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Die Sonne geht auf!

Kann Devin Booker an seine Entwicklung der Vorsaison anknüpfen?
© getty

Die Phoenix Suns mussten gar nicht viel machen, um einen erfolgreichen Sommer zu erleben. Die Franchise ist auf dem Weg in eine rosige Zukunft mit Talenten auf nahezu jeder Position. Kleine Fragezeichen gibt es dennoch. Die Offseason in der Analyse.

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Die Transaktionen:

Das Front Office der Suns legte den Fokus auf den Draft und schloss eine Baustelle gleich doppelt: Mit Dragan Bender (No.4-Pick) und Marquese Chriss (8) kamen zwei hochtalentierte Power Forwards in die Wüstenstadt, die ihr Potential in der Summer League vereinzelt auch schon andeuteten.

Die Free Agency hingegen verlief weniger spektakulär, doch auch hier verzeichnete General Manager Ryan McDonough Erfolge: Veteran Leandro Barbosa (2 Jahre, 4 Millionen) kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück und soll dem jungen Backcourt als Mentor dienen. Auch Jared Dudley geht in seine zweite Amtszeit in Phoenix, wo ihm einst der Durchbruch gelang - seine 30 Millionen für 3 Jahre sind noch knapp im akzeptablen Bereich. Zweitrundenpick Tyler Ulis komplettiert das Paket der Neuverpflichtungen.

Mirza Teletovic, Jon Leuer, Ronnie Price und Chase Budinger werden künftig woanders ihr Geld verdienen, doch gerade die Abgänge der Big Men wurden durch die Draft hochwertig aufgefangen.

Die Strategie:

Nach vielen schlechten Entscheidungen in der Vergangenheit ging es für die Suns darum, zu zeigen, dass ihnen ein Rebuild auch ohne verzweifelte Brechstangen-Moves gelingt. Viel war dazu gar nicht nötig: Der Backcourt um Eric Bledsoe, Brandon Knight, Devin Booker oder auch Archie Goodwin ist langfristig gut besetzt und wurde durch Barbosa klug ergänzt.

Handlungsbedarf gab es dagegen auf den großen Positionen: Tyson Chandler hat zwar noch einen Vertrag bis 2019, doch dahinter klaffte qualitativ eine große Lücke, zumal Alex Len sein Potenzial bisher nicht konstant abrufen konnte. Auf den Schultern des Ukrainers liegen dennoch einige Erwartungen, zumal sein Rookie-Deal nach der kommenden Saison endet. Erwartungen an Leuer und Teletovic gab es dagegen nicht mehr viele, insofern kommt der Abschied der beiden nicht besonders schmerzhaft daher.

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Vor allem dann nicht, wenn man den Ersatz betrachtet: Lange Zeit schien die Frage zu dominieren, ob Bender oder Chriss die bessere Wahl wäre. Als dann die Möglichkeit entstand, beide zu bekommen, konnte man in Arizona das Glück kaum fassen. Die beiden Vierer ergänzen sich hervorragend. Chriss mit seiner Athletik samt Touch von draußen und Bender mit seinem Wurf und dem Potential als Rim Protector stellen eine sehr moderne Kombination dar, die in Chandler zudem einen passenden Lehrer hat. Auch Dudley, der als Stretch-Vierer spielen kann, ist in der Lage, den Beiden den Weg zu weisen.

McDonough hat es geschafft, den Kader auszubalancieren und den Jungspunden ein paar Veteranen zur Seite zur Stellen. Darüber hinaus galt es, die finanzielle Flexibilität nicht zu verspielen - was aber auch ein Kunststück gewesen wäre. Im Sommer 2018 stehen rund 63 Millionen Euro auf dem Gehaltszettel - inklusive verlängerter Rookie-Verträge und erhaltenem Mannschaftskern.

Die Schwachstellen

Auch wenn das vermutlich für alle Teams gilt, die sich gerade im Neuaufbau befinden: Viele Spieler sind noch recht grün hinter den Ohren und werden Lehrgeld zahlen. Bender beispielsweise muss noch ordentlich Muskelmasse zulegen, um nicht durch die Zone geschubst zu werden. Überhaupt bereitet die Defense mehr Sorgenfalten als die Offense, auch wenn Chandler nach wie vor ein stabiler Anker sein kann.

Doch erstens ist er verletzungsanfällig und zweitens hat das auch in der vergangenen Saison nichts geholfen, als nur vier Teams ein schlechteres Defensiv-Rating an den Tag legten als die Suns (109,0). Schwer vorstellbar, dass einer von den Neuzugängen daran etwas ändern kann.

Darüber hinaus steht ein Fragezeichen hinter dem Gesundheitszustand von Eric Bledsoe. Bleibt er fit, ist er nach wie vor der beste Spieler im Roster, doch seine Krankenakte füllt mittlerweile mehrere Schubladen. Auch wenn er nach aktuellem Stand auskuriert in die neue Saison geht, ist bei jeder Kollision Atem anhalten angesagt.

Die Hoffnungsträger

Neben dem Knie von Bledsoe hängt der zukünftige Erfolg von der Entwicklung einiger Youngster ab. In erster Linie ist hier Devin Booker zu nennen: Der 19-Jährige Shooting Guard ging in der zweiten Saisonhälfte 2015/16 durch die Decke und legte nach dem All-Star Break 19,2 Punkte und 4,1 Assists auf. Ein Zufall? Oder ein Fingerzeig darauf, was noch möglich ist?

Kein Geringerer als LeBron James sieht in dem einstigen Wildcat einen kommenden All-Star. Wenn der König Recht behält, haben die Suns mit Booker, Knight und einem fitten Bledsoe einen Backcourt zum Fürchten - oder die Möglichkeit, Bledsoe in einem Trade für einen hochwertigen Frontcourt-Spieler abzugeben.

Auch das Duo Chriss/Bender weckt viele Hoffnungen. Man stelle sich nur vor, alle der hier genannten Spieler erfüllen die Erwartungen - die Suns wären zusammen mit den Minnesota Timberwolves das Team der Zukunft.

Das Fazit:

Die Suns mussten gar nicht viel tun, um sehr viel richtig zu machen. Dass Bender und Chriss im Doppelpack zu haben waren, war ein Geschenk, das die Franchise dankend annahm. Der neue Kader ist jung, breit, ausbalanciert und mit Veteranen gespickt, zudem bewies Head Coach Earl Watson bei Booker, dass er ein Händchen für Rookies hat.

Die Zukunft sieht also rosig aus und die Verpflichtungen von Barbosa und Dudley haben gezeigt, dass die Wüstenstadt nach wie vor eine Adresse für Free Agents sein kann, auch wenn beide keine großen Fische waren. Die Gehaltsstruktur passt in den kommenden Jahren ebenfalls, während das Verletzungsrisiko einfach nicht ausgeschlossen werden kann. Die Suns werden wieder Spaß machen!

Die Note: 2

Die Suns in der Übersicht

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