Saints vs. Ravens: Auf einen Blick
Altmeister Justin Houston zeigte eine herausragende Vorstellung und übernahm das Spiel an der Line of Scrimmage. Damit setzte er eine beeindruckende Serie fort.
Lamar Jackson hatte zwar ein paar unpräzise Würfe im Spiel, doch seine Zone-Reads waren so gut wie eh und je und entnervten die Saints merklich. Offensiv war er einmal mehr der effizienteste Spieler auf dem Platz.
Die Saints buddelten sich schon früh ein Loch mit einer schlimmen Busted Coverage durch das Safety-Duo Tyrann Mathieu und Marcus Maye. Letzterer sah auch beim zweiten TD der Ravens nicht gut aus.
New Orleans Saints vs. Baltimore Ravens: Die Analyse
Nach Punts zu Beginn erwischten die Ravens den besseren Start, was hauptsächlich an Lamar Jackson lag, der mit Zone-Reads und Scrambles ein ums andere Mal die Defense der Saints mit den Füßen überwand. Den ersten Touchdown allerdings gab es dann doch durch die Luft.
Jackson fand Rookie-Tight-End Isaiah Likely für einen 24-Yard-Touchdown. Die Ravens täuschten dabei einen QB-Sweep nach rechts an, während Likely in 22-Personnel auf der gleichen Seite an der Line stand wie Josh Oliver und dann eine Seam-Route lief. Da sich Safety Marcus Maye nicht zuständig fühlte und Tyrann Mathieu daneben zu weit weg war, war das ein sehr leichter Touchdown für die Gäste.
Zur 2-Minute-Warning erhöhten die Ravens auf 14:0 durch einen 1-Yard-Touchdown-Lauf von Kenyan Drake per Inside-Hand-Off - auch dieses Play war eine Read-Option. Erneut sah besonders Maye nicht allzu gut aus, ließ sich täuschen und machte die Mitte frei. Der Read-Spieler in der Szene war allerdings Defensive End Cameron Jordan, der einen QB-Keeper erwartete und damit raus war aus der Szene.
Bis zur Pause gelang den Saints, denen in den letzten zwei Minuten der Halbzeit erstmals ein vorzeigbarer Drive glückte, noch ein Field Goal.
Saints vs. Ravens: Houston-Gala nach der Pause
Direkt nach der Pause marschierten die Ravens erneut übers Feld, begnügten sich jedoch mit einem Field Goal, weil Jackson - erneut nach spektakulären Scramble - einen weit offenen Demarcus Robinson verfehlte.
Die Saints, die im Laufe des Spiels Center Erik McCoy verloren, zeigten in der Folge eine stabilere Leistung der Offensive Line, was ihr Run Game kurzzeitig befeuerte und Dalton etwas mehr Zeit verschaffte. Das Ergebnis war ein Trip in die Red Zone. Dort allerdings endete der Drive mit einem weiteren Field Goal, nachdem Dalton einen Sack bei 3rd Down kassierte. Cornerback Marlon Humphrey kam in Windeseile per Blitz im Backfield an - einer der seltenen Blitzes der Ravens in diesem Spiel mit herausragendem Erfolg.
Im vierten Viertel brachten die Gäste das Spiel dann nach Hause - erst traf Justin Tucker ein weiteres Field Goal, dann fing Justin Houston eine abgefälschte Interception nahe der Line. Und Drake machte kurz darauf mit seinem zweiten Touchdown den Deckel drauf.
New Orleans Saints (3-6) - Baltimore Ravens (6-3)
Ergebnis: 13:27 (0:7, 3:7, 0:3, 7:10) BOXSCORE
Saints vs. Ravens - die wichtigsten Statistiken
- Jacksons Touchdown-Pass zu Likely war der 100. in seiner NFL-Karriere. Er ist damit erst der zweite Ravens-QB, dem dies gelang. Der erste war Joe Flacco (212).
- Drakes erster Touchdown hatte laut Next Gen Stats eine Scoring-Wahrscheinlichkeit von 95,7 Prozent, als er den Hand-Off erhielt. Es war das Resultat des Zögerns von Edge-Verteidiger Cameron Jordan, der mit einem QB-Keeper gerechnet hatte.
Der Star des Spiels: Justin Houston (Edge Rusher, Ravens)
Justin Houston (33) übernahm dieses Spiel von Anfang bis Ende. Er schaffte 2,5 Sacks und 5 Pressures. Als Sahnehäubchen kam auch noch eine Interception im vierten Viertel dazu. Es war Houstons drittes Spiel in Serie mit mindestens 2 Sacks.
Der Flop des Spiels: Safetys (Saints)
Jackson warf überwiegend über die Mitte und weder Marcus Maye noch Tyrann Mathieu hatten übermäßig viel Zugriff. Das Missverständnis der beiden ermöglichte den ersten Touchdown und auch beim zweiten Score hätte gerade Maye in der Mitte am Ball bleiben müssen.
Analyse: Saints vs. Ravens - die Taktiktafel
Die Saints taten gegen Jackson das, was viele gegen ihn machen, sie blitzten ihn häufig - in mehr als 50 Prozent seiner Dropbacks. Das ging völlig gegen ihre üblichen Tendenzen. Laut Next Gen Stats liegt ihre Blitz Rate normalerweise bei 17 Prozent. Das hatte aber auch zur Folge, dass die Saints teils überaggressiv waren und damit gegen Jackson ins offene Messer liefen. Zudem hatten sie selten eine Antwort auf Jacksons Read-Option-Keepers.
Die Ravens-Defense blitzte deutlich weniger gegen Dalton, der sich aber gegen die enge Man Coverage häufig die Zähne ausbiss. Um dem zu entgehen, versuchte er es viel mit eher kurzen bis mittellangen Pässen, auch um den Ball schnell loszuwerden.