NFL Week 11 Recap:
Bye Week: Bills, Browns, Dolphins, Patriots, Jets, 49ers.
New Orleans Saints (9-1) - Philadelphia Eagles (4-6)
Ergebnis 48:7 (10:0, 14:7, 14:0, 10:0) BOXSCORE
- Die Chancen auf eine Playoff-Teilnahme des Super-Bowl-Champions werden verschwindend gering. Mit einer Bilanz von 4-6 stehend hat Philly das schwierigste Restprogramm nach den Bilanzen der kommenden Gegner aller Teams. Und wenn man sich den Auftritt in New Orleans ansieht gibt es auch spielerisch wenig, was Mut macht.
- Von Anfang an fand Phillys Offense keinen Rhythmus und beendete das erste Viertel zum achten Mal in zehn Spielen mit 0 Punkten. Weder das Pass-, noch das Laufspiel kamen in Gang und wer so einen Tag gegen die Saints erwischt, der kann kein gutes Resultat erzielen. New Orleans' Offense war nämlich wieder einmal erbarmungslos und zeigte, wie Offenses heutzutage aussehen sollten.
- Die Saints waren komplett unvorhersehbar und brachten alle ihre Waffen zum Einsatz. Da war zum Beispiel Rookie Tre'Quan Smith, der die ersten Halbzeit mit 6 Receptions für 69 Yards beendete. Drew Brees warf einen Touchdown-Pass auf Wideout Austin Carr. First-Year Tight End Dan Arnold beendete die erste Halbzeit mit zwei Catches für 25 Yards und selbst der ungedraftete Receiver Keith Kirkwood beendete die erste Halbzeit mit drei Catches für 33 Yards.
- Philly hatte absolut keine Antworten auf die geballte Offense-Power des Gegners und zahlreiche Verletzungen in der Secondary taten dann auch noch ihr übriges. Philly ging bereits ohne Jalen Mills und Ronald Darby in die Partie. Sidney Jones, Avonte Maddox und Rasul Douglas gesellten sich dann zum Lazarett dazu.
- Auf der offensiven Seite hatte Carson Wentz (19/33, 156 YDS, 3 INT) einen der schlechtesten Tage seiner Karriere. Wentz hatte große Probleme mit den defensiven Looks der Saints und dem Druck, den die Defense von Dennis Allen erzeugen konnte. So fand er beispielsweise Lieblings-Target Zach Ertz überhaupt nicht. Der Tight End kam auf lediglich zwei Receptions für 15 Yards. Neuzugang Golden Tate fing 5 seiner 8 Targets und war produktivster Eagle-Receiver mit 48 Yards.
- Auf der anderen Seite gilt es wieder einmal den Hut für New Orleans, Drew Brees und Sean Payton zu ziehen. Zum sechsten Mal zu in dieser Saison hat man nun schon die 40-Punkte-Marke geknackt. Und damit hat man sechs Spiele vor Saisonende schon den Rekord der Broncos von 2013 eingestellt. Brees (22/30, 363 YDS, 4 TD) hingegen hatte wieder einmal einen großartigen Tag und zerlegte die angeschlagene Secondary hinter einer der besten O-Lines der Liga in ihre Einzelteile. Und wenn man bedenkt, dass ein Wideout wie Smith erst der zehnte gezogene Receiver des Drafts in einer vermeintlich schwachen Wideout-Klasse war, dann muss man konstatieren, dass in dieser Franchise gerade sehr vieles richtig läuft.
Los Angeles Chargers (7-3) - Denver Broncos (4-6)
Ergebnis: 22:23 (6:0, 7:7, 6:7, 3:9) BOXSCORE
- Die Chargers hatten eine ganze Menge Probleme mit Denvers Defense und zahlreiche Unkonzentriertheiten von Philip Rivers haben schlussendlich die Chance auf eine ausgeglichene Bilanz mit den Chiefs gekostet. Rivers warf zwei schreckliche Picks, wovon der zweite in die Hände von Von Miller absolut indiskutabel war.
- Miller spielt ohne hin wahnsinnig gerne gegen Rivers (28/43, 401 YDS, 2 TD, 2 INT) und diesmal krönte er sein starkes Spiel mit seinem 100. Karrieresack. 16 davon musste Rivers einstecken und damit gibt es keinen aktiven Spieler, der mehr Sacks gegen einen Quarterback fabriziert hat als der Defensive End der Broncos. Während Miller auf der einen Seite überzeugte, waren die Augen auf der anderen auf die Rückkehr von Joey Bosa gerichtet. Der beendete sein Spiel bei einer stark limitierten Snap-Zahl mit einem Tackle und einem Quarterback-Hit.
- Wieder einmal überragend funktionierte Denvers Laufspiel und allen voran Philip Lindsay. Lindsay brach zahlreiche Tackles und fand immer wieder große Lücken um für über 100 Scrimmage Yards bei 7,2 Yards pro Laufversuch und zwei Rushing-Touchdowns zu laufen. Der erste davon kam zustande, nachdem die Broncos einen Fake Punt ausspielten und schon damit den Mut und die Einstellung zeigten, die schlussendlich belohnt wurden.
- Belohnt wurde auch Case Keenum (19/32, 205 YDS), der über das Spiel gesehen stark zurückgehalten wurde, aber bei einem Game Winning Drive tolle Würfe zeigte. Keenum brachte die Pässe hierbei genau in den Lauf von Emmanuel Sanders und Courtland Sutton. Den dramatischen Knock Out besorgte dann Kicker Brandon McManus, der seinen einzigen Field-Goal-Versuch des Tages verwertete. Die Chargers hätten im Hinblick auf die schwierige Aufgabe der Chiefs bei den Rams nach diesem Spieltag mit einer ausgeglichenen Bilanz mit dem Division-Leader dastehen können.
