5. Jaylon Johnson (Cornerback, Chicago Bears)
Jeffrey Okudah (bislang enttäuschend) und C.J. Henderson (nach einem herausragenden Start zuletzt etwas geschwächelt) galten vor dem Draft als die besten Cornerback dieser Rookie-Klasse, nach fünf Wochen hat sich allerdings Johnson diesen Titel verdient. Chicagos Defense spielt in dieser Saison wieder wie eine der besten Defenses der Liga und der 21-Jährige ist einer der Gründe für diese Entwicklung.
Trotz Gegenspielern wie Calvin Ridley, T.Y. Hilton und Mike Evans ließ Johnson bislang in keinem Spiel mehr als 55 Receiving-Yards zu, seine sieben unterbrochenen Pässe sind zudem ein Spitzenwert. Johnson schaffte dies zudem, ohne viel Hilfe über das defensive Scheme zu bekommen. Bislang spielte kein Cornerback mehr Snaps in Press-Coverage als er.
Mit den Panthers, Rams und Saints trifft Chicago in den kommenden drei Wochen auf drei gute bis sehr gute Offenses. Überzeugt Johnson auch in diesen Spielen, dürfte er seinen Status als starker Cover-Corner so früh in seiner Karriere weiter unterstreichen.
4. Justin Herbert (Quarterback, Los Angeles Chargers)
Wer hatte diesen NFL-Einstand von Justin Herbert kommen sehen? Vor dem Draft galt Burrow als der klar beste Quarterback der Draft-Klasse und Tua Tagovailoa als weiteres großes Talent. Herbert war in den Augen der meisten Beobachter eher ein Athlet mit hervorragenden Ansätzen, der allerdings noch Zeit brauchen würde. Nach fünf Wochen kann man wohl festhalten: Diese Einschätzung war falsch.
Gegen die Chiefs wurde Herbert wenige Minuten vor Kick-Off ins kalte Wasser geworfen und brachte den amtierenden Super-Bowl-Champion mit einer beeindruckenden Leistung an den Rand der Niederlage. Es folgten ein solider Auftritt gegen die Panthers sowie zwei weitestgehend starke Spiele gegen die Buccaneers und Saints. Herbert wirft einen tollen Deep Ball und spielte bislang selbst unter Druck stark. Gegen New Orleans blieb sogar der eine ganz große Fehler, der Herbert in den Spielen zuvor stets unterlaufen war, aus.
Noch wartet der 22-Jährige zwar nach wie vor auf seinen ersten Sieg auf dem NFL-Level, an seinen Leistungen liegt das allerdings nicht. Den Starterposten für die nahe Zukunft hat sich Herbert bereits gesichert, präsentiert er sich weiterhin so wie gegen die Bucs und die Saints, wird er diesen noch viele Jahre behalten.
3. Michael Onwenu (Guard, New England Patriots)
Onwenu mag der unbekannteste Name in dieser Liste sein, dennoch schafft er es gleich auf den dritten Rang. Der Offensive Lineman der Patriots hat zwar erst zwei volle Spiele als Starter absolviert - in den ersten zwei Wochen der Saison kam er vor allem in so genannten Jumbo Sets zum Einsatz -, zeigte dabei allerdings absolut herausragende Leistungen.
Onwenu dominierte bislang sowohl im Run- als auch im Pass-Blocking und das obwohl der Sechstrundenpick bereits als Right Tackle, als Left Guard und als Right Guard eingesetzt wurde, er wusste in jeder dieser Rollen zu überzeugen. Bei Pro Football Focus ist nach den ersten fünf Wochen der Saison nur ein einziger Offensive Lineman in der gesamten NFL noch besser bewertet als der 22-Jährige.
Noch ist die Sample Size von Onwenus Leistungen relativ klein. Während Tristan Wirfs etwa auf fast 350 Snaps kommt, hat er noch keine 200 gespielt. Seinen Starterposten in der Offensive Line der Patriots sollte sich der Rookie durch seine bisherigen Leistungen mittlerweile allerdings gesichert haben Kann er diese in den kommenden Wochen weiter bestätigen, dürfte er in diesem Ranking sogar noch weiter steigen.
2. CeeDee Lamb (Wide Receiver, Dallas Cowboys)
Lamb galt als der vielleicht beste Receiver in einer der besten Receiver-Klassen aller Zeiten. Dass er an Draft-Position 17 den Cowboys in die Hände fiel, wurde als großes Glück für Dallas angesehen. Mittlerweile dürfen wir feststellen: Die Lobeshymnen waren gerechtfertigt. Mit 433 Receiving-Yards liegt Lamb ligaweit auf Rang fünf, insbesondere seine Leistungen im Slot ragen heraus: Kein Slot-Receiver war in dieser Saison bislang so gefährlich wie Lamb, niemand hat mehr Bälle aus dem Slot gefangen, niemand kam auf mehr Receiving-Yards.
Der 21-Jährige hat schon jetzt unter Beweis gestellt, dass er auch auf dem NFL-Level ein kompletter Receiver sein kann. Ob Route-Running, aggressive Catches oder Yards nach dem Catch - Lamb hat seine Qualitäten in allen Facetten bereits angedeutet.
Natürlich profitierte der ehemalige Sooners-Star dabei auch von den sehr guten Umständen in Dallas, wo er mit Amari Cooper und Michael Gallup zwei Top-Receiver an seiner Seite hat und Dak Prescott mehr Pässe warf als irgendein anderer Quarterback in der NFL. Lamb hat allerdings bewiesen, dass er bereits früh in seiner Karriere zu den besten Spielern auf seiner Position zählen kann. Nun gilt es, dies auch mit Andy Dalton als Quarterback zu bestätigen.
1. Justin Jefferson (Wide Receiver, Minnesota Vikings)
Die Entscheidung zwischen Lamb und Jefferson an der Spitze des Rankings fällt hauchdünn aus. Beide haben über die ersten Wochen der Saison spektakulär auf sich aufmerksam gemacht und beide zählen schon jetzt zu den besten und wichtigsten Spielern in ihrer jeweiligen Offense.
Den Ausschlag in Richtung Jefferson gibt letztendlich der Fakt, dass der 21-Jährige diese Leistungen in einer Offense erbringen konnte, die eigentlich primär auf das Laufspiel ausgerichtet ist. In den ersten zwei Wochen der Saison hatte Jefferson zunächst nur jeweils drei Targets erhalten und war noch kein zentraler Bestandteil der Offense gewesen. Dass die Vikings-Offense dann besser wurde, als Jefferson stärker in diese eingebunden wurde, ist kein Zufall.
Der ehemalige LSU-Star zählt sowohl in puncto Yards pro Catch als auch in Yards pro gelaufener Route zur absoluten Ligaspitze und wirkt schon jetzt wie ein adäquater Ersatz für Stefon Diggs, der nicht weniger als einer der besten Receiver der Liga ist. Kann Jefferson in den kommenden Wochen und Monaten weiter auf diese Leistungen aufbauen, dürfte Minnesota einmal mehr eines der besten Receiver-Duos der Liga in seinen Reihen haben.