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NBA - Stephen Curry wehrt sich mit 62 Punkten gegen die Kritik: Für ihn bleibt es immer einfach

Von Gianluca Fraccalvieri
Stephen Curry hat es seinen Kritikern gezeigt.
© getty

Stephen Curry hat mit 62 Punkten gegen die Portland Trail Blazers ein neues Career-High aufgelegt und gleichzeitig der Welt gezeigt, dass er über jede Kritik erhaben ist. Hier geht's zu den Highlights von Curry gegen Portland.

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Ein "27-foot running pullup jump shot" steht im offiziellen Boxscore der Partie zwischen den Warriors und Blazers als Beschreibung für den Wurf, den Stephen Curry 42 Sekunden vor Spielende durch die Reuse nagelte. Egal, aus wie vielen Kamerawinkeln man sich diesen Wurf ansieht, man kann eigentlich nur staunen.

Für 99,9 Prozent der Menschen gibt es wohl keine Chance, so einen Wurf auch nur in die Nähe des Korbes zu bekommen. Selbst für einen Großteil der NBA-Spieler ist so ein Wurf nicht zu treffen. Im vollen Sprint zwischen zwei Verteidigern hindurch mit einem Wurffenster von wenigen Millisekunden.

Blickt man in der Sequenz zurück, sieht man zusätzlich, wie Curry schon beim Inbound-Pass Draymond Green wild gestikulierend zuruft, dass er doch unbedingt diesen Wurf haben wolle. Dass er den in dieser Form dann auch noch für die Punkte 60, 61 und 62 an diesem Abend trifft, ist eine absolute Weltklasse-Antwort an die zuletzt immer mehr aufkommenden Kritiker.

Stephen Curry muss sich gegen Kritik wehren

"Es ist schwer, solche guten Würfe mit einem jungen Team zu bekommen", hatte Damian Lillard nach dem 123:98-Sieg der Trail Blazers am Samstag gesagt, als man Curry teilweise mit vier Mann zustellte und somit bei "nur" 26 Punkten hielt.

Gleichzeitig suggerierte Ex-Kontrahent Channing Frye, Curry müsse jetzt mal zeigen, dass er ein Team ohne vier All-Stars tragen könne, um sein Denkmal zu zementieren. Es schien gar, als würde die Ansicht, Curry würde ein Normalsterblicher sein, allmählich in der Liga die Runde machen.

Zwar legte der Chefkoch über die ersten fünf Spiele im Schnitt 26,5 Punkte auf, traf aber nur 31,3 Prozent von Downtown und die Warriors kassierten teils böse Klatschen gegen die Top-Teams des Ostens.

"Es wird nicht mehr so einfach für ihn sein wie in den letzten vier oder fünf Jahren", prophezeite Lillard. Eine Aussage, die Curry wohl persönlich genommen hat.

Curry gegen die Portland Trail Blazers: Wie in NBA2K

In 36 Minuten und mit 31 Würfen legte Curry mal eben die meisten Punkte der Saison auf, stellte den Punkterekord des Chase Centers auf, verbesserte seinen Karrierebestwert, trat dem elitären 60-Punkte-Klub bei, erzielte die meisten Punkte eines Warriors-Spielers seit 1974 und krönte sich zum ersten Spieler seit Kobe Bryant 2005, der in beiden Halbzeiten mindestens 30 Punkte erzielte.

"Es war eine ziemlich verrückte Nacht", resümierte Curry daraufhin treffend und auch Rookie James Wiseman war hin und weg von seinem neuen Teamkollegen. "Es hat mich an NBA2K erinnert, weil ich immer mit Steph gespielt und dabei 60 Punkte aufgelegt hab. So etwas jetzt in Echt zu sehen, ist einfach phänomenal", sagte der Big Man.

Für Coach Steve Kerr ist es zudem ein "Privileg", einen Spieler wie Curry im Team haben zu dürfen. "Nicht nur wegen seines Talentes, sondern wegen der Art und Weise, wie er sich motiviert und wie er andere anführt", erklärte Kerr. "Was für eine Performance."

Für den besten Shooter aller Zeiten scheint es eben doch immer einfach zu bleiben - selbst unter ziemlich stark veränderten Umständen.

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