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NBA: Rookie Watch Pt. II Zeugnisse - Der beste Jahrgang seit 2003

Ben Simmons gilt als Favorit auf den Award des Rookie of the Year.
© getty
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Platz 6: Bogdan Bogdanovic (Sacramento Kings)

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Saison7827,911,844,639,22,93,3

Der Sonderfall in der Top 10. Bogdanovic spielte mit 26 Jahren eine gute erste Kampagne und schaffte die Umstellung ohne große Probleme. Die Range war sofort da, knapp 40 Prozent schafften nur die wenigsten Euros in ihrer Debüt-Saison. Dabei war Bogi selten ein Spotup-Schütze, sondern musste sich bei den Kings viele Würfe selbst kreieren.

Gleichzeitig wurde der Serbe nach dem Abgang von George Hill mehr als Playmaker eingesetzt und zeigte auch dabei einige gute Ansätze. So wenige Lichtblicke dieses Kings-Team auch zeigte, Bogdanovic wird nach seiner guten Premierensaison ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Teams sein.

Dazu wird er auch kein defensiver Stopper werden müssen. Bogdanovic hat zwar wie so viele Europäer einige athletische Defizite, macht diese aber mit einem guten Körperschwerpunkt sowie einem hohen Basketball-IQ wieder wett.

Alles in allem vereint Bogdanovic jede Menge Skills, die es in der modernen NBA braucht. Der Serbe ist flexibel, kann offensiv auf verschiedene Arten attackieren und ist in der Defense keine so große Schwäche, dass man ihn vom Feld nehmen müsste. So könnte er für diverse Playoff-Teams in der Zukunft interessant werden, wenn Sacramento weiter im Keller stecken bleibt.

Platz 5: Lauri Markkanen (Chicago Bulls), PF/C, 7. Pick

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Saison6829,715,243,436,27,51,2

Nicht wenige unkten, dass die Bulls im Draft mit dem Finnen einen Fehler begangen hätten, waren doch noch einige starke Guards auf dem Board übrig. Nach einem Jahr spricht davon niemand mehr. Markkanen übertrug sein Spiel schnell vom College auf die NBA und war so gut, dass die Bulls tatsächlich in einigen Spielen auf den Big Man verzichteten, um ihre Draft-Lottery-Chancen zu erhöhen.

Der Finne war nicht nur ein reiner Schütze, sondern deutete auch sein Postup-Game an und attackierte den Korb. Außerdem ließ Coach Fred Hoiberg seinen Seven-Footer häufig um Blöcke laufen, da Markkanen bei dieser Größe die seltene Gabe besitzt, Jumper aus der Bewegung zu versenken. Auch sein Rebounding war deutlich besser, als das vor der Saison erwartet worden war, auch wenn es natürlich nicht elitär ist.

Dies gilt auch für sein gesamtes defensives Paket. Aus dem ehemaligen Arizona-Spieler wird kein Shotblocker a la Kristaps Porzingis mehr. Ausgleichen kann der Euro dies zumindest halbwegs mit guter Fußarbeit, die es ihm erlaubt, Würfe ein wenig zu erschweren und Guards vor sich zu halten.

"Mit seinen Fähigkeiten kann er irgendwann einmal ein Spiel dominieren", ist sich Bulls-GM John Paxson sicher. Im Madison Square Garden lieferte Markkanen dabei auch eine Kostprobe, als er 33 Punkte erzielte und den Knicks 8 Dreier einschenkte. Der Finne war zudem der schnellste Rookie, der 100 Dreier versenkt hat und strich so den Rekord von Damian Lillard aus den Geschichtsbüchern. Entsprechend wurde er auch ins All-Rookie First Team gewählt - von wegen Fehlentscheidung.

Platz 4: Kyle Kuzma (Los Angeles Lakers), F, 27. Pick

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Saison7731,216,145,036,66,31,8

Wer hätte das vor der Saison gedacht? Nicht Ball, sondern Kuzma entwickelte sich in seiner Rookie-Saison zum Fanliebling in LaLa-Land und passte mit seinem Tempo perfekt in das System von Coach Luke Walton. Der 27. Pick vereinte offensiv so ziemlich alles, was ein moderner Forward in der NBA in der Werkzeugkiste haben sollte.

Kuzma attackierte aus dem Dribbling den Korb, konnte aus fast jeder Position seinen eigenen Wurf kreieren und traf den Dreier mehr als annehmbar. Selbst den eingestaubten Sky Hook zeigte 'Kuuuz' in einigen Momenten. Seine starke Summer League war keine Eintagsfliege, sondern ein Vorbote für eine bockstarke Saison.

Schwächen hatte Kuzma in der Defensive, vor allem im Pick'n'Roll. Dennoch dürfen die Lakers auch in diesem Bereich Hoffnung haben, dass der Forward mit ein wenig mehr Muskelmasse und Erfahrung seinen Mann stehen kann. Auch im Passspiel und der Übersicht ist noch Luft nach oben, aber auch dies dürfte mit einigen Wiederholungen besser werden.

Wäre dieser Jahrgang in der Spitze und der Breite nicht der wohl beste seit 2003, wäre Kuzma ein legitimer Kandidat auf den Rookie of the Year-Award gewesen.