Sollte Damian Lillard einen Super-Max erhalten?
Im Lauf der Serie gegen Golden State prasselte viel Kritik auf Lillard ein, der zugegebenermaßen keine gute Serie spielte. Dabei war jedoch etwas bizarr, wie schnell viele Leute vergaßen, dass sie ihn noch in der ersten Runde zum Helden der Playoffs erklärt hatten - die Herausforderung gegen die Dubs gestaltete sich jedoch ungleich schwieriger als die gegen die (im Nachhinein kuriose) One-on-One-Defense von OKC.
Leonard verteidigte Lillard nach Spiel 4: "Für alle, die denken, dass Damian produktiver hätte sein müssen: Seht euch das Tape an. Sie haben ihn mit etlichen Spielern verteidigt. Ich möchte nur sicherstellen, dass die Kritiker wissen, was für einen großen Impact er hat und was für ein großartiger Anführer er ist." Er lag damit nicht falsch, auch wenn gewisse Kritik an Lillard angebracht ist.
Ihm nach der enttäuschenden Warriors-Serie den Star-Status absprechen zu wollen, ist aber natürlich Quatsch. Dame ist aktuell nach Curry und James Harden der vermutlich drittbeste Guard der Liga, ein Superstar in seiner Prime. Gerade angesichts seiner Beliebtheit und Bedeutung für die Franchise ist es auch verständlich, dass Portland ihm nun wohl den Super-Max anbieten wird.
Damian Lillard: So würde der Vertrag aussehen
Saison | Alter (Saisonstart) | Gehalt in Mio. (via Bobby Marks/ESPN) |
19/20 | 29 | 29,8 |
20/21 | 30 | 31,6 |
21/22 | 31 | 42,6 |
22/23 | 32 | 46 |
23/24 | 33 | 49,4 |
24/25 | 34 | 52,8 |
Folgendes muss dabei aber klar sein: Kleine, explosive Guards altern nicht unbedingt immer in Würde. Lillard ist fast 29 und wird in seinen letzten Vertragsjahren dann tief in den 30ern sein. Wenn Portland das Maximum aus diesen dann sechs Jahren mit Dame herausholen will, muss sich auch die Ausrichtung des Teams ein Stück weit ändern.
Rechnet man die Minuten in der Regular Season und in den Playoffs zusammen, hat kein Spieler in dieser Saison mehr leisten müssen als Lillard, was natürlich auch einigen Verletzungen geschuldet war. Dennoch: Während einige andere Stars in den Playoffs eine Schippe draufgelegt haben, glänzte Lillard nur in der ersten Runde und wirkte im Anschluss zunehmend müde.
Damian Lillard: Load Management?
Bei der Exit-PK deutete er selbst an, dass eine gewisse Form von Load Management in Zukunft wohl nicht ganz falsch wäre. Wahrscheinlich ist dies sogar zwingend notwendig, wenn man tatsächlich irgendwann eine Championship gewinnen will.
Dass es so weit kommt, ist dabei natürlich überhaupt nicht garantiert und es wird auch nicht leichter, das Team zu verstärken, wenn man sich noch weitere finanzielle Verpflichtungen ans Bein bindet. Auch die Blazers werden zudem mitbekommen haben, wie "glücklich" Teams wie Washington (John Wall) oder sogar OKC (Russell Westbrook) mit ihren Supermax-Deals jetzt schon aussehen.
Lillard ist ein exponentiell besserer Shooter als die genannten Spieler und dürfte offensiv noch lange effektiv sein, bisher wurde er sogar in jedem Jahr ein Stück besser. Die Blazers hoffen zu Recht darauf, dass es noch einige Jahre so weitergeht. Das Risiko, dass Lillard in seinen letzten Vertragsjahren nicht mehr zu den besten NBA-Spielern gehört, wird dem Front Office bewusst sein.