Chargers vs. Chiefs: Auf einen Blick
- Wie üblich leisteten sich die Chargers und Chiefs einen hochkarätigen Schlagabtausch im direkten Duell. Doch nachdem die Hausherren den besseren Start erwischten, fehlten ihnen am Ende zu häufig die Antworten.
- Travis Kelce erzielte zum zweiten Mal in dieser Saison mindestens 3 Touchdowns in einem Spiel und war damit der entscheidende Mann für sein Team. Die Chargers stellten verschiedene Spieler gegen ihn, doch selbst Star-Safety Derwin James konnte ihn am Ende nicht halten.
- Die Chargers bekamen Wide Receiver Keenan Allen zurück, verloren jedoch mit Mike Williams einen weiteren Rückkehrer direkt wieder verletzungsbedingt. Zudem verletzte sich Linebacker Kenneth Murray womöglich schwer am Nacken und verließ das Spiel vorzeitig. Auch die Chiefs verloren mehrere Spieler verletzungsbedingt.
Chargers vs. Chiefs: Die Analyse
Die Chiefs schienen schon früh ein gutes Rezept gegen die gefährliche Secondary der Chargers, die meist im Sub-Package agierten, gefunden zu haben. Sie setzten aufs Run Game und drangen früh in die Red Zone vor. Mehr als ein Field Goal kam jedoch im ersten Drive nicht dabei heraus.
Die Hausherren wiederum machten es besser und brauchten nur drei Spielzüge für eine Antwort: Justin Herbert feuerte einen 50-Yard-Touchdown-Pass auf Wide Receiver Josh Palmer.
Überhaupt begann die Partie turbulent mit fünf Scores in den ersten fünf Angriffsserien. Die Chiefs schafften ihren ersten Touchdown allerdings erst im dritten Anlauf. Und naturgemäß war Travis Kelce der Empfänger eines 4-Yard-Touchdown-Passes von Patrick Mahomes zur zwischenzeitlichen 13:10-Führung der Gäste.
Bis zur Pause allerdings gelangen den Chargers dann noch zwei Scoring Drives. Zunächst vollendete Austin Ekeler einen Drive über 12 Spielzüge mit einem 1-Yard-Touchdown und dann erhöhte Kicker Cameron Dicker aus 21 Yards per Field Goal auf 20:13 zur Pause.
Chargers vs. Chiefs: Gäste kommen fulminant aus der Pause
Zur Pause verloren die Chargers den gerade zurückgekehrten Wide Receiver Mike Williams verletzungsbedingt. Bei den Gäste mussten Clyde Edwards-Helaire und Safety Juan Thornhill passen. Wenig später verletzten sich dann auch noch Chargers-Linebacker Kenneth Murray und Teamkollege Safety Nasir Adderley.
Nach dem Break spielten dann nur noch die Chiefs. Zunächst verkürzten sie durch Harrison Butkers' drittes Field Goal und dann fand Mahomes einen offenen Kelce in Space und der lief allen davon für einen 32-Yard-Touchdown zum Start des Schlussviertels. 23:20 Kansas City.
Im Gegenzug verlor mit Keenan Allen ein weiterer sehnsüchtigst erwarteter Rückkehrer der Chargers einen Fumble, der bei den Chiefs landete. Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen, da Jerick McKinnon kurz darauf den Ball direkt wieder hergab. Linebacker Troy Reeder erzwang den Fumble mit einem gezielten Punch. Wenig später rehabilitierte sich Allen für einen vorherigen Fehler mit einem spektakulären 46-Yard-Catch, der die Chargers in die Red Zone beförderte.
Dort machte Herbert kurzen Prozess und fand Palmer 6-Yard-Touchdown-Pass für die erneute Führung 1:46 Minuten vor dem Ende. Zu viel Zeit für Mahomes, der letztlich 31 Sekunden vor Ende ein drittes Mal Kelce fand - 17-Yard-Touchdown! Entscheidung.
