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Die NFL Awards für 2023: Ein Trostpflaster für McCaffrey?

Von Constantin Eckner
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Jedes Jahr diskutieren Experten und Fans intensiv und teils emotional darüber, wer die besten Spieler einer NFL-Saison sind und die prestigeträchtigen Awards verdient haben. SPOX blickt auf die Awards, die am 9. Februar in Las Vegas vergeben werden, und benennt den jeweiligen Favoriten.

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NFL Awards: Most Valuable Player

Die mit Abstand prestigeträchtigste Auszeichnung ist selbstverständlich der MVP Award, der selbst weite Teile der Fanszenen brennend interessiert. Vor einiger Zeit entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Lamar Jacksen und Brock Purdy.

Der eindeutige Sieg der Ravens über die Niners, inklusive vier Interceptions von Purdy, hat dieses Duell jedoch entschieden. Mittlerweile hallt es hörbar "MVP" durch das M&T Bank Stadium von Baltimore, denn Jackson als Anführer der Ravens, die sich zu einem Favoriten auf den Super Bowl entwickeln, zeigte zuletzt mehrfach MVP-würdige Leistungen.

Vergessen sind derweil die schwierigen Vertragsverhandlungen während der Off-Season und die Ungewissheit, ob Jackson überhaupt nochmal das lilafarbene Trikot tragen würde. Seinem zweiten MVP-Titel nach 2019 steht fast gar nichts mehr entgegen.

Tipp: Lamar Jackson

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NFL Awards: Coach of the Year

Noch nicht entschieden scheint unterdessen das Rennen um die Auszeichnung für den besten Trainer des Jahres. Es haben sich jedoch zwei Favoriten herauskristallisiert: Dan Campbell und Kevin Stefanski.

Letzterer hat die Browns trotz der fragilen Lage auf der Quarterback-Position in die Playoffs gecoacht, während Campbell mit den Lions den ersten Division-Titel in 30 Jahren errang. Der ehemalige Tight End, der nun in Verantwortung einer lange Zeit gebeutelten Franchise ist, konnte aufgrund seiner emotionalen Art schon in der Vergangenheit viele Sympathien für sich gewinnen.

Seine Qualitäten als Führungsfigur sowie seine Gabe, die Schuld notfalls auf sich zu nehmen und von seinen Spielern abzuwenden, haben ihn bereits zu einem veritablen Top-10-Trainer gemacht. Nun kommen noch handfeste Erfolge hinzu - nicht zuletzt aufgrund einer gut geölten Offensive, in der die Rädchen sehr gut ineinandergreifen und die nicht übermäßig stark von einzelnen Akteuren abhängig ist.

Tipp: Dan Campbell

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NFL Awards: Assistant Coach of the Year

Sollte Stefanski Coach of the Year werden, woran die Buchmacher in Las Vegas glauben, könnte quasi als Ausgleich eine andere Auszeichnung in die Motor City gehen. Denn am offensiven Hoch der Lions ist natürlich auch Coordinator Ben Johnson beteiligt, der sich deshalb in der komfortablen Position befindet, dass er wahrscheinlich in den kommenden Monaten eine Position als Head Coach übernehmen könnte, sofern er das möchte.

Ein weiterer heißer Kandidat auf den Titel des Assistant Coach of the Year ist Todd Monken, der OC der Ravens. Monkens Plan, die Offensive und vor allem auch den Einsatz von Lamar Jackson innerhalb dieser Offensive doch recht deutlich zu verändern, stand zu Beginn der Saison hier und da in der Kritik, aber die Ergebnisse geben ihm selbstverständlich Recht. Ein weiterer heißer Kandidat auf die Auszeichnung sollte Jim Schwartz sein, in Anbetracht dessen, wie die Defensive der Browns zeitweilig performte, als so mancher davon sprach, dass es die beste Defensive der Liga-Geschichte werden könnte. Dazu kam es nicht, aber Schwartz hat ebenso wie Johnson und Monken ganze Arbeit geleistet.

