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NFL Mailbag: Das sind die besten Free Agents im kommenden Jahr

SPOX-Redakteur Adrian Franke beantwortet eure Fragen zu Woche 15 in der NFL.
© getty
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Mailbag: Welche Teams haben überhaupt einen Franchise-QB?

bobomb27: Was ist deine Definition eines Franchise-Quarterbacks und wie viele Teams haben derzeit einen deiner Meinung? Wer hat noch das Potential einer zu werden?

Eine genaue Definition liegt hier mit Sicherheit sehr im Auge des Betrachters. Ich würde es mal ganz vage so formulieren: Ein Franchise-Quarterback ist ein Quarterback, der in jedem Jahr einen realistischen Anspruch darauf hat, ein Top-10-Quarterback zu sein, der eine Offense - im positiven Sinne - prägen und wenn nötig auch tragen kann, und der Spieler um ihn herum besser macht.

An irgendeinem Punkt muss dann hier - wenn wir perspektivisch denken - auch der Altersaspekt eine Rolle spielen. Aber für diese Auflistung hier würde ich die Franchise-Quarterbacks in der NFL, ohne Ranking, so zusammenfassen:

Tom Brady, Aaron Rodgers, Josh Allen, Lamar Jackson, Joe Burrow, Patrick Mahomes, Justin Herbert, Dak Prescott, Kyler Murray, Russell Wilson, Matt Stafford. Mit einem Sternchen dahinter Deshaun Watson, rein sportlich gedacht wäre er definitiv in dieser Liste.

Es gibt Quarterbacks, die nicht weit von dieser Liste entfernt sind. Kirk Cousins liefert hier interessantes Diskussionspotenzial, Derek Carr und Ryan Tannehill ebenfalls. Das wäre in einer "Franchise-Quarterback-Liste" dann die nächste Kategorie für mich, weil ich diese Quarterbacks als stärker abhängig von ihren Umständen einstufe.

Was das Potenzial angeht, natürlich sind die Youngster da vorne mit dabei. Mac Jones und Justin Fields haben erste Duftmarken in diese Richtung abgesetzt, Jalen Hurts ebenfalls. Das wäre die nächste Gruppe, aus der vielleicht einer in dieses obere Quarterback-Tier vorstoßen kann. Aber für den Moment sind sie natürlich noch weit davon entfernt, Fields hat das meiste Potenzial, ist aber auch noch am weitesten weg.

Henry Mühlenfeld: Sieht man an den Lions wie wichtig die Mentalität eines Coaches vor allem im ersten Jahr ist? Klar ist Urban Meyer da der krasse Gegensatz gewesen, aber ist es für die Jags wichtiger jetzt ne solide Base zu bauen als einen Elite Spielerentwickler zu verpflichten?

Letztlich braucht man immer beides. Dass Detroit dieses Jahr hart spielt und dass die Lions was die Mentalität angeht an einem komplett anderen Punkt sind als die Jaguars - oder auch einige weitere schlechte Teams - ist für mich ein klares Anzeichen dafür, dass Dan Campbell ein Team anführen und zusammenhalten kann, und das ist absolut eine Kernkompetenz für einen guten Head Coach.

An diesem Punkt des Rebuilds in Detroit kann man durchaus argumentieren, dass es sogar die wichtigste Kompetenz ist, um nicht den Locker Room zu verlieren und um zu verhindern, dass Spieler im Laufe einer Saison auschecken - und auch um perspektivisch potenziellen Free-Agency-Targets zu zeigen, dass es sich lohnen könnte, zu diesem Team zu kommen.

Aber natürlich bringt einen das auch nur so weit. Wenn im zweiten Jahr dann auch die Niederlagen kommen und wieder ein Top-5-Pick steht, irgendwann sind es zu viele Niederlagen und der beste "Anführer" ist irgendwann verbrannt. Mit Blick auf die Lions jetzt kann man sagen, dass eben nächstes Jahr der nächste Schritt als Team kommen muss. Die Herausforderung wird dann sein, vom Motivator zum "Entwickler" zu werden. Und Detroit hat zumindest schematisch angesichts des limitierten Talents einige positive Dinge gezeigt, nicht nur gegen Arizona.

Mit Blick auf die Jaguars sage ich auf der einen Seite ganz klar, dass ein Head Coach her muss, der die Kultur innerhalb dieser Franchise umkrempeln muss. Und das ist wichtig, aber es wäre nicht meine oberste Priorität auf der Coaching-Suche jetzt. Letztlich gibt es nur einen Weg, wie man eine Franchise nachhaltig verändert, und der führt über anhaltenden Erfolg. Eine gute Kultur, ein gutes Team-internes Klima zu haben, einen Head Coach zu haben, dem das Team folgt, das ist viel wert.

Aber es wird nicht überdauern, wenn der sportliche Erfolg im Zuge eines solchen Umbruchs oder Neustarts nicht schrittweise erhöht wird.

EmsiRämsi: Wer ist jetzt noch Favorit auf den MVP? Quarterbacks haben ohne Zweifel den größeren Value, aber sind dafür die Quarterbacks aktuell nicht zu inkonstant?

Ich hatte das zuletzt bereits gesagt, für mich wird der Quarterback des Top-Seeds in der NFC den MVP-Titel gewinnen - und nach diesem Spieltag muss Aaron Rodgers ganz klar auf der Pole Position dafür sein.

Und es stimmt natürlich, dass wir generell eine inkonstante Saison haben, nicht nur was Quarterbacks angeht, sondern was das Passing Game insgesamt angeht. Aber das ändert für mich nichts daran, dass die Lücke in puncto Value - und darum geht es ja beim MVP nun einmal - zwischen Quarterbacks und den anderen Positionen so groß ist, dass es kaum möglich ist, diese vernünftig zu schließen.

Wenn wir vom Offensive Player of the Year sprechen? Gib mir Jonathan Taylor, Cooper Kupp, Deebo Samuel und Co., und lasst uns darüber diskutieren, wer hier den Award für den besten Offense-Spieler am meisten verdient hat. Aber in einer Value-Debatte ist für mich nach wie vor kein Vorbeikommen an den Quarterbacks, und wenn ich heute Geld setzen müsste, wäre das klar auf Rodgers.

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