Recap: Houston Texans (8-3) - Tennessee Titans (5-6)
Ergebnis: 34:17 (7:10, 17:0, 3:7, 7:0) BOXSCORE
Aus Texans-Sicht war es dabei vor allem das Spiel von Lamar Miller: der Running Back erlief insgesamt bei nur zwölf Runs 162 Yards und einen Touchdown, schon in der ersten Hälfte hatte er 148 Rushing-Yards verzeichnet: ein neuer Franchise-Rekord für eine erste Halbzeit sowie der NFL-Höchstwert seit Doug Martins 177 Rushing-Yards im ersten Durchgang in Week 11 2015.
Das klare Highlight war ein 97-Yard-Touchdown-Run Mitte des zweiten Viertels, und der kam zu einem kritischen Zeitpunkt: Houston war einige Minuten zuvor mit 14:10 in Führung gegangen, konnte Tennessee im Gegenzug allerdings mehrfach nicht stoppen. Die Titans marschierten das Feld runter bis an die 3-Yard-Line der Texans, wo sie schließlich von der 3-Yard-Line 4th&1 ausspielten.
Doch Houstons Defense hielt hier schließlich, auch weil Tennessee wenig kreativ einen Fullback-Dive über den Tight End wählte, statt Mariotas Rushing-Fähigkeiten zu nutzen. Dabei hatten die Titans diese Elemente merklich in ihren Game Plan aufgenommen, mit Zone Reads, Misdirection und einem schnellen Kurzpass-Spiel war Houstons Pass-Rush anfangs aus dem Spiel genommen.
Direkt mit dem nächsten Play nach dem 4th-Down-Stop lief Miller 97 Yards in die Endzone. Er ist jetzt der erste Spieler in der NFL-Geschichte mit zwei Touchdown-Runs über mindestens 97 Yards und es war ein klarer Wendepunkt in einer Partie, die bis dahin auf Augenhöhe stattgefunden hatte - denn auch Tennessee hatte einige explosive Plays auf Lager.
Titans: Mariota lange ohne Incompletion
So gelang Marcus Mariota (22/23, 303 YDS, 2 TD) - dessen erste und einzige Incompletion in einem sehr konservativen Passing-Ansatz sich 1:06 Minuten vor dem Ende ereignete - direkt beim zweiten Drive ein 61-Yard-Touchdown zu Jonnu Smith, als der Tight End nach einem kurzen Pass über die Mitte der Texans-Defense davon lief. Mitte der zweiten Hälfte fand er Corey Davis auf der rechten Seite, der nach zwei verpassten Texans-Tackles und 48 Yards auf zwischenzeitlich 17:27 verkürzte.
Allerdings hatten die Titans neben diesen explosiven Plays auch zu viele Drive-Killer. Neben dem Turnover on Downs kurz vor Houstons Endzone verzeichnete Tennessee auch vier Drives mit jeweils unter fünf Yards Raumgewinn, zwei Drives endeten gar mit Minus-Yards (-11 und -6), als Mariota zwei seiner insgesamt sechs Sacks einsteckte. Die Offensive Line brach zunehmend ein und Houstons Defense konnte die Partie besser in den Griff bekommen.
Nach beiden dieser Drives punkteten die Hausherren in kritischen Momenten: ein Mal mit einem schnellen, perfekt ausgeführten Field-Goal-Drive unmittelbar vor der Halbzeitpause, sowie schließlich zu Beginn des Schlussviertels mit einem 7-Play-Drive, um mit dem 34:17 für die Vorentscheidung zu sorgen.
Texans: Demaryius Thomas mit seinen Debüt-Touchdowns
Der Heimsieg der Texans, die die Partie nach dem schnellen 0:10-Rückstand zu Beginn des Spiels eindrucksvoll drehten, stand letztlich im Zeichen der eigenen Rushing-Rekorde, auch Quarterback Deshaun Watson (19/24, 210 YDS, 2 TD) stellte einen persönlichen Höchstwert mit 70 Rushing-Yards auf. Während Tennessee abgesehen von den beiden Big Plays stark auf das Kurzpassspiel setzte, fanden die Texans einen gefährlicheren Rhythmus.
Neben dem eigenen Run Game konnte Watson die Titans-Defense auch immer wieder in der Mid-Range attackieren, darüber hinaus zeigte er eine merklich verbesserte Chemie mit dem jüngst verpflichteten Demaryius Thomas (4 REC, 38 YDS, 2 TD): der Wide Receiver fing zwei Touchdown-Pässe in der Red Zone und dürfte hier über die kommenden Wochen eine noch größere Rolle an der Seite von DeAndre Hopkins erhalten.
Houston, das jetzt 29 von 30 Spielen unter Bill O'Brien gewonnen hat, wenn man zur Halbzeit führte, kann die Indianapolis Colts durch diesen Sieg mit zwei Spielen auf Abstand halten. Die Texans empfangen Indianapolis in zwei Wochen zum dann womöglich entscheidenden Division-Duell.