Tipp: Todd Monken

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NFL Awards: Comeback Player of the Year

Der haushohe Favorit auf diese Auszeichnung ist verständlicherweise Damar Hamlin, nachdem der Buffalo-Bills-Spieler während eines Spiels Anfang Januar 2023 einen Herzstillstand erlitt und in dieser Saison wieder auf dem Feld stand.

Natürlich sind seine sportlichen Leistungen eher zu vernachlässigen und Hamlin spielt für den Moment auch keine wirkliche Rolle in der Unternehmung der Bills, wieder in die Playoffs einzuziehen. Die Story rund um seine Rückkehr ist jedoch eine ganz spezielle.

Rein auf das Sportliche bezogen ist wohl Joe Flacco der Comeback-Spieler in dieser Saison, denn der 38-Jährige war lange Zeit ohne Team und kam quasi von der Couch zu den verzweifelten Browns, nur um diese zu vier Siegen in Folge zu führen und jedem unter Beweis zu stellen, dass der recht immobile Quarterback immer noch einen Arm wie eine Haubitze besitzt. Obendrein ist Flacco wohl der stoischste Spieler seiner Generation.

Tipp: Damar Hamlin

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NFL Awards: Offensive Player of the Year

Wäre die Welt fair, würde Christian McCaffrey gewiss auch bei der Vergabe des MVP-Titels hochgehandelt werden. Aber der Vorzeigeathlet ist nun einmal Running Back und hätte wohl nur nach der prestigeträchtigsten aller Auszeichnungen greifen können, hätte sich kein Quarterback dafür in Position gebracht. So könnte es als Trostpflaster für diesen Titel reichen.

Ihm auf den Fersen ist eigentlich nur noch Tyreek Hill, dessen Status ein wenig darunter leidet, dass Miami in der großen Mehrheit der Spiele gegen Top-Gegner als Verlierer vom Rasen ging. McCaffrey mutierte in dieser Saison zur Touchdown- und First-Down-Maschine und hat auch nochmal allen vor Augen geführt, was die Liga verlor, als er während seiner Zeit in Charlotte mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

Tipp: Christian McCaffrey

NFL, Cleveland Browns, Myles Garrett
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NFL Awards: Defensive Player of the Year

In dieser Kategorie hatten sich über die Saison einige Top-Spieler für eine Auszeichnung empfohlen. Übrig geblieben sind zum Ende hin noch zwei: Myles Garrett und Micah Parsons.

Bei beiden sind es nicht reinweg die Zahlen, welche die Leistungen und auch den jeweiligen Einfluss auf das gesamte Spiel widerspiegeln. Sowohl Garrett als auch Parsons können allein mit ihrer Präsenz dafür sorgen, dass Offensiven entsprechend reagieren und punktuell Fehler begehen.

Beide forcieren fast schon Double Teams und können trotzdem mit großer Regelmäßigkeit durchbrechen. Und wenn einmal nicht, so ermöglichen sie Freiräume. Dass einer der beiden die Auszeichnung abräumt, steht wohl außer Frage. Wer es wird, könnte noch für ein paar hitzige Debatten sorgen.

Tipp: Myles Garrett

C.J. Stroud, Houston Texans
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NFL Awards: Offensive Rookie of the Year

Eine Zeit lang war Puka Nacua der beeindruckendste offensive Rookie der NFL. Jedoch ließen seine Werte ab Ende Oktober ein wenig nach, auch weil er seltener angespielt wurde.

Gleichzeitig katapultierte sich C.J. Stroud immer mehr ins Rampenlicht. Natürlich durchlief auch Houstons Quarterback die eine oder andere sportliche Niederung, blieb allerdings ein großer Hoffnungsschimmer für die lange Zeit gebeutelten Texans.

Zugleich stellte Stroud unter Beweis, dass er als Quarterback das komplette Paket aus klassischem Passspieler, Out-of-Structure-Passgeber und Laufspieler ist, wonach sich so viele Teams sehnen. Selten hat ein Rookie-Quarterback eine solch reife Leistung gezeigt, weshalb der Titel sehr wahrscheinlich an den ehemaligen Buckeye geht.

