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Gewinner und Verlierer der NBA Free Agency: Die perfekte Ehe zwischen Isaiah Hartenstein und OKC

Von Ruben Martin
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Die meisten Entscheidungen der NBA Free Agency sind gefallen: Zeit für eine Bestandsaufnahme. Der Verlust von Kentavious Caldwell-Pope könnte den Nuggets richtig schaden, in Los Angeles herrscht kollektiver Katzenjammer. Jubeln darf dagegen das deutsche Trio bei den Magic - und auch für Isaiah Hartenstein beginnt der Sommer überragend. Die Gewinner und Verlierer der bisherigen Offseason.

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So geht es in der NBA Offseason weiter

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Gewinner der NBA Offseason: Philadelphia 76ers

Die Sixers sind endlich den Vertrag von Tobias Harris los und landeten den mit Abstand größten Wechsel der Free Agency. Mit Joel Embiid, Neuzugang Paul George und Tyrese Maxey stellt Philadelphia bei voller Stärke nun das vielleicht beste Trio der Liga.

Die Frage ist nun, wie der Rest des Kaders noch besetzt werden kann. Mit Eric Gordon und Andre Drummond holten die Sixers zwei Veteranen, die für wenig Geld noch gute Minuten spielen könnten. Eine tiefe Mannschaft werden die Sixers dennoch sicher nicht stellen können, es sei denn ihnen gelingen noch mehrere Glücksgriffe - angefangen bei Rookie Jared McCain?

Viel Tiefe wird nach der Regular Season jedoch nicht mehr gebraucht. Der Knackpunkt wird erneut sein, wie fit die Sixers in die Playoffs gehen und wie gesund sie dort bleiben. Mit George und Embiid haben sie zwei Superstars mit längerer Krankenakte. Sechs Wochen bei voller Gesundheit könnten jedoch für den ersten Titel der Franchise seit 1983 reichen.

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Gewinner der NBA Offseason: Franz und Moritz Wagner, Tristan da Silva

Die Wagner Bros und Draft Pick Tristan da Silva werden das erste deutsche Trio bei einem NBA-Team bilden. Das gehört ausgiebig gefeiert, ist jedoch lange kein PR-Stunt. Es passt schlicht zu dem Rezept, mit dem die Magic in ihrem Rebuild bisher gut fuhren. Orlando hatte eine Menge Cap Space, schien sich jedoch nie im Rennen um LeBron James, Paul George oder einen anderen Superstar zu sehen.

Stattdessen wurde der Kern der Mannschaft zusammengehalten, mit neuen Verträgen für Moritz Wagner, Jonathan Isaac, Goga Bitadze und Gary Harris. Alle für mindestens zwei Jahre, durch eine selten genutzte Vertragsform bei Isaac wird sich dessen Cap Hit nach der ersten Saison sogar deutlich senken. Die Magic zeigen sich bedacht darauf, der Entwicklung des Teams Zeit zu geben und setzen weiter auf organisches Wachstum.

Da Silva galt selbst im schwach eingeschätzten Draft-Jahggang als eines der Erstrundentalente mit wenig Upside, dafür scheint bei ihm die Chance sehr hoch, dass er ein solider Flügelspieler von der Bank wird. Gerade unter der Führung von Magic-Coach Jamahl Mosley. Die Magic zeigten in der vergangenen Woche deutlich, dass sie die nötigen Stars auf der Jagd nach einem Titel bereits im Kader sehen. Franz Wagner und Paolo Banchero werden die Chance bekommen, sich als Franchise Player zu beweisen.

Die Struktur dafür ist noch besser geworden: Der aus Denver abgeworbene Kentavious Caldwell-Pope sollte der jungen Truppe mit seiner Erfahrung als zweifacher Champion guttun. Der 31-Jährige ist ein exzellenter Verteidiger mit verlässlichem Dreier und zum Preis von 66 Millionen für 3 Jahre ein absoluter Steal. Den Magic fehlte oft das Shooting in der Vorsaison, das sollte mit da Silva und KCP seltener der Fall sein.

