NBA

NBA Playoffs: Smarts Buzzerbeater ist zu spät - Harden führt Philadelphia 76ers zum Sieg

Von Nikolas Pfannenmüller
Joel Embiid und James Harden führten die 76ers zum Sieg gegen die Celtics.
© getty

Die Philadelphia 76ers haben Spiel 4 für sich entschieden und damit die Serie gegen die Boston Celtics ausgeglichen. Beim 116:115-Sieg nach Verlängerung rehabilitiert sich James Harden mit einem Monsterspiel sowie dem Gamewinner in der Overtime.

Cookie-Einstellungen

Philadelphia 76ers (E3) - Boston Celtics (E2) 116:115 OT (BOXSCORE), Serie: 2-2

The Beard versenkte dabei nicht nur den entscheidenden Wurf, der Guard war es auch, der Philadelphia mit einem Floater überhaupt erst in die Verlängerung gebracht hatte. Am Ende waren es 42 Punkte (16/23 FG, 6/9 Dreier), 9 Assists, 8 Rebounds und 4 Steals für den 33-Jährigen. Selbst Joel Embiid konnte trotz starken 34 Zählern (11/26 FG) und 13 Rebounds diesmal nicht an die Werte seines Co-Stars herankommen. Tyrese Maxey blieb weitestgehend blass (14 Punkte, 6/17 FG).

Jayson Tatum fing sich nach schleppendem Start und kam am Ende auf 24 Punkte (9/20 FG), amtlich waren auch seine 18 Rebounds. Jaylen Brown erzielte 23 Zähler (10/16 FG), Marcus Smart 21 (6/15 FG). Al Horford war mit 10 Punkten und 5 Blocks vor allem defensiv eine Bereicherung und machte in der Schlussphase Joel Embiid das Arbeiten unter dem Korb schwer.

Eigentlich hatte es gut angefangen für den Vorjahresfinalisten. Boston war zunächst darauf aus, das Spiel schnell zu machen und kam das ein oder andere Mal zu leichteren Fastbreak-Punkten. In den Anfangsminuten drückte vor allem Jaylen Brown dem Spiel seinen Stempel auf, der 26-Jährige erzielte 12 der ersten 14 Celtics-Punkte. Nach neun Minuten führte Boston mit 19:17.

Boston Celtics starten besser

Als Philadelphia begann, konsequent Embiid in der Zone anzuspielen, drehte sich das Spiel. Immer wieder bestrafte Embiid das Vorgehen der Celtics, die darauf verzichteten, ihn zu doppeln. Hinten erschwerte der MVP viele Würfe, vorne sorgte er für die 27:19-Führung nach dem ersten Viertel. Wie Brown hatte Embiid 12 Punkte nach 12 Minuten.

Auch ohne Embiid auf dem Parkett blieben die 76ers produktiv, per Dreier erhöhte James Harden auf 44:33. Jayson Tatum fand unterdessen nicht ins Spiel und verfehlte seine ersten sieben Würfe. In dieser Phase konnte kein Celtics-Spieler überzeugen und Boston blieb etwa vier Minuten ohne eigene Punkte. Die Celtics leisteten sich defensive Unachtsamkeiten, einmal ließen sie Embiid im Schnellangriff völlig ungedeckt. Auch ihre Offensive wirkte uninspiriert. Nur dank eines 10:3-Schlussspurts in den letzten zwei Minuten vor der Pause blieb der Rückstand einstellig (50:59).

Tatum erzielte seine ersten beiden Punkte erst in der letzten Minute vor der Halbzeit, Harden und Embiid waren bis dato wesentlich treffsicherer. 40 Punkte standen für die beiden in Durchgang eins zu Buche (Harden: 21, Embiid: 19). Im vierten Spiel bekamen die Sixers-Fans wieder den Harden aus Spiel eins. Sein Korbabschluss am Ring war viel sicherer als in den letzten beiden Spielen, außerdem fand er immer wieder die freien Schützen außerhalb der Dreierlinie. Mitte des dritten Viertels stellte Harden mit einem Dreier auf 76:61.

James Harden rehabilitiert sich

Allmählich erwachte allerdings auch Tatum, der im dritten Viertel 13 Punkte erzielte. Auch wenn sein Dreier nicht fallen wollte, attackierte er jetzt erfolgreich den Korb. Mit einem 9-Punkte-Rückstand ging Boston ins Schlussviertel. In diesem taten sich beide Mannschaften offensiv zunächst schwer. Nach Embiids Korbleger zum 96:88 nahm Celtics-Coach Joe Mazzulla eine Auszeit. Ein perfekter Zeitpunkt, denn es folgte ein 8:0-Lauf seines Teams. Plötzlich war auch Al Horford in der Defensive gegen Embiid zur Stelle und blockte ihn mehrmals, offensiv besorgte der Routinier mit einem krachenden Dunk die 98:96-Führung.

Boston zog auf fünf Punkte weg, doch Philadelphia fand einen Weg zurück ins Spiel. Mit einem Drei-Punkt-Spiel glich P.J. Tucker aus (105:105). Boston ging durch zwei getroffene Freiwürfe von Smart wieder mit zwei Zählern in Führung, 16 Sekunden vor Spielende stellte Harden mit einem Floater erneut das Unentschieden her. Smart hatte anschließend die Chance, das Spiel mit einem Buzzerbeater zu entscheiden, aber der Ball prallte vom Ring wieder zurück. Der letztjährige Defensive Player of the Year sollte jedoch eine weitere Gelegenheit bekommen.

In der Verlängerung brachte Tatum die Celtics mit einem extrem schweren Dreier mit 38 Sekunden auf der Uhr in Front (115:113). Allerdings waren die Punkte nicht unumstritten. Kurz vor dem Wurf hatte sich der Celtics-Star Tyrese Maxey mit seinem Arm vom Leib gehalten. Eventuell hätte man auch ein Offensivfoul pfeifen können. Harden zeigte sich unbeeindruckt und brachte Philadelphia per Dreier mit 116:115 in Führung. Und wieder hatte Boston die Chance, das Spiel mit dem letzten Angriff zu entscheiden. Und wieder war es Smart. Sein Dreier war zwar erfolgreich - aber eine oder zwei Zehntelsekunden zu spät. Erst nach einer Videoüberprüfung stand fest: Statt 3-1 für Boston in der Serie, war der 2-2-Ausgleich perfekt.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Sixers vs. Celtics

KategorieSixersCeltics
PunkteJames Harden (42)Jayson Tatum (24)
ReboundsJoel Embiid (13)Jayson Tatum (18)
AssistsJames Harden (9)Marcus Smart (7)
StealsJames Harden (4)Al Horford (2)
BlocksMaxey, Harden, Niang (je 1)Al Horford (5)
Artikel und Videos zum Thema