"Es war eine besondere Nacht", sagte der 23-Jährige selbst, für den die 60 Zähler (20/37 FG, 5/7 Dreier und 15/17 FT, dazu 8 Rebounds und 5 Assists) ein Karrierebestwert darstellten. "Es ist toll von Menschen umgeben zu sein und mit Menschen zu spielen, die glücklich für dich sind."
"Wir alle sehen die harte Arbeit, die jeder von uns Tag für Tag in dieses Spiel hineinsteckt. Wenn dann jemand von uns, egal ob ich oder jemand anderes, so eine Nacht erlebt und diesen Moment mit den anderen teilen kann, dann ist das etwas ganz Besonderes", führte Tatum weiter aus.
Lob gab es im Anschluss von allen Seiten. Via Twitter bekundeten unter anderem Draymond Green oder Donovan Mitchell ihre Bewunderung, Ex-Celtics-Guard Isaiah Thomas schrieb: "60??? Das ist eiskalt!! Mach weiter dein Ding." Teamkollege Jaylen Brown erklärte nach der Partie: "Dieser Junge ist für wahre Größe berufen."
Dabei sah es lange Zeit so aus, als ob es für die Kelten ein Abend zum Vergessen werden würde. Bereits in Halbzeit eins lagen die Gäste aus San Antonio mit bis zu 32 Punkten in Front (im dritten Viertel noch mit 31), die Spurs trafen über 70 Prozent aus dem Feld. "Ich wäre zur Halbzeitpause gegangen", sagte Coach Brad Stevens. "Ich weiß, dass meine Tochter gegangen ist. Sie muss morgen ein paar Dinge erledigen, es gab keinen Grund, zu bleiben."
Tatum führt Celtics zum OT-Sieg: "Alles Teil des Plans"
Letztlich wurden jedoch die Fans belohnt, die geblieben sind. Tatum erzielte allein 31 Punkte im vierten Viertel und der Overtime und nahm sein Team damit auf den Rücken. "Ich hätte heute noch nicht mal einen Stein in den Ozean werfen können und JT hat uns zum Sieg getragen", sagte Brown, der auf 17 Punkte bei 5/24 aus dem Feld kam, aber immerhin einen wichtigen Dreier kurz vor Ende der Verlängerung versenkte. "Er hat sehr hart gespielt heute. Er hat uns angeführt."
Am Ende stand mit 60 Tatum-Punkten die Einstellung des Franchise-Rekords von Larry Bird sowie das ligaweit größte Comeback seit mehr als einer Dekade und der drittgrößte Comeback-Erfolg in den vergangenen 25 Jahren überhaupt hinter den Kings 2009 (35 Punkte Rückstand) und den Jazz 1996 (36).
"Das schönste an dem Ganzen war, dass wir zurückgekommen sind und gewonnen haben", sagte Tatum. Der hatte bereits zum Ende der regulären Spielzeit die Chance, den Erfolg einzutüten, sein Buzzer-Beater traf aber nur den Ring. "Wenn er den Wurf gemacht hätte, dann hätte er Birds Rekord nicht einstellen können. Vielleicht war das also alles Teil des Plans", scherzte Stevens später.