Arizona Cardinals (2-8) - Oakland Raiders (2-8)
Ergebnis: 21:23 (14:7, 0:7, 0:6, 7:3) BOXSCORE
- Die Cardinals und die Raiders sind zwei der heißesten Kandidaten auf den First-Overall-Pick und dieses Spiel hat gezeigt warum. Josh Rosen half den Gästen mit zwei Interceptions und einem muffed Snap. Die Raiders machten daraus 14 Punkte, nachdem sie bis zu diesem Zeitpunkt erst 21 Punkte aus Turnovern in dieser Saison erzielten. Die Raiders-Offense trug dann ihren Teil dazu bei, dass das Spiel eines der schlechtesten dieser Saison war.
- Jon Gruden konnte sich überhaupt nicht mehr halten, als Derek Carr erst einen Deep Ball in Richtung Jalen Richard Out of Bounds warf. Dann nahm Carr zwei aufeinanderfolgende Timeouts, was nicht erlaubt ist und eine Strafe nach sich zieht. Gruden nahm sich seinen Quarterback an der Seitenlinie zur Brust und musste laut dem Team-Radio sogar von Tight End Lee Smith zurückgehalten und beruhigt werden.
- Und auch der Auftritt in der zweiten Halbzeit war keineswegs besser. Carr (19/31, 192 YDS, 2 TD) hatte bei mehreren Pässen unglaubliches Glück. So hätte er schon beim vorletzten Drive einen Pick Six verschuldet haben müssen. Beim finalen Drive gebührt hingegen Gruden eine Menge Kredit für tolle Looks, die die Cardinals auf den falschen Füßen erwischt haben.
- Arizona hält nach der Niederlage den negativen Tie Breaker gegenüber den Raiders und wäre in der aktuellen Konstellation das Team mit dem zweiten Wahlrecht beim Draft (San Francisco an Eins). Das Playcalling ist weiterhin verheerend und in einigen Situationen nicht nachvollziehbar. Rosen (9/20, 136 YDS, 3 TD, 2 INT) brachte nur 9 seiner 20 Wurfversuche an den Mann und hatte einige Ungenauigkeiten in seinem Spiel. Freuen hingegen darf man sich über den nächsten starken Auftritt von Wide Receiver Christian Kirk, der an seinem Geburtstag tolle Receptions hatte und den Tag mit 77 Yards sowie einem 59-Yard-Touchdown beendete.
Jacksonville Jaguars (3-7) - Pittsburgh Steelers (7-2-1)
Ergebnis: 16:20 (0:0, 9:0, 7:6, 0:14) BOXSCORE
- Die Steelers hatten in der Vorwoche Carolina komplett zerlegt, hatten nach dem Thursday Night Game einige zusätzliche Tage Pause und Jacksonville hatte über mehrere Wochen keine gute Partie mehr abgeliefert, inklusive der eigenen Defense - in der ersten Hälfte dieser Partie hätte man auf beiden Seiten auf das jeweilige Gegenteil getippt.
- Pittsburghs defensive Front und Run-Defense, seit Wochen ein herausragender Anker dieses Teams, hatte - wie schon im Vorjahr - Probleme mit Jacksonvilles Run Game; die Jags legten zwischenzeitlich einen 14-Play-FG-Drive hin, bei dem es nur einen einzigen Pass gab. Pittsburgh hatte vorher seit Week 2 keine 100 Rushing-Yards in einem Spiel mehr zugelassen, Jacksonville knackte diese Marke mit noch 11:37 Minuten auf der Uhr - im zweiten Viertel.
- Und umgekehrt hatten die Steelers offensiv riesige Probleme. Roethlisberger (27/47, 314 YDS, 2 TD, 3 INT) fand lange überhaupt keinen Rhythmus, kurz vor der Halbzeitpause hatten die Jaguars den Ball über 21 Minuten - und Pittsburgh hatte 19 Yards. Am Ende stand Big Ben bei zwei Picks zur Halbzeit, und während Jacksonville Bortles (10/18, 104 YDS) komplett versteckte, konnten die Jags immerhin den Ball laufen und den Pass verteidigen - Pittsburgh zeigte in der ersten Hälfte überhaupt nichts.
- Doch weil die Jaguars das Spiel über ihr eigenes Passing Game nicht deutlich machen konnten, besorgte auch eine weitere spektakuläre Interception von Ramsey in der Endzone gegen Antonio Brown nicht die Entscheidung. Nachdem Fournette mit einem kurzen Touchdown die Führung ausgebaut hatte, wachte Pittsburgh endlich auf. Roethlisberger fand, nachdem er das Play über mehrere Sekunden ausgedehnt hatte, einen komplett offenen Brown für den 78-Yard-Touchdown, Brown ist damit der erste Spieler mit einem Touchdown-Catch in acht aufeinanderfolgenden Spielen seit Wes Welker 2012 und 2013.
- Und die Steelers bekamen die Chance auf das Comeback; doch zunächst ließ James Conner den potentiellen Game Winning Touchdown fallen! Brown brachte Pittsburgh direkt danach an die 2-Yard-Line, 22 Sekunden vor dem Ende - und beim nächsten Play rutschte Roethlisbergers Receiver aus, sein Pass in die Endzone landete bei den Jaguars; doch der Pick kam via Strafe zurück! Und so hatten die Steelers eine letzte Chance, und die nutzten sie: 3 Sekunden vor dem Ende sprang Roethlisberger gerade so mit dem Ball über die Goal Line zum Sieg!