Isaiah Hartenstein griff sich in Spiel 5 gegen Indiana 17 Rebounds ab.
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Gewinner der NBA Offseason: Oklahoma City Thunder und Isaiah Hartenstein

Die Thunder zahlen Isaiah Hartenstein in den kommenden drei Jahren jeweils 29 Millionen Dollar (knapp 27 Mio. Euro). Damit dürfte er gut und gerne einer der bestbezahlten deutschen Sportler auf dem Planeten sein. Die Freude in Oklahoma City wird dabei ähnlich groß sein wie beim Center selbst. Das größte - und quasi einzige - Problem der Thunder in der Vorsaison war das Rebounding, die Dallas Mavericks dominierten sie in den Playoffs an den Brettern. Hier kommt Hartenstein ins Spiel.

Der 26-Jährige bewies sich bei den Knicks auch in einer größeren Rolle als exzellenter Rebounder, er schnappte sich 3,3 seiner insgesamt 8,3 Abpraller pro Spiel sogar am generischen Ring. Und das in nur knapp 25 Minuten pro Spiel. Bei den Thunder sollten seine Einsatzminuten noch zahlreicher werden, auch wenn mit Chet Holmgren bereits ein extrem talentierter Big Man vor Ort ist.

OKC hat sicherlich nicht so viel Geld in die Hand genommen, um Hartenstein nur als Backup von Holmgren einzusetzen. Die beiden Riesen werden auch viel nebeneinander spielen, mit dieser Ringverteidigung kann kaum eine Mannschaft mithalten. Zudem hat Holmgren schon den nötigen Dreier (37 Prozent bei 4,3 Versuchen) angedeutet, mit dem das Spacing um Shai Gilgeous-Alexander trotzdem funktionieren sollte. Hartenstein und OKC - das passt wie die Faust aufs Auge!

Dazu kommt der geniale Trade für Alex Caruso, dazu jedoch später mehr. Auf dem Papier gehören die Thunder nächstes Jahr auf jeden Fall zu den Top-Contendern.

Luka Doncic führte die Mavs zum Sieg in Spiel 2 bei den Clippers.
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Gewinner der NBA Offseason: Dallas Mavericks

Die Mavs gingen ohne große finanzielle Möglichkeiten in die Offseason, dann tat sich jedoch einiges. Am Ende wurden Josh Green, Tim Hardaway Jr. und Derrick Jones Jr. durch Quentin Grimes, Klay Thompson, Naji Marshall ersetzt. Dafür zahlten sie nur Zweitrundenpicks und verschafften sich etwas Platz unter der Second Apron.

Wie sich die Moves auf das Team auswirken, bleibt abzuwarten, da gerade Marshall bisher nicht auf dem defensiven Level von Jones Jr. war. Er ist jedoch mindestens ein guter Verteidiger und traf seinen Dreier in der vergangenen Saison mit 38,7 Prozent, wenn auch nur bei 2,3 Versuchen pro Spiel. Besonders gut sind seine Zahlen bei freien Triples und aus der Ecke, davon sollte er durch Luka Doncic und Kyrie Irving jede Menge bekommen.

THJ steuerte in den Playoffs kaum etwas Brauchbares bei, Green zeigte nicht die erhoffte Entwicklung in Dallas. Für Klay Thompson könnte es im Gegenzug die richtige Entscheidung gewesen sein, nicht ins Rampenlicht der Lakers zu treten, wo sich die Medien bei jedem Aussetzer über ihn hergemacht hätten.

Alles in allem war der Splash Brother letzte Saison nicht unerreichbar weit von seinen Karrierewerten entfernt, so stark abgebaut hat der 34-Jährige gerade offensiv noch nicht. Sein Distanzwurf wird nicht plötzlich verschwinden, und bei den Mavs sollte er nicht nur offene Würfe bekommen, sondern wie in Golden State um jede Menge Screens herumflitzen. Das beschäftigt die gegnerische Defense und macht es so schwieriger, bei Drives von Luka Doncic und Kyrie Irving zu helfen.

