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NFL-Spielbericht: Ravens holen dicken Division-Sieg - Steelers enttäuschen

Von Pascal De Marco
In der Vorsaison verloren die Ravens beide Duelle mit den Steelers. Dieser Erfolg ist ein echtes Statement!
© getty

Die Baltimore Ravens haben sich im Sunday-Night-Game bei den Pittsburgh Steelers einen enorm wichtigen Division-Sieg gesichert. Beim 26:14-Erfolg überzeugte das Team von John Harbaugh auf beiden Seiten des Balles und dominierte in der zweiten Halbzeit gerade durch seine Defense.

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Trotz der Aussicht, mit zwei Spielen Rückstand auf die Bengals und Ravens in die nächste Woche zu gehen, verpatzten die Steelers den Start komplett. Joe Flacco (28/42, 363 YDS, 2 TD) startete das Spiel mit 6/6 für 73 Yards und zwei Touchdowns und auch das Ground Game war für Pittsburgh nicht aufzuhalten - Alex Collins brach für 5,5 Yards pro Run immer wieder durch. Während die Steelers also verzweifelt nach Antworten suchten, sprangen die Ravens zu einer schnellen 14:0-Führung und hatten die Chance, von der 2-Yard-Linie Pittsburghs auf 21:3 zu stellen.

Dann allerdings fumblte Collins kurz vor der Endzone und die gesamte Dramaturgie nahm einen drastischen Richtungswechsel. Plötzlich nämlich war Heinz Field aufgewacht und die Körpersprache der Steelers änderte sich vehement. Ein weiteres Wahnsinns-Play von Tight End Vance McDonald, der nach einem Catch drei Gegenspieler aus dem Weg räumte, brachte die Stimmung in Pittsburgh dann zum überkochen. Mit dem Momentum auf seiner Seite fand Ben Roehtlisberger (27/47, 274 YDS, TD, INT) kurz vor Ende der Halbzeit Antonio Brown, welcher das Ergebnis mit einem beeindruckenden Catch auf Pari stellte.

Im zweiten Durchgang war von der gesamten Euphorie dann aber nichts mehr zu erkennen. Pittsburghs Offense bekam rein gar nichts mehr auf die Reihe und übergab das Spiel wieder in die Hände der Ravens. Die bewegten sich zwar nicht spektakulär, hinter einem hervorragendem Game Plan von Marty Mornhinweg aber wahnsinnig effizient das Feld herunter, nahmen extrem viel Zeit von der Uhr und scorten bei vier aufeinanderfolgenden Drives via Field Goal durch den ewig verlässlichen Justin Tucker.

Mit einer hässlichen Interception beendete Ben Roethisberger einen sehr unglücklichen Abend. Die Steelers haben nunmehr zwei Spiele Rückstand auf die stark aussehenden Bengals und Ravens und ein enorm wichtiges Division-Duell abgegeben. In der nächsten Woche steht ein Duell mit den Atlanta Falcons an, in welchem sich beide keine Niederlage leisten können. Für Baltimore hingegen steht ein weiteres Division-Spiel bei den Cleveland Browns auf dem Programm.

Steelers vs. Ravens - die wichtigsten Statistiken

Pittsburgh Steelers (1-2-1) - Baltimore Ravens (3-1) 14:26 (0:14, 14:0, 0:3, 0:9) BOXSCORE

  • Die Steelers machten im gesamten Spiel aus 11 Carries erschreckende 19 Yards Raumgewinn. James Conners längster Run war für 4 Yards.
  • Mit seinem 62. Karriere-Touchdown ist Antonio Brown nur noch einen von John Stallworth als zweitem in der ewigen Rangliste der Steelers entfernt. Auf Platz Eins liegt Hines Ward mit 85 Receiving-Touchdowns.
  • Justin Tucker hat in Heinz Field seine letzten 15 Field Goals verwandelt. Es ist aktuell die längste Serie, die ein Kicker in einem bestimmten Stadion hat.

Der Star des Spiels: Brandon Carr (Baltimore Ravens)

Carr hatte eines der besten Spiele seiner Karriere. Er verhinderte einige Big Plays und war stets präsent. Carr spielte vor allem in Man Coverage beeindruckend und war einer der Hauptgründe, warum sich Roethlisberger schwer getan hat, durch die Reads zu gehen und Plays für seine Receiver zu kreieren.

Der Flop des Spiels: Ben Roethlisberger (Pittsburgh Steelers)

Big Ben startete ordentlich und fand JuJu Smith-Schuster und Vance McDonald für große Raumgewinne. Das allerdings war es dann im Großen und Ganzen. Roethlisberger wirkte gerade in der zweiten Halbzeit konsterniert und warf in einer reinen Pass-Offense für lediglich 41 Yards. Die Interception war schlimm, hat zu diesem Zeitpunkt aber nur noch das Ende des Spiels bestätigt. Roethlisberger verlor die Kontrolle über den Ball zweimal bei Pump Fakes, was den schwachen Abend abrundete.

Analyse Steelers vs. Ravens: Die Taktiktafel

  • Die Ravens hatten ihre Hausaufgaben im Hinblick auf das Matchup gemacht und wussten die Steelers Downfield zu attackieren. Man schaffte es immer wieder, Speedster John Brown in für die Steelers enorm unangenehme Matchups zu schicken. Von Safety Terrell Edmunds war Brown nicht zu verteidigen. Der Wideout fing im ersten Viertel Pässe für über 100 Yards.
  • Nach dem verschlafenen Start konnten die Steelers besser Druck erzeugen. Immer wieder fielen dabei die Stunts und Twists von den Outside Linebackern auf. Bud Dupree und T.J. Watt traten dadurch ab dem zweiten Viertel immer wieder gefährlich in die Pocket.
  • Die Defense der Ravens stellte Pittsburgh vor eine ganze Menge Probleme. Teilweise zeigten alle Linebacker an zu blitzen und so standen O-Liner der Steelers gerne mal komplett ohne Gegenspieler und Zuteilung im Raum. Gerade in der Anfangsphase kam Pittsburgh damit überhaupt nicht klar, bis man selber anfing über Play Action für Verwirrung zu sorgen.
  • Bei allen sechs Plays, bei denen Lamar Jackson Under Center stand, ist er selbst mit dem Ball gelaufen. Zwei davon wurden allerdings aufgrund von Strafen zurückgerufen.
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