Trubiskys Rache wirft Fragen beim Bears-Coaching auf
Eine Klatsche mit Ansage mussten die Bears im Spiel gegen die Buffalo Bills und ihrem Ex-Quarterback Mitchell Trubisky hinnehmen. Und dabei wiegt es gar nicht mal so schwer, dass sie ausgerechnet von Trubisky zerlegt wurden, den sie unzeremoniell vom Hof gejagt hatten.
Doch die Art und Weise, wie gut Trubisky nach so kurzer Zeit im Team bei den Bills aufspielte, wirft Fragen auf. Fragen an Bears-Head-Coach Matt Nagy und an General Manager Ryan Pace ebenso.
Warum genau zeigte Trubisky solche Vorstellungen denn nicht in der Windy City? War es zu schlechtes Coaching? Oder waren die Nebenleute nicht gut genug, was sie bei den Bills freilich sind?
Sollte es tatsächlich am Coaching gelegen haben, dann kommen wir gleich zur nächsten brisanten Frage: Was würde dies für Justin Fields in Zukunft bedeuten? Fields ist ein ähnlicher Spielertyp wie Trubisky, athletisch stark, gut zu Fuß, guter Arm. Wird es dem Bears-Coaching-Staff mit ihm gelingen, dessen Potenzial auszuschöpfen?
Damit einhergehend muss im Übrigen auch die Frage erlaubt sein, warum Nagy gebetsmühlenartig immer wieder betont, dass Andy Dalton sein Starter in der Regular Season sein wird und nicht Fields. Nagy sagte zuletzt über Dalton: "Wir müssen ihn in der Regular Season sehen."
Eine Aussage, die hanebüchen erscheint. Warum genau muss man den soliden Andy Dalton, der in seinen bisherigen Auftritten für die Bears vor allem eine träge, uninspirierte Offense anführte, die kaum vorwärts kam, in der Regular Season sehen? Welche Erkenntnis verspricht sich Nagy davon? Dalton geht in seine elfte NFL-Saison, zu diesem Zeitpunkt ist also weithin bekannt, was er kann - und was nicht.
Fields' Auftritte waren inspirierend, auch wenn der erste besser war als der zweite. Die Offense wirkte offener, innovativer, dynamischer mit Fields auf dem Feld. Starten die Bears dagegen Dalton, steht sich das Team womöglich selbst im Weg.
Pittsburgh Steelers: Pat Freiermuth ist ein Glücksgriff
Dass die Steelers eine potente Offense aufbieten werden, dürfte allen klar gewesen sein. Doch nun deutet sich an, dass in diesem Jahr eine neue Dimension im Passspiel erschlossen werden könnte.
Grund dafür ist Tight End Pat Freiermuth, ein Zweitrundenpick des Teams, der speziell in der Red Zone eine echte Waffe ist. Laut Pro Football Focus hat Freiermuth in seinen drei Jahren bei Penn State in der Red Zone keinen einzigen Drop zu Buche stehen.
Zudem verfügt er über eine gute Körperbeherrschung, die es ihm erlaubt, sich auch in enger Bewachung zu entfalten. So gesehen bei den zwei Touchdowns, die er gegen Detroit in der Red Zone gefangen hat.
Freiermuth scheint die perfekte Ergänzung dieser Offense zu sein, in der mit Wide Receivern wie Chase Claypool, JuJu Smith-Schuster oder Diontae Johnson ohnehin schon viel Explosivität außen anzutreffen ist. Freiermuth dürfte derweil die Mitte des Feldes für sich beanspruchen und auch Eric Ebron hinter sich lassen, der seinerseits häufiger mit Drops zu kämpfen hat.
Bremst den Hype bei Trey Lance
Unterm Strich legte Trey Lance auch in seinem zweiten Auftritt für die 49ers wieder eine Show hin. Doch er begann gegen die Chargers eher schwach, machte ein paar Fehler und hatte Pech bei seiner Interception.
Danach drehte er auf und führte sein Team zu zwei Touchdowns - einer vor, einer nach der Pause. Letztlich ließ er einmal mehr sein großes Potenzial aufblitzen, demonstrierte seine Armstärke und seine Athletik. Aber er spielte eben auch nur gegen Reservisten.
Zu beobachten waren ebenfalls ein paar Pässe zu viel, die zu Turnovers hätten führen können. Und wer weiß, vielleicht wären es gegen NFL-Starter Turnovers geworden.
Der bisherige Starter Jimmy Garoppolo inspirierte zwar nicht in seinen bisherigen Auftritten der Preseason, wurde aber auch nur sehr sporadisch eingesetzt. Dennoch scheint er die sichere Variante zum Start der Saison zu sein. Lance wiederum wäre wohl spektakulärer mit mehr Upside, doch noch scheint beim recht unerfahrenen QB auch das Risikopotenzial ziemlich groß zu sein.
Tampa Bay Buccaneers: O.J. Howard noch nicht wieder der Alte
Selbst Champion Tampa Bay hat noch Sorgen. Die vielleicht größte aktuell ist die Verfassung von O.J. Howard. Der Tight End, der sich im Vorjahr die Achillessehne gerissen hatte, hat offenbar noch großen Rückstand.
Erst seit Ende Juli steht er wieder auf dem Trainingsplatz und machte im Spiel gegen Tennessee nicht den allerbesten Eindruck. Er ließ zwei Pässe fällen, einen davon bei Third Down, und ließ zudem einen Sack gegen John Simon zu, als er für Protection von QB Ryan Griffin sorgen sollte.
Noch ist Zeit bis zum Saisonstart und Head Coach Bruce Arians hatte bereits in der Vorwoche verlauten lassen, dass Howard "noch nicht da ist", wo er sein sollte. Doch würde die Saison jetzt losgehen, müsste bezweifelt werden, ob Howard zum aktiven Kader gehörte.
Wohl dem, der mit Rob Gronkowski und Cameron Brate noch zwei weitere Top-Tight-Ends in seinen Reihen weiß.