Klay Thompson: Die wichtigsten Statistiken

SpielePunkteReboundsAssistsFG in %FG3 in %
Saison 2023/247717,93,32,343,238,7
Karriere79319,63,52,345,341,3
Victor Wembanyama könnte als Rookie in ein All-Defense Team gewählt werden
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Gewinner der NBA Offseason: Victor Wembanyama

Der Rookie des Jahres dürfte sich beim Draft ins Fäustchen gelacht haben, als an der Spitze zumindest ein Stück weit nach dem nächstem "Wemby" gesucht wurde. Mit seinem großartigem Debütjahr hatte er sicherlich seinen Anteil daran, dass zwei Franzosen zuerst vom Board gingen.

Die nächste gute Nachricht für ihn folgte knapp eine Woche später, als Chris Paul in San Antonio unterschrieb. An sich kein bahnbrechendes Manöver der Spurs, dafür sind sie ohnehin noch nicht weit genug in ihrem Rebuild, auch wenn Wemby bereits komplett eingeschlagen hat. Das zeigten die Spurs auch, indem sie den 8. Pick für Erstrundenpicks in den Jahren 2030 und 2031 an die Timberwolves abgaben.

Wie gut und viel Paul mit mittlerweile 39 Lenzen spielen wird, ist ebenfalls fraglich. Doch eins wird der legendäre Spielmacher wohl auch noch in zehn Jahren können, nämlich seine Mitspieler in Szene setzen. Solche Spieler fehlten den Spurs in der vergangenen Saison. Abseits von Tre Jones hatten einige der jungen Spieler in San Antonio teilweise mit simplen Pässen zu Wemby im Post oder im Fastbreak schon Probleme.

Die Spurs haben nun die Investitionen getätigt, um dieses Problem kurz- wie langfristig zu beheben. Mit Stephon Castle schnappten sie mit dem 4. Pick im Draft den Guard, der im besten Fall über die nächsten 15 Jahren mit Wemby harmoniert. Castle kann von Paul lernen, der Veteran kann zudem die zweite Einheit anführen, sollte der Rookie gar den Sprung zum Starter schaffen.

Für Paul ist nun jedoch so gut wie ausgeschlossen, dass es noch klappt mit einem Ring. Seine große Chance hatte er bei den Suns, bei den Warriors lief in der vergangenen Saison viel schief. Bei den Spurs wäre es dieses Jahr ein Wunder - und CP3 steht nur für eine Saison unter Vertrag. Im kommenden Jahr werden die Spurs ihren Cap Space wohl eher für einen Star in seiner Prime nutzen wollen. Vielleicht versucht Paul es dann noch ein letztes Mal für den schmalen Taler.

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Gewinner der NBA Offseason: Mikal Bridges

Mikal Bridges hat es geschafft: Er ist nicht mehr Thaddäus Tentakel! Sein guter Kumpel Josh Hart hatte den passenden Vergleich im März geliefert, als die Knicks - heißt: Spongebob und Patrick - gemeinsam großen Spaß hatten, während Bridges nur einen Katzensprung entfernt aus Brooklyn zuschauen musste.

Nun sind die "Nova Knicks" wieder vereint, Bridges darf mit seinen besten Freunden aus der College-Zeit in der Liga spielen. Und die Knicks könnte richtig gut sein, nachdem sie in den vergangenen Playoffs in erster Linie von Verletzungen gestoppt worden waren.

Überhaupt war der Trade eine gute Sache für alle Beteiligten. Außer vielleicht Bojan Bogdanovic, dessen Spaßfaktor nach seiner Rückkehr zu den Nets könnte begrenzt sein. Aber auch die dortige Franchise ist ein klarer Gewinner. Der gesamte Gegenwert für den Trade von Kevin Durant wurde durch die Leistungsexplosion von Bridges in die Höhe katapultiert, mit seinem Schatz an Picks kann Brooklyn in dieser Hinsicht sogar mit OKC und Utah mithalten.

