NFL

The Ring

Von Jan-Hendrik Böhmer
Drew Brees spielt seit 2006 für die New Orlean Saints, vorher war er für die Chargers aktiv
© Getty

Saints-Quarterback Drew Brees trainiert vor dem NFC-Championship-Game gegen die Minnesota Vikings wie besessen. Gegenspieler Brett Favre outet sich ausgerechnet jetzt als New-Orleans-Fan. In Indianapolis zieht man über die New York Jets her. Doch die lassen sich davon nicht beeindrucken und haben ihre ganz persönliche Motivations-Technik.

Cookie-Einstellungen

Indianapolis Colts - New York Jets, Sonntag, 21 Uhr im LIVE-TICKER

New York Jets: Alles eine Sache der Motivation, dieser Super Bowl. Dachten sich die Jets und schickten John Schmitt. Der war 1968 beim letzten großen Jets-Triumph dabei und tauchte unvermittelt beim Training auf. Mehr noch: Er steckte Rookie-Quarterback Mark Sanchez seinen Super-Bowl-Ring an den Finger. Mit den Worten: "Dieser Ring hätte gerne Gesellschaft." Das war im Mai. Und: es hat gewirkt. Selbst Jets-Ikone Joe Namath glaubt mittlerweile daran, dass es mit dem ganz großen Wurf klappen kann: "Zum Teufel ja! Wenn Mark fehlerfrei spielt, haben sie eine Chance", so der legendäre Quarterback. Und weil die Sache mit dem Ring bisher so gut geklappt hat, motivieren jetzt Damien Woody und Alan Faneca fleißig weiter. Sie sind zwei der drei aktuellen Jets-Spieler, die bereits einen Super Bowl gewannen. "Der nächste Ring ist immer der beste", so Woody. Na dann....

Indianapolis Colts: "It was a fluke, a Christmas gift -- G-I-F-T, gift, gift, gift!", schreibt Colts-Kolumnist Bob Kravitz im "Indianapolis Star" und meint damit den 29:15-Sieg der Jets gegen Indianapolis in Week 16. Der sei ein Geschenk gewesen. Absicht. New York habe lediglich gegen "übergroße Achtklässler" gewonnen. Kurz: Das wird nicht noch einmal passieren. Da ist man sich in Indianapolis sicher. Warum man das jetzt noch einmal so deutlich sagt? Wegen Jerricho Cotchery. Der Jets-Receiver hatte in New York herumerzählt, dass die Jets "auch so gewonnen" hätten.  Die Antwort von Colts-Receiver Reggie Wayne: "Das werden wir wohl nie herausfinden. Ich weiß allerdings eins: Beim Spiel am Sonntag werden wir das komplette Spiel durchziehen - und ganz bestimmt nicht noch einmal vom Gas gehen."

New Orleans Saints - Minnesota Vikings, Montag, 0.30 Uhr im LIVE-TICKER

New Orleans Saints: Nachtschicht für Drew Brees. Anstatt sich, wie geplant, etwas auszuruhen, schlug der Saints-Quarterback noch vor Sonnenaufgang im Team-Hauptquartier auf, schaute sich Videos der Vikings an, trainierte den ganzen Tag. "Er war wirklich verdammt früh hier", sagt Tight End Jeremy Shockey. "Ich bin ja schon früh hier. So gegen sechs Uhr. Aber er hat mich dennoch geschlagen. Ich werde demnächst um drei kommen - doch selbst dann wird er vermutlich schon hier sein." Trainieren kann Shockey dabei wegen einer Knie-Verletzung allerdings nicht. Auch Wide Receiver Robert Meachem (Knöchel), Safety Darren Sharper (Knie) und Cornerback Malcolm Jenkins waren nicht dabei.

Minnesota Vikings: Normalerweise ist Brett Favre das Idol. Das Vorbild vieler junger Quarterbacks. Der Held ihrer Jugend. Normalerweise. Doch gegen New Orleans wird Favre zum Fan. "Ich bin ein heimlicher Saints-Anhänger", gestand der 40-Jährige, der gut eine Autostunde vom Louisiana-Superdome entfernt aufwuchs und nach Hurrikan Katrina Millionen zum Wiederaufbau beisteuerte. Sein Held von damals: Archie Manning. "Wir alle mochten Archie", sagt Favres Bruder Scott. "Wir sind zu vielen Spielen gepilgert. Die Saints waren unser Team." Aber: "Es wird nicht schwer sein, jetzt die Vikings anzufeuern, so Scott Favre. "Jeder hier hat auf dieses Duell gehofft. Jetzt ist es endlich da."

All-Star-Game ohne Tom Brady