max anbieten kann. Interessanter ist die Frage, wie es mit einem Trade aussieht, der in den Jahren davor stattfindet.

Die Grundvoraussetzung dafür wäre natürlich, dass Davis weg will aus New Orleans. Momentan spricht nicht viel dafür, die jüngste Saison war ein Erfolg, Coach Alvin Gentry hat verlängert, sein Verhältnis zu AD gilt als hervorragend. Wenn aber doch was dazwischenkommt ...

Den Warriors ist alles zuzutrauen

... dann haben die Dubs im Prinzip ähnliche Optionen wie bei LeBron in diversen Trade-Szenarien. Einerseits bekäme Davis nicht so viel Gehalt, andererseits müssen die Wariors (noch) mehr Gegenwert anbieten als im Falle eine James-Deals, da Davis jünger ist und sein Vertrag länger läuft.

Nochmal: Zuzutrauen ist der proaktiven Führungsebene der Dubs alles, vor allem dann, wenn eines Tages mal nicht der Titel gewonnen wird. Myers und Lacob haben große Visionen und Träume - und dass sie Durant zum Team dazu holen, hätte auch kaum einer für möglich gehalten.

Deshalb sollte niemand ausschließen, dass sie weitere Coups landen. Davis oder LeBron bei den Warriors ist eine Möglichkeit - allerdings nicht als Addition zur aktuellen Top Four. Es heißt "entweder oder", denn zaubern kann man in der Bay Area auch nicht.