Die Knicks bezahlten zwar viel, jedoch zum richtigen Zeitpunkt und für einen Spieler, der super in die Mannschaft passen sollte. Bridges gibt der Truppe von Coach Tom Thibodeau die beste Chance, den Titelverteidiger aus Boston vor Probleme zu stellen.

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Verlierer der NBA Offseason: Denver Nuggets

Der Kader der Nuggets ist plötzlich genauso dünn wie die Luft in Denver. Die Top-4 gehört weiter zu der absoluten Elite der Liga, der Verlust von Kentavious Caldwell-Pope ist jedoch nicht zu unterschätzen. Christian Braun ist bislang nicht ansatzweise ein gleichwertiger Ersatz, sollte er in die Starting Five aufsteigen. Nach guten Ansätzen in seinem Rookie-Jahr hat er sich in einer etwas größeren Rolle eher in die falsche Richtung entwickelt, seine Abschlüsse am Korb sind ein großes Problem.

Doch die Nuggets scheinen weiter auf ihn zu vertrauen und werden ihm vermutlich die Chance geben, sich in einer größeren Rolle zu beweisen. Selbst wenn sie bei ihm Recht haben, bleibt das Problem der Kadertiefe. Die Bank in Denver spielte keine gute Saison und verliert zum aktuellen Stand Braun sowie Reggie Jackson, der zu den Hornets getradet wurde.

Die Nuggets werden noch den ein oder anderen brauchbaren Rotationsspieler verpflichten (Jokic würde wohl gerne mit Russell Westbrook spielen), doch insgesamt kann man sie als eines der ersten Opfer der neuen Regelungen im Second Apron (eine Erklärung gibt es hier) verbuchen. Denver zahlt in der kommenden Saison knapp 150 Millionen Dollar für Nikola Jokic, Jamal Murray, Michael Porter Jr. und Aaron Gordon. Da bleibt nicht viel übrig.

Zach LaVine steht noch bei den Chicago Bulls unter Vertrag.
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Verlierer der NBA Offseason: Chicago Bulls

Die Bulls verstärkten sich im März 2021 per Trade mit Nikola Vucevic und im August desselben Jahres per Trade mit DeMar DeRozan. DeRozan spielte bei den Bulls deutlich besser als in den vorherigen Jahren, auch Vucevic zeigte individuell gute Leistungen. Der Mannschaftserfolg blieb insgesamt jedoch aus in Chicago. Dennoch setzte sich Bulls-Boss Arturas Karnisovas für fast drei Jahre auf seine Hände und wagte keinen einzigen Trade mehr, um die Mannschaft in eine andere Richtung zu bewegen.

Nach fast drei Jahren ist der erste Trade der Bulls: Josh Giddey für Alex Caruso. Hä?!? Rein sportlich ist dieser Trade kompletter Quatsch. Der Deal für Caruso (4 Jahre, 36,9 Millionen Dollar) im August 2021 war die beste Entscheidung der Bulls seit einer Ewigkeit, der Guard ist zu einem regelrechten Eliteverteidiger geworden und spielt unglaublich clever.

Aus den simplen Boxscores ist sein Wert schwer zu erkennen, doch in der Liga war er extrem gefragt. Berichten zufolge hätten die Bulls mehrfach zwei Erstrundenpicks für Caruso bekommen können, mindestens einen davon hätte es wohl auch im Sommer noch gegeben. Mit einem Gehalt von nur 9,8 Millionen Dollar in der kommenden Saison ist Carusos letztes Vertragsjahr ein totales Schnäppchen.

Dieser Trade soll sogar bei DeRozan das Fass zum Überlaufen gebracht haben, sodass der 34-Jährige eine Rückkehr nach Chicago ausschloss. Damit sind die Bulls wohl oder übel zu einem Rebuild gezwungen, sie wollen nun angeblich auch Zach LaVine, Lonzo Ball und Nikola Vucevic verscherbeln. Nennenswerter Gegenwert ist nicht zu erwarten, der Markt gerade bei LaVine war schon zur vergangenen Trade Deadline nicht so hoch.

