8. MAC JONES, NEW ENGLAND PATRIOTS
Ranking nach Woche 9: 16.
Wirklich eindrucksvolle Rookie-Saison von Mac Jones bis hierhin. Ja, er begann relativ vorsichtig, aber die Fortschritte waren schrittweise deutlich sichtbar; und mittlerweile ist er auf einem Level angekommen, wo er immer noch relativ wenige Fehler macht, den Ball sehr präzise und verlässlich verteilt, und zusätzlich mehr Big Plays auflegt, vertikaler spielt und ein Grund dafür - und nicht mehr nur "Beifahrer" - ist, warum New England derzeit aussieht wie ein Kandidat fürs AFC Championship Game. Und natürlich ist Jones innerhalb dieses Konstrukts immer noch in erster Linie ein Game Manager, und in einer "normalen" Saison wäre er damit nicht in der Top-8. Aber: in einer Saison, in der viele Quarterbacks Probleme haben und zum Teil massiv inkonstant spielen - oder an einer Game Manager Rolle bisweilen auch verzweifeln - schafft Jones den Sprung ins oberste Viertel.
7. JOSH ALLEN, BUFFALO BILLS
Ranking nach Woche 9: 13.
Allen ist vielleicht die größte Quarterback-Achterbahnfahrt in dieser Saison, wenn man einfach nur die extremsten Höhen gegen einige der Tiefpunkte aufwiegt. Im Gegensatz zu etwa Patrick Mahomes und der Chiefs-Offense, die einige ähnliche strukturelle Herausforderungen zu bewältigen hat, spielt Allen aber eine deutlich ansprechendere Saison als Passer, er hat immer noch eine Vielzahl an Big Plays, er wirft den Ball generell nach wie vor auch mit Erfolg tief, und er ist als Runner ein relativ konstanter Teil dieser Offense, auf die Saison betrachtet. Allen spielt auch dieses Jahr gut genug, dass er die Offense in mehr als nur einem Spiel bereits maßgeblich zum Erfolg führen konnte. Die Bills sind auch noch ein Stück weit in ihrer Findungsphase, mehr als ihnen zu diesem Zeitpunkt in der Saison lieb sein kann. Aber sie sind darin weiter voran als etwa die Chiefs, auch weil Allen besser spielt als Mahomes.
6. JOE BURROW, CINCINNATI BENGALS
Ranking nach Woche 9: 8.
Ich bleibe dabei, dass Burrow für die Art Quarterback, die er ist, noch zu viele potenziell kritische Fehler macht - aber was er als Point Guard, als Ballverteiler kann, ist extrem vielversprechend. Zumal er dieses Jahr gezeigt hat, dass er einen Konter hat: Zuerst fanden die Bengals ihr vertikales Passspiel dank Ja'Marr Chase, und als Defenses das wieder verstärkt wegnahmen, ging Burrow wieder mehr in ein kürzeres Passspiel über, ohne aber die Shots je komplett aus dem Arsenal zu verbannen - und wenn es, wie gegen die Chargers, eben mit Tee Higgins statt mit Chase klappt. Burrow spielt fantastisch gegen den Blitz, er gibt Cincinnati mittlerweile fast in jedem Spiel eine Chance, zu gewinnen, und ich finde es passend, dass er hier neben Prescott steht. Die beiden könnten für die nächsten Jahre durchaus ähnliche Quarterback-Typen sein. Für die ausstehenden Partien hoffe ich aus Bengals-Sicht, dass die Fingerverletzung keine allzu schwerwiegenden Folgen hat.
5. DAK PRESCOTT, DALLAS COWBOYS
Ranking nach Woche 9: 4.
Ein wenig ist Prescott auch aufgrund des Mangels von Alternativen hier - denn wie ein Top-5-Quarterback spielt er aktuell nicht. Prescott war nicht gut gegen Kansas City, er war inkonstant gegen die Saints, mit einem soliden Auftritt gegen die Raiders dazwischen. Ich dachte vor einigen Wochen, dass Prescott diesen nächsten Schritt endgültig gemacht hat und das Team auch in schwierigeren Matchups, oder wenn die Offense Ausfälle kompensieren muss, tragen kann - und vereinzelt hat er das auch schon. Aber es haben sich eben auch doch wieder einige der Ungenauigkeiten, einige Fehler in sein Spiel geschlichen. Prescott gehört für mich nach wie vor eindeutig in die zweite Spitzengruppe, er spielt wie ein Top-10-Quarterback. Ganz so weit oben wie er hier steht sehe ich ihn im Vakuum betrachtet nach den letzten Wochen jedoch für den Moment nicht.
4. JUSTIN HERBERT, LOS ANGELES CHARGERS
Ranking nach Woche 9: 6.
