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NFL Recap - Chicago Bears vs. Dallas Cowboys: Trubisky überzeugt - Cowboys-Krise geht weiter

Von Jan Dafeld
Mitchell Trubisky überzeugte gegen die Dallas Cowboys.
© getty

Die Dallas Cowboys haben das Thursday Night Football Game bei den Chicago Bears mit 24:31 verloren. Das Team von Head Coach Jason Garrett hat somit in seinen letzten drei sowie vier seiner letzten fünf Spiele Niederlagen hinnehmen müssen.

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In Chicago erlebten die Gäste dabei geradezu ein Deja-Vu ihrer Thanksgiving-Niederlage gegen die Buffalo Bills. Erneut starteten die Texaner eindrucksvoll ins Spiel und erzielten bei ihrem ersten Drive (17 Plays, 75 Yards) nach einem Zwei-Yard-Run von Ezekiel Elliott (19 CAR, 81 YDS, 2 TD, 2 REC, 12 YDS) einen Touchdown.

Anschließend war Dallas allerdings in praktisch allen Facetten des Spiels merklich unterlegen. Die Cowboys rund um Dak Prescott (27/49, 334 YDS, TD) blieben sechs Drives und zweieineinhalb Viertel ohne eigenen Punkt und mussten 24 Bears-Zähler in Serie hinnehmen. Ein verschossenes Field Goal von Kicker Brett Maher, der erneut einen miesen Eindruck hinterließ und sein letztes Spiel für die Cowboys gemacht haben dürfte, setzte der Misere die Krone auf.

Die Offense der Gastgeber präsentierte sich derweil deutlich eindrucksvoller. Beim 50-Yard-Drive zum Start des Spiels warf Mitchell Trubisky (23/31, 244 YDS, 3 TD, INT, 10 CAR, 63 YDS, TD) zwar noch eine böse Interception in der Red Zone, im Anschluss präsentierten sich der Quarterback und die gesamte Offense allerdings deutlich besser und zeigten ihr vielleicht bestes Saisonspiel.

Noch vor der Pause brachte Allen Robinson (5 REC, 48 YDS, 2 TD) die Bears mit zwei starken Touchdown-Catches in der Red Zone in Führung, durch ein Field Goal von Eddy Pineiro betrug Chicagos Führung zur Pause bereits 17:7. Ein herausragender 84-Yard-Touchdown Drive über elf Plays stellte mit dem 24:7 nach der Pause schon beinahe die Vorentscheidung dar. Anthony Miller (3 REC, 42 YDS, TD) fand mit einem Catch-and-Run-Touchdown die Endzone.

Eine Fourth-and-Goal-Conversion von Elliott brachte Dallas im vierten Viertel nochmal auf zehn Punkte heran, keine zwei Minuten später erhöhte Trubisky durch einen 22-Yard-Run allerdings schon wieder auf 31:14. Der späte Touchdown-Catch von Amari Cooper (6 REC, 83 YDS, TD) sowie Mahers Field Goal zwölf Sekunden vor dem Ende gaben Dallas nochmal eine letzte Chance, Mahers Onside-Kick wurde allerdings von den Bears gesichert.

Trotz der Niederlage bleiben die Cowboys weiterhin Spitzenreiter in der NFC East, die Philadephia Eagles könnten mit einem Sieg über die New York Giants in der Nacht auf Dienstag aber zumindest die gleiche Bilanz erreichen, den direkten Vergleich hat Dallas allerdings gewonnen.

Die Bears halten ihre Playoff-Chancen durch ihren dritten Sieg in Serie derweil weiter am Leben. Bei einer Niederlage der Minnesota Vikings könnte Chicago auf ein Spiel an den zweiten Wildcard-Platz in der NFC heranrücken.

