NFL

Winston, Carr, Fournette und Co.: Diese Stars stehen auf der Kippe

Von Jan Dafeld
Leonard Fournette, Derek Carr, Jameis Winston und Jordan Reed gehen in ein wichtiges Jahr ihrer Karriere.
© getty
Cookie-Einstellungen

Sammy Watkins, WR, Kansas City Chiefs

Es war eine der größten Überraschungen der Free Agency 2018: Die Kansas City Chiefs statteten Sammy Watkins mit einem Dreijahresvertrag über 48 Millionen Dollar aus und machten ihn damit zu einem der bestbezahlte Wide Receiver der Liga. Den Sammy Watkins, der nur einmal in seiner Karriere die 1000-Yard-Schallmauer durchbrechen konnte. Den Sammy Watkins, der in den zwei Vorsaisons (auch aufgrund von Verletzungssorgen) keine 600 Yards erreichen konnte.

Und: Das Leid setzte sich auch in Kansas City fort. Watkins hatte ab der Saisonmitte erneut mit Verletzungen zu kämpfen und beendete die Regular Season letztlich mit 519 Receiving Yards und 3 Receiving Touchdowns. Deutlich zu wenig für einen Spieler seiner Preisklasse. Ohne Tyreek Hill, dem nach wie vor eine Sperre droht, sollte Watkins 2019 eine größere Rolle in der Offense von Andy Reid zukommen.

Diese Chance wird der Wideout nutzen müssen. Im kommenden Jahr könnte KC Watkins mit einem Dead Cap von 7 Millionen Dollar entlassen und so 14 Millionen Dollar sparen. Bleibt der 25-Jährige in der kommenden Saison ein Nummer-zwei-Receiver, wäre das nicht auszuschließen.

Allen Robinson, WR, Chicago Bears

Während Watkins' 48-Millionen-Vertrag doch sehr überraschte, galt Allen Robinson mit seinem Dreijahresvertrag über 42 Millionen Dollar für die Chicago Bears gemeinhin als Schnäppchen. Immerhin hatte Robinson als Sophomore mit 1.400 Receiving Yards und 14 Touchdowns (mit Blake Bortles als seinem Quarterback!) bereits eine absolute Monster-Saison aufs NFL-Parkett gelegt.

In der Offense von Matt Nagy zeigte der 25-Jährige im vergangenen Jahr zwar Ansätze seiner Klasse, hatte aber wie Watkins mit kleineren Verletzungen zu kämpfen und war vor allem in der Redzone ein deutlich kleinerer Faktor als man es sich mit seiner Verpflichtung wohl ursprünglich erhofft hatte.

2020 könnte Robinson mit einem Dead Cap von zwei Millionen Dollar entlassen werden, die Bears würden mit diesem Move 13 Millionen Dollar an Cap Space einsparen. Der ehemalige Zweitrundenpick wird somit zeigen müssen, dass er die Rolle als X-Receiver in Chicagos Offense ausfüllen kann. Eine schwächere Saison als die zurückliegende würde Robinsons Zukunft in Chicago wohl deutlich ungewisser machen.

Jordan Reed, TE, Washington Redskins

Über die Qualitäten eines fitten Jordan Reed gibt es innerhalb der NFL wohl keine zwei Meinungen. Ein besonders guter Blocker wird der 28-Jährige zwar nicht mehr werden, als Receiver überzeugt er allerdings konstant mit guten Händen, fähigem Route-Running, einem großen Catch-Radius sowie Qualitäten nach dem Catch.

Das Problem: Diesen Spieler bekommt man einfach viel zu selten zu Gesicht. In sechs Jahren konnte Reed nicht ein mal alle 16 Saisonspiele absolvieren, seit seiner Fabelsaison 2015 mit 87 Catches für 952 Yards und 11 Touchdowns verpasste er 17 Regular-Season-Spiele.

Und so stellt sich die Frage, wie lange die Redskins noch bereit sein werden, ihren Tight End mit fast zehn Millionen Dollar jährlich zu entlohnen. Reeds 558 Receiving Yards in 13 Spielen in der letzten Saison sind solide, für einen Receiving-Tight-End aber auch nicht mehr als das. Nach der kommenden Spielzeit könnte Washington ihn mit 1,8 Millionen Dollar Dead Cap entlassen und 8,5 Millionen Dollar an Gehalt einsparen. Bleibt Reed also auch 2019 nicht fit und somit einmal mehr hinter den Erwartungen zurück, dürfte das eine echte Option werden.

Dante Fowler Jr., DE, Los Angeles Rams

Die nächste letzte Chance für Dante Fowler. Seit der ehemalige Nummer-drei-Pick in seiner Rookie-Saison enttäuschte, galt der 24-Jährige in jeder Offseason als ein Breakout-Kandidat für die kommende Saison. Auch die Rams glaubten offenbar an Fowlers Potenzial, immerhin tradeten sie einen Drittrundenpick für eine halbe Saison seiner Dienste nach Jacksonville. Anschließend unterzeichnete der Pass-Rusher einen Einjahresvertrag über 12 Millionen Dollar in LA.

Das Problem: Bislang konnte Fowler die Leistungen seiner College-Tage noch nie konstant abrufen. In jeder Saison tauchte er über einen längeren Zeitraum nahezu komplett ab. Dass er einen Starter-Job in der NFL verdient hat, konnte er bislang noch nicht unter Beweis stellen. Die nächste Chance bei den Rams könnte nun seine letzte sein, ehe er sich mit einem deutlich kleineren Vertrag zufrieden geben muss.

Vernon Hargreaves, CB, Tampa Bay Buccaneers

Womöglich steht Vernon Hargreaves 2020 noch bei seinem Team unter Vertrag, die Bucs zogen die Option in seinem Rookie-Vertrag. Aber: Dieser Platz scheint keineswegs garantiert. Nachdem der Cornerback im Draft 2016 an elfter Stelle ausgewählt wurde, hat Hargreaves weitestgehend enttäuscht.

Der 24-Jährige kämpfte mehrfach mit Verletzungsproblemen und verpasste 20 der letzten 21 Spiele der Bucs. Als er auf dem Platz stand, schlug sich Hargreaves im Slot zwar solide, offenbarte allerdings auch immer wieder große Probleme als Tackler. Mit Sean Bunting und Jamel Dean wählte Tampa in diesem Jahr zwei potenzielle Konkurrenten für Hargreaves im Draft aus.

Sollte er hinter die Youngster zurückfallen, dürfte er den Bucs 2020 wohl kaum noch knapp 10 Millionen Dollar wert sein.