Durch diesen Erfolg setzen sich die Chiefs wohl schon entscheidend in der AFC West ab und haben drei Spiele Vorsprung auf ihren ärgsten Verfolger, gegen den sie nun auch den Season Sweep eingefahren haben. Die Chargers werden nun um eine Wildcard kämpfen müssen.
Los Angeles Chargers (5-5) - Kansas City Chiefs (8-2)
Ergebnis: 27:30 (10:6, 10:7, 0:3, 7:14) BOXSCORE
Chargers vs. Chiefs - die wichtigsten Statistiken
- Der 50-Yard-Touchdown von Palmer im ersten Viertel war nicht nur der erste Opening-Drive-Touchdown gegen die Chiefs in dieser Saison, er war auch die 11. Completion von Herbert seit 2020, die mindestens 55 Air Yards geflogen war. Das sind nun drei mehr derartige Completions als jeder andere QB in diesem Zeitraum.
- Der Palmer-Touchdown flog laut Next Gen Stats exakt 57,2 Air Yards und das sind die zweitmeisten bei einer Completion gegen Cover 2 in dieser Saison.
Der Star des Spiels: Travis Kelce (Tight End, Chiefs)
Am Ende war er mal wieder nicht zu halten. Der Star-Tight-End fing 6 Pässe für 115 Yards und 3 Touchdowns. Egal, wer gegen ihn spielte, er hatte ultimativ wieder die richtigen Antworten und zeigte erneut, dass er kaum zu covern ist - besonders nicht Eins-gegen-eins.
Der Flop des Spiels: Derwin James (Safety. Chargers)
James hatte auch einige gute Szenen, doch letztlich war er es, der bei ein paar der entscheidenden Szenen - darunter der Game-Winner von Kelce - geschlagen wurde. Zuvor schon sah er ganz alt aus, gegen Rookie Skyy Moore zum Beispiel. Er spielt risikoreich, weil er so gut ist. Doch in diesem Spiel rächte sich das.
Analyse: Chargers vs. Chiefs - die Taktiktafel
- Die Chiefs mussten auf die Wide Receiver JuJu Smith-Schuster und Mecole Hardman (IR) verzichten. Das hatte zur Folge, dass die Personaldecke auf Receiver ziemlich dünn war. Das hatte zwei klare Folgen: Zum einen sah dadurch Rookie-Receiver Skyy Moore mehr Einsatzzeit und mehr Targets. Zum anderen setzten die Chiefs dadurch häufiger auf mehr als einen Tight End (Kelce). Sowohl Jody Fortson als auch Noah Gray bekamen mehr Snaps als sonst und wurden wie Kelce variabel innen und außen eingesetzt.
- Die Chargers setzten ihre wie üblich variable Secondary mit viel Man Coverage entgegen. Zum Start variierten sie die Bewachung von Kelce und stellten sowohl Cornerbacks (Callahan) als auch Linebacker (Murray) gegen den Star-Tight-End der Chiefs. Nachdem das nur bedingt funktionierte, wurde dann häufiger auf Safety Derwin James gesetzt, der Kelce das Leben merklich schwerer machte. James allerdings agierte gelegentlich auch als gefährlicher Blitzer und half wie üblich auch gegen den Run aus.
- Die Chiefs spielten zumeist Cover 2, versuchten das aber teilweise zu verschleiern, indem sie mit einem der Safeties Blitz zeigten, ehe jener dann doch droppte. So auch beim 50-Yard-TD von Palmer zu beobachten.
- Nachdem die Chiefs mit fortlaufender Dauer in der ersten Hälfte Probleme durch die Luft bekamen, setzten sie nach der Pause - wie schon zu Spielbeginn - vermehrt aufs Run Game, was gegen leichte Boxen der Chargers zuweilen zum Erfolg führte. Und spätestens nach dem Ausfall von Murray, der auch häufiger als Spy agierte, hatten die Chargers merklich Probleme, das zu stoppen.