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NBA: Los Angeles Lakers setzen erstes Spiel mit Russell Westbrook gegen die Golden State Warriors in den Sand

Stephen Curry und LeBron James kämpfen um die Krone in der Western Conference.
© getty

Die Los Angeles Lakers haben ihr erstes Heimspiel der Saison gegen die Golden State Warriors verloren. Bei der 114:121-Heimpleite ist auf zwei Teile der Big 3 Verlass, gegen ein deutlich tieferes Warriors-Team reichen LeBron James und Anthony Davis am Ende jedoch nicht.

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LeBron kam zum Start seiner 19. NBA-Saison auf 34 Punkte (13/23 FG) und 11 Rebounds, Anthony Davis überzeugte ebenfalls mit 30 Zählern und 11 Rebounds. Russell Westbrook hingegen hatte bei seinem Lakers-Debüt große Probleme (8 Punkte, 4/13 FG) und fügte sich damit in einen Supporting Cast ein, der noch mächtig Sand im Getriebe hatte.

Bei den Warriors zeigte sich ein spiegelverkehrtes Bild: Superstar Stephen Curry kam zwar auf ein Triple-Double (21 Punkte, 10 Rebounds, 10 Assists), sein erstes seit Januar 2016 (!), traf jedoch kaum einen Wurf (5/21 FG). Dafür hatte er Unterstützung von Jordan Poole (20), Nemanja Bjelica (15, 11 Rebounds), Damion Lee (15), Andrew Wiggins (12) und Andre Iguodala (12).

Die Lakers eröffneten mit einem großen Lineup aus Westbrook, Bazemore, James, Davis und Jordan, bei den Warriors spielten Curry, Poole, Wiggins, Green und Looney von Beginn an.

Die Gäste starteten mit gutem Ball-Movement eigentlich etwas besser, angeführt von James konterten die Lakers jedoch schnell mit einem 10:0-Run. Die Lakers suchten nun vermehrt Davis, der Toscano-Anderson immer wieder schlecht aussehen ließ. Curry suchte noch seinen Wurf, dennoch legte Golden State kurz vor der Viertelpause einen Zahn zu. 34:32 für die Lakers.

Das Spiel plätscherte mit Bank-lastigen Lineups vor sich hin, Iguodala und Bjelica hinterließen für die Warriors einen guten Eindruck, Anthony bekam auf der Gegenseite einige Abschlüsse. Curry kehrte zurück, leistete sich zwei Fehlpässe und blockte sich dann quasi selbst, Westbrook erzielte im Post seine ersten Punkte als Laker. Davis (20) und LeBron (18) waren richtig gut - und die Warriors waren trotzdem irgendwie dran. Nach einem Melo-Dreier stand es zur Pause 59:53 für die Lakers.

Jordan Poole leitet Turnaround der Warriors an

Die Warriors starteten mit einem 8:2-Run ins dritte Viertel, für mehr als den Ausgleich reichte es aber nicht, Bazemore, James und Davis konterten mit den nächsten 7 Punkten. Wenig später legte LeBron einen krachenden Dunk nach, die Führung der Lakers wuchs auf bis zu 10 Punkte. Doch wieder ließen sich die Dubs nicht abschütteln. Bjelica traf einen Tip-In aus mehreren Metern Entfernung, Curry legte drei Freiwürfe nach. Nur 85:83 für die Lakers.

Das Schlussviertel eröffnete Golden State wie üblich ohne Curry - dafür aber mit Poole. Der Guard erzielte 5 eigene Punkte, dann fand er Porter für einen Dreier und Iguodala für einen Layup - auf einmal führte Golden State mit 6, und schon penetrierte Poole erneut für 2 weitere Punkte. Lakers-Coach Vogel reagierte nun mit dem erst am Dienstag verpflichteten Bradley, der Poole defensiv beackern sollte.

Bradley traf tatsächlich sogar zwei Dreier, aber die Warriors waren nun etwas mehr im Rhythmus. Curry traf endlich seinen zweiten Dreier des Spiels, Bjelica legte nach. Mit grandiosem Passspiel wurde dann Wiggins freigespielt, der kurz vor der Sirene auf 12 Punkte Führung stellte, da waren noch rund zweieinhalb Minuten zu spielen.

Die wichtigsten Statistiken

Los Angeles Lakers (0-1) vs. Golden State Warriors (1-0) 114:121 (BOXSCORE)

  • Beide Teams wollten von Beginn an schnell spielen und setzten dies auch um, allerdings mit sehr vielen Fehlern. 12 Turnover gab es in Halbzeit eins bei den Warriors, immerhin neun bei den Lakers, bisweilen war das Spiel komplett wild und erinnerte mehr an Preseason-Basketball. Am Ende stand es hier 17:17, die Warriors konnten das Spiel auch deshalb drehen, weil sie das Problem in Halbzeit zwei besser im Griff hatten.
  • Golden State wirkte zu Beginn offensiv regelrecht eingeschüchtert von der Länge der Lakers unterm Korb und kam zu leicht und zu schnell weg vom eigenen Ball- und Player-Movement, sodass sie nicht an die gewünschten Abschlüsse kamen. In der Preseason hatten die Dubs über 50 Dreier pro Spiel genommen, in der ersten Hälfte wurden sie nur 16 los (4 Treffer). Nach der Pause schraubten sie ihr Volumen hoch (am Ende 14/39) und verteilten insgesamt dann doch starke 30 Assists.
  • Die Lakers spielten im Halbfeld keineswegs guten Offensiv-Basketball, im Gegenteil: Gerade Westbrook war noch ein Fremdkörper und schien noch nach seinen Möglichkeiten zu suchen. Dafür lebten die Gastgeber vom Schnellangriff. Es wurden 20:10 Fastbreak-Punkte notiert.
  • Die Stärke der Warriors dafür: Die Bank. Ihr Bench-Mob kam insgesamt auf 55 Punkte, von der Lakers-Bank kamen 29 Zähler und phasenweise haarsträubende Defense von insbesondere Anthony und Monk.

Der Star des Spiels: Nemanja Bjelica

Was für ein Debüt im neuen Team! Bjelica fungierte von der Bank kommend phasenweise als Initiator der Offense und glänzte sowohl als Scorer als auch als Playmaker. Der Serbe schien wie gemacht für das komplexe Dubs-System und war der beste Spieler einer Bank, die den Gästen dieses Spiel gewann.

Der Flop des Spiels: Russell Westbrook

Das war noch gar nichts. Westbrook wirkte bisweilen, als hätte er seine Teamkollegen noch nie gesehen, agierte entweder zögerlich oder überhastet, stand den anderen im Weg. Es wird wohl noch etwas Zeit brauchen, um den MVP von 2017 ins Team zu integrieren.

Die Szene des Spiels

Es war phasenweise ein ziemlich merkwürdiges Spiel, in dem viele Spieler ihren Rhythmus und teilweise auch ihre Rollen suchten. Die beste Symbolszene dafür: Als Carmelo Anthony kurz vor Ende des dritten Viertels an die Freiwurflinie ging, ansetzte und dann - pump-fakte. Der Veteran wusste selbst nicht so recht, was er da tat, und lachte sich über sich selbst kaputt. Das Resultat: Ballbesitz Warriors.

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