Am Rande der Herbst-Meetings der NFL-Besitzer in New York sprach Irsay zu einer Gruppe von Reportern und bezeichnete die Fehltritte von Snyder bei den Commanders, allen voran die Anschuldigungen einer toxischen Arbeitsatmosphäre sowie mehrere Fälle sexueller Belästigungen, als "äußerst besorgniserregend".
"Ich glaube, dass es eine Grundlage gibt, ihn als Besitzer der Commanders abzusetzen", sagte Irsay und bestätigte: "Es gibt Überlegungen, dass er abgesetzt werden sollte."
Zudem gab Irsay an, dass die Untersuchung der früheren New Yorker Bundesstaatsanwältin und Vorsitzenden der Börsenaufsichtsbehörde, Mary Jo White, wegen Anschuldigungen von Fehlverhaltens am Arbeitsplatz und hinsichtlich der Liga-Finanzen, die Grundlage für besagte Überlegungen sei. Die Liga könnte "potenziell" in Kürze eine Abstimmung über die Absetzung Snyders abhalten, sagte Irsay.
Um einen NFL-Besitzer abzusetzen, müssten 24 der 32 Besitzer dafür stimmen. Ein solcher Schritt wurde in der NFL noch nie zuvor getätigt. Vor einer solchen Abstimmung wolle man jedoch zunächst das Ende der Untersuchung abwarten.
Washington Commnaders: Irsay-Aussagen "unangemessen"
Später am Dienstag reagierten die Commanders. Ein Sprecher des Teams nannte die Aussagen Irsays "unangemessen" und verwies auf die laufende Untersuchung, die aus ihrer Sicht keinen "Grund für Snyder, einen Verkauf der Franchise in Erwägung zu ziehen" liefern werde.
Bereits im Jahr 2021 hatte die NFL Snyder und die Commanders für widrige Arbeitsbedingungen sanktioniert und Snyder vorübergehend suspendiert. In der Zwischenzeit hatte seine Frau, Tanya Snyder, die Geschicke der Organisation offiziell geleitet. Seither kamen neuere Anschuldigungen ans Licht.
Zuletzt hatte ESPN berichtet, dass Snyder nicht kampflos gehen würde und stattdessen Privatdetektive engagiert habe, um kompromittierende Informationen über andere Teameigner als Druckmittel zu beschaffen. Snyder bestritt besagten Bericht in einem Brief an die Teambesitzer, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten.