NBA-Saisonvorschau WASHINGTON WIZARDS
Washington Wizards: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Corey Kispert (Nr. 15), Isaiah Todd (Nr. 31)
- Trade: Spencer Dinwiddie (Nets), Kentavious Caldwell-Pope, Kyle Kuzma, Montrezl Harrell (alle Lakers), Aaron Holiday (Pacers)
Abgänge
- Trade: Russell Westbrook (Lakers), Chandler Hutchison (Suns)
- Free Agency: Robin Lopez (Magic), Ish Smith (Hornets), Isaac Bonga (Raptors), Alex Len (Kings)
Washington Wizards: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
34-38 (Platz 8 im Osten) | 110,1 (23.) | 112,0 (16.) | -1,9 (23.) |
Washington Wizards: Die Strategie in der Offseason
In Washington blieb kaum ein Stein auf dem anderen, allerdings nicht ganz freiwillig. Laut The Athletic hätten die Wizards nichts dagegen gehabt, den Backcourt mit Bradley Beal und Russell Westbrook auch kommende Saison aufs Feld zu schicken. Dann kamen die Lakers ins Spiel und am Ende stand ein Fünf-Team-Trade, der den Kader der Wizards auf links drehte.
Westbrook ist nach einer schwachen ersten und brillanten zweiten Saisonhälfte, mit der sich Washington noch gerade so in die Playoffs manövrierte, weg, dafür eiste General Manager Tommy Sheppard eine ganze Armada an soliden bis guten Rollenspielern los. Aus Hollywood kamen Kyle Kuzma, Kentavious Caldwell-Pope und Montrezl Harrell, im selben Deal auch noch Aaron Holiday aus Indiana und Spencer Dinwiddie als Hauptpreis aus Brooklyn.
Abgesehen von diesem Blockbuster-Trade verlor Washington Ish Smith, Isaac Bonga und Robin Lopez, der intern durch das Comeback von Thomas Bryant nach dessen Kreuzbandriss ersetzt werden soll. Einen Umbruch gab es zudem an der Seitenlinie, wo Scott Brooks durch den Rookie-Head-Coach Wes Unseld Jr. ersetzt wird. Der Sohn der Wizards-Legende war zuletzt Assistant in Denver.
Washington Wizards: Die Schwachstellen
Unseld Jr. gilt als defensivorientierter Coach, bei den Wizards bekommt er in dieser Hinsicht eine interessante Aufgabe. Washington landete 2020/21 auf Platz 20 im Defensiv-Rating, was ein gewaltiger Fortschritt im Vergleich zur Vorsaison (Platz 29) war. Gut ist das aber immer noch nicht. Unseld Jr. hat immerhin einige neue Puzzleteile zur Verfügung, die einen Fortschritt wahrscheinlich machen, allen voran KCP und Kuzma auf dem Flügel sowie eine komplette Saison von Daniel Gafford.
Ein weiteres Problem war in der vergangenen Saison das Shooting, auch hier rangierte Washington im unteren Drittel. Und auch hier hoffen die Wizards auf die Neuzugänge. Kuzma, Holiday oder auch Rookie Corey Kispert bringen auf dem Papier mehr Gefahr aus der Distanz mit - vor allem deutlich mehr als Westbrook. Kommt Davis Bertans zudem an sein "Vor-Vertragsverlängerungs-Ich" heran, sollte sich auch beim Shooting ein positiver Trend einstellen.
NBA-Preview: Der Kader der Washington Wizards
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Spencer Dinwiddie | Bradley Beal | Kyle Kuzma | Rui Hachimura* | Daniel Gafford |
Aaron Holiday | Kentavious Caldwell-Pope | Deni Avdija | Davis Bertans | Montrezl Harrell |
Raul Neto | Jordan Goodwin | Corey Kispert | Isaiah Todd | Thomas Bryant |
Cassius Winston | Anthony Gill |
*fehlt derzeit aus persönlichen Gründen, Rückkehr unbekannt
Washington Wizards: Der Hoffnungsträger
Der Gemütszustand von Bradley Beal wird nicht nur in Washington, sondern in der kompletten Liga mit Argusaugen beobachtet. Er könnte vorzeitig verlängern, für ihn ergibt es aber mehr Sinn, bis zum Sommer zu warten. Deshalb heißt es zittern für die Wizards, denn 2022 könnte er als Free Agent abwandern oder vorher schon einen Trade fordern. Um den Franchise-Star glücklich zu halten, muss Washington Spiele gewinnen.
Dabei helfen soll Dinwiddie, der als zweite Scoring-Option einerseits Last von Beals Schultern nehmen, andererseits die Offense mit Beal auf der Bank am Leben halten kann. Sein Fit neben dem Shooting Guard ist vielversprechend, allerdings hat er aufgrund eines Kreuzbandrisses seit zehn Monaten kein NBA-Spiel mehr bestritten. Was hat er nach der langen Verletzungspause im Tank?
Washington ist zudem auf den nächsten Entwicklungsschritt der jungen Talente wie Rui Hachimura und Deni Avdija angewiesen. Auch hier soll Unseld Jr. als erfahrener Player Development Coach helfen, Hachimura fehlt derzeit allerdings aus persönlichen Gründen, um an seiner mentalen Gesundheit zu arbeiten.
Washington Wizards: Das Fazit
Die Wizards haben einen Superstar für deutlich mehr Tiefe eingetauscht. Auf nahezu allen Positionen sind sie doppelt besetzt, mit Ausnahme von Beal aber eben nur mit guten, nicht mit sehr guten Spielern. Im verbesserten Osten reicht das nur zu gehobenem Mittelmaß.
Die Wizards werden sich mit den Hornets, Bulls und Pacers um die Plätze sieben bis zehn und eine möglichst gute Ausgangsposition im Play-In-Turnier balgen. Mit Beal als Anführer und dem tiefen Kader ist die erste Playoff-Runde nicht unrealistisch, für viel mehr wird es aber erneut nicht reichen. Ist das gut genug für Beal?