Ich bin immer noch kein Fan davon, wie die Chargers offensiv spielen - vielleicht war das Spiel gegen die Bengals, in dem Herbert vertikal viel aggressiver spielte - ja wirklich ein Dosenöffner. Ich hatte das hier bereits mehrfach analysiert, im Kern ist die Offense schematisch darauf ausgelegt, ein präzises Kurzpassspiel in Kombination mit dem Run Game aufzuziehen. Und während es wichtig ist, diese Komponente in der eigenen Offense zu haben, gerade mit Blick darauf, wo sich Defenses hin entwickeln und wie der Head Coach der Chargers diese Entwicklung mitgeprägt hat, so fällt einfach doch auf, dass L.A. zu wenig macht, um designte Shot Plays zu kreieren. Zu häufig in der zweiten Saisonhälfte fehlte der Chargers-Offense die Explosivität, und während ich bei Herbert in diesem Zusammenhang definitiv anprangern würde, dass er noch präziser und noch konstanter im Kurzpassspiel werden muss, so spielt der 23-Jährige immer noch ziemlich gut. Mehr noch, seine Highlight-Würfe sind häufig der Grund dafür, dass die Chargers trotz einer ansonsten ziemlich konservativen Offense ein Ceiling haben, das mit den Besten in der NFL mithalten kann.
3. AARON RODGERS, GREEN BAY PACKERS
Ranking nach Woche 9: 3.
Es bleibt schon dabei, dass Rodgers etwas weniger spektakulär spielt als letztes Jahr, und auch, dass er den einen oder anderen Fehler mehr in seinem Spiel hat. Gegen die Vikings zwei Wochen vor der Bye wurde das bestraft, gegen Seattle, vielleicht sein schlechtestes Saisonspiel abgesehen von dem Woche-1-Fiasko gegen die Saints dagegen nicht. Aber es bleibt auch dabei, dass das Klagen auf sehr hohem Niveau ist: Weil er immer noch die Shots nimmt und auch trifft. Weil er immer noch die "Wow-Würfe" in seinem Arsenal hat, auch das wiederum war gegen Minnesota zu sehen. Und: Weil Rodgers es Matt LaFleur und der Offense erlaubt, den Ball im Quick Game zu bewegen, während Defenses immer besser darin werden, Offenses das vertikale Passspiel weg zu nehmen. Rodgers ist aktuell vielleicht der beste Quick-Passing-Quarterback in der NFL, und in den letzten drei, vier Jahren war diese Qualität vermutlich nie wichtiger als jetzt.
2. KYLER MURRAY, ARIZONA CARDINALS
Ranking nach Woche 9: 1.
Nicht das einfachste Comeback, im kalten Regen von Chicago. Aber Murray zeigte in dieser Partie, dass er die Offense auch auf andere Art und Weise - nämlich am Boden - bewegen kann: Zehn Runs für 59 Yards und zwei Rushing-Touchdowns, allesamt Saison-Höchstwerte für Murray, der insgesamt weniger ins designte Run Game eingebunden wird als letztes Jahr. Und doch bringt er dieses Element natürlich nach wie vor mit, Arizona nutzt es nur seltener, bevorzugt in der Red Zone. Murray ist einer der besten Deep Passer dieser Saison, einer der besten Quarterbacks gegen den Blitz dieser Saison und er hat einen gewaltigen Sprung gemacht was das Mid-Range-Passspiel angeht. Rodgers, Brady und Murray habe ich in einem eigenen Tier, und je nachdem, wer von diesen drei Kandidaten am Ende den Nummer-1-Seed in der NFC holt, wird denke ich auch den MVP-Award mit nach Hause nehmen.
1. TOM BRADY, TAMPA BAY BUCCANEERS
Ranking nach Woche 9: 2.
Hatte eine wilde Interception zum Defensive Lineman gegen Atlanta, ansonsten aber war das ein weiteres exzellentes Spiel von Brady. Er ist der beste Passer in der NFL, das steht aktuell für mich außer Frage; Murray kommt noch am nächsten ran dieses Jahr. Brady ist, genau wie Murray, eine Big-Play-Maschine und die Art und Weise, wie er immer noch Strikes über die Mitte wirft, wie er immer noch mit Gronk Defenses zerlegen kann und wie er sich nach wie vor in der Pocket bewegt ist eindrucksvoll. Brady ist in jedem Fall ein physisches Phänomen, und die Bucs, bei all der Qualität in der Line und im Receiving Corps, brauchen ihn auch auf diesem Level, um einige ihrer Probleme im Play-Calling - und in der eigenen Defense - zu kompensieren. Brady ist immer noch mehr als nur in der Lage, das Team maßgeblich zu tragen.