Chicago Bears (7-6) - Dallas Cowboys (6-7)

Ergebnis: 31:24 (0:7, 17:0, 7:0, 7:17) BOXSCORE

Bears vs. Cowboys - die wichtigsten Statistiken

  • Die Gäste begannen das Spiel mit einem 17-Play-Drive, der knapp neun Minuten vor der Uhr nahm. Sowohl die Play-Anzahl als auch die Zeit stellten neue Saison-Höchstmarken für die Cowboys-Offense als auch die Bears-Defense dar.
  • Mit nur vier Interceptions in zwölf Spielen belegten die Cowboys vor dem Match den letzten Platz in der NFL. Die Suche nach Turnovern war allerdings bereits sehr früh erfolgreich: Jourdan Lewis' Pick an der eigenen Ein-Yard-Linie markierte die fünfte Interception des Jahres für Dallas und die erste in den vergangenen 30 Tagen.
  • Trubisky weist in dieser Spielzeit nach wie vor große Probleme in der Red Zone auf. Seine Interception im ersten Viertel markierte bereits seinen vierten Red-Zone-Pick der Saison - bei bis dahin nur 42 Passversuchen!
  • Mahers Fehlschuss im zweiten Viertel war bereits sein zehntes vergebenes Field Goal in der laufenden Saison. So viele Field Goals hatte in den vergangenen vier Saisons nie ein Kicker verschossen.
  • Der Pausenrückstand gegen die Bears war Dallas' siebter der laufenden Saison. Alle sieben Spiele verloren die Cowboys. Die sechs Spiele, in denen sie zur Halbzeit führten, gewannen sie derweil allesamt.

Der Star des Spiels: Allen Robinson (Bears)

Robinsons Yard-Ausbeute mag niemanden umhauen, doch der Wide Receiver machte offensiv immer wieder den Unterschied aus. Der 26-Jährige fing zwei schwierige (einer davon sehr schwierig!) Touchdown-Pässe und holte zwei wichtige First Downs - eins davon in der Red Zone - durch Penalties, die nicht im Box Score auftauchen. Im vierten Viertel glänzte Robinson obendrein mit einem weiteren richtig starken Catch. Ebenfalls stark: Mitch Trubisky, der sein vielleicht bestes Saisonspiel zeigte.

Der Flop des Spiels: Das Tackling der Cowboys

Unmöglich, hier einen einzelnen Cowboys-Spieler hervorzuheben: Die Gäste versagten kollektiv dabei, das Underneath-Passing-Game, der Bears, das klar auf Yards after Catch ausgelegt war, durch konstantes Tackling zu stoppen. Ob Cordarelle Pattersons lange Third-Down-Conversion oder Trubisky Rushing-Touchdown - Dallas' Tackling war praktisch durch die Bank weg desolat. Ebenfalls (mal wieder) ganz schwach: Die Special Teams der Cowboys.

Bears vs. Cowboys - die Taktiktafel

  • Dallas entschied sich nach dem gewonnenen Münzwurf vor dem Spiel dafür, zu Beginn des ersten Viertels den Ball zu erhalten - eine mittlerweile ungewöhnliche Entscheidung in der NFL. Durch vier erfolgreiche Third Downs schlossen die Gäste den Drive mit einem Touchdown ab und gingen mit 7:0 in Front.
  • Kurz vor Ende der ersten Halbzeit kreierten die Bears bei drei Pass-Plays in Serie drei Mal ein Wide-Receiver-Linebacker-Mismatch gegen die Cowboys. Die ersten zwei Pässe auf Javon Wims gegen Jaylon Smith waren noch Incompletions, der dritte Versuch auf Allen Robinson gegen Smith brachte schließlich doch den Touchdown ein. Das darf einer Defense in dieser Form nicht passieren.
  • Chicago arbeitete offensiv in erster Linie underneath, mit gelegentlichen Downfield-Shots und Quarterback-Scrambles. Screens und Pässe auf Spieler aus dem Backfield waren das Fundament der Bears-Offense, vieles erinnerte an Chicagos Offensiv-Elemente der vergangenen Saison.
  • Die Bears nutzten Trubiskys Rushing-Fähigkeiten obendrein mehrfach, auch über Scrambles hinaus. Nagy callte mehrfach Read-Option-Plays, darunter auch Trubiskys Rushing-Touchdown im vierten Viertel.
  • Die Cowboys attackierten zu Beginn des Spiels immer wieder das dezimierte Linebacker-Corps der Gastgeber, in dem Roquan Smith obendrein ausfiel. Prescott suchte aktiv Tight End Blake Jarwin sowie Slot Receiver Randall Cobb, der Quarterback war allerdings ungewöhnlich ungenau und verpasste seine Targets zu häufig.