Anstatt einem oder mehreren Picks gehen die Bulls also mit Giddey in den Rebuild. Er ist erst 21 Jahre alt, vom Zeitplan her passt dies also. Doch der Australier hat bereits drei Saisons auf dem Buckel und dort recht deutlich seine Schwächen und Stärken gezeigt. Abseits des Balls funktionierte er bei den Thunder nicht sehr gut, sein Dreier ist dafür zu inkonstant.

Besser ist er mit dem Ball in der Hand, jedoch auch nicht gut genug, um ihm zum primären Ballhandler zu machen. Vermutlich hoffen die Bulls darauf, dass er sich noch dahin entwickelt. Anders ist dieser Trade nicht zu erklären. Dies ist natürlich nicht ausgeschlossen, wirkt jedoch unwahrscheinlich.

LeBron James verbuchte in Memphis sein viertes Triple-Double der Saison.
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Verlierer der NBA Offseason: Los Angeles Lakers

Zugegeben: Es hätte deutlich schlimmer können für die Lakers. LeBron James wird weiter für Los Angeles spielen, mit Bronny James ist zusätzliche Aufmerksamkeit der Medien garantiert. Dalton Knecht an 17. Stelle des Drafts könnte sich als Glücksgriff herausstellen, der den Lakers schnell mit seinem Shooting helfen könnte. So weit, so gut - bis man auf die Ausbeute der Lakers in der Free Agency schaut.

Genauso gut könnte man nämlich auch Löcher in die Luft gucken. Klay Thompson entschied sich offenbar trotz weniger Geld für die Mavericks, auch mit DeMar DeRozan wird sich die Lake Show nach dem dicken Vertrag für James vermutlich nicht mehr einigen können. Dabei hatte der King sogar angeboten, auf etwas Gehalt im ersten Jahr zu verzichten, um mehr Hilfe im Kader zu bekommen.

Das ist zumindest nicht bestätigt - und so wären die Lakers jetzt über dem Second Apron. Jede Transaktion wird dadurch deutlich komplizierter. Um jetzt noch großartig etwas am Kader zu ändern, müssten die Lakers sich wohl von D'Angelo Russell verabschieden, das Interesse der Liga am Guard scheint jedoch nicht hoch zu sein. Die Lakers werden Stand jetzt quasi mit dem gleichen Kader in die Saison gehen, mit dem sie in der ersten Runde mit 1-4 an den Nuggets scheiterten.

NBA, L.A. Clippers, Kawhi Leonard, Paul George, James Harden, Russell Westbrook, Ty Lue, Daniel Theis
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Verlierer der NBA Offseason: L.A. Clippers

Den verbissenen Lakers-Fans wird es sicher eine Freude bereiten: Auch die Clippers gehören zu den Verlierern der Offseason. Die Warriors hatten ihnen für einen Sign-and-Trade mit Paul George angeblich ein Paket aus Picks, jungen Spielern und auslaufenden Verträgen angeboten, doch L.A. wäre damit über den Second Apron gekommen und lehnten offenbar deshalb ab.

So mussten sie sich ohne Gegenwert von George trennen. Das Projekt mit den zwei verletzungsgeplagten Superstars PG13 und Kawhi Leonard ist gescheitert - und wird Jahre später spürbar sein. Die Clippers sind ein sehr altes Team, statteten James Harden dennoch mit einem weiteren Zweijahresvertrag und insgesamt 70 Millionen Dollar aus. Bis 2030 haben sie obendrein keinen Erstrundenpick.

Die Verpflichtungen von Derrick Jones Jr., Nicolas Batum, Kevin Porter Jr., Mohamed Bamba und Kris Dunn sind zu ihrem Preis alle nachvollziehbar, werden jedoch insgesamt nicht viel bewegen können in L.A. Die Clippers scheinen sich auf frustrierende Mittelmäßigkeit zuzubewegen: In den Playoffs werden sie die Giganten im Westen kaum ärgern können. Tanking ohne Erstrundenpicks ist jedoch auch schwierig - und dafür sind sie wiederum auch zu gut.