Tipp: C.J. Stroud

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NFL Awards: Defensive Rookie of the Year

In dieser Kategorie führt aller Voraussicht nach kein Weg an einem Eagle vorbei - nämlich Jalen Carter. Gerne wird ob der zuletzt schwächelnden Philly-Defensive vergessen, welch hervorragendes Rookie-Jahr Carter absolviert.

Seine Explosivität an der Linie gepaart mit einer achtbaren Oberkörperbeweglichkeit machen ihn zu einem Pressure-Spieler par excellence. Andere Rookies, allen voran Will Anderson und Devon Witherspoon, haben sich auch sehr achtbar in die Liga eingeführt und persönliche Highlights erlebt, aber Carter ist zum aktuellen Zeitpunkt ein anderes Kaliber. In einigen seiner Auftritte wirkt er schon wie ein Veteran und ein möglicher DPOY-Kandidat.

Tipp: Jalen Carter

Nick Sirianni
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SPOX-Auszeichnungen

Neben den regulären Awards möchten wir auch noch ein paar alternative Auszeichnungen vergeben.

Aufsteiger der Saison

Aufgrund der Vorfälle vergangene Saison und seiner inkonstanten Leistungen hatten schon so einige den Glauben in Tua Tagovailoa aufgegeben. Doch mit der Unterstützung von Mike McDaniel, der selbst in seinem Leben einst ein tiefes Tal durchschreiten musste, konnte sich Tua in dieser Saison von seiner besten Seite zeigen.

In der High-Speed-Offensive der Dolphins erinnert er immer häufiger an seine energiegeladene Collegezeit, als der Hawaiianer in Windeseile die Bälle verteilte und Rusher ins Leere laufen ließ. Nun hat Miami endlich seinen Franchise-QB.

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Absteiger der Saison

Noch können die Philadelphia Eagles ihre Saison mit guten Playoff-Resultaten retten. Aber was sich in den vergangenen Wochen in dieser Franchise abspielt, ist doch arg bedenklich. Nach einer Super-Bowl-Teilnahme und viel Lob für die Mentalität des Teams von Nick Sirianni tun sich immer mehr Gräben auf.

Zuweilen wird von Spielern zwischen den Zeilen oder recht offen die Einstellung einiger angeprangert. Und obendrein zeigt sich das erfahrungsgemäß schwierige Publikum im Lincoln Financial Field erbost ob der schwachen Leistungen des Teams. Hier liegt Einiges im Argen.

Veteran der Saison

Eigentlich könnte man wieder Joe Flacco in dieser Kategorie benennen. Aber die Auszeichnung soll stattdessen an eine Position gehen, die seltener im Rampenlicht steht.

Thomas Morstead, der Punter der New York Jets, war schon seit langem als 1A-Sportsmann bekannt. Aber dass er mit 37 immer noch derart Bälle mit Brachialität übers Feld befördern kann, ist schon beeindruckend. Einiger Spötter mögen meinen, er hätte in Diensten der Jets natürlich auch viele Möglichkeiten, Punts auszuführen.

So ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass er mit 33 die zweitmeisten Punts aller Spieler in die 20-Yard-Zone befördert hat. Doch ganz generell ist Morstead ein Phänomen unter den Puntern.

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Outfit der Saison

Um ehrlich zu sein, wurde diese Kategorie vor allem kreiert, um die Kleidungswahl von Joe Burrow zu feiern. Wer hat schon so viel Swag wie Joe? Nicht viele in der nichtsdestotrotz modisch hochkarätigen NFL.

Seit Super Bowl 56 stand Burrow vor der schweren Aufgabe sein Outfit-Niveau aufrechtzuerhalten und er hat es in der Tat geschafft. Das beste (oder cringe-würdigste) Outfit überhaupt war jenes vorm Spiel gegen San Francisco.

Podcast der Saison

Mittlerweile tauchen immer mehr aktive Spieler in die Tiefen des Podcast-Universums ab. Doch keiner stellt momentan eine bessere Show auf die Beine als Jason und Travis Kelce mit "New Heights".

Besonders Jason Kelce ebnet sich gerade einen Weg ins Fernseh- oder Showbusiness, den er beschreiten kann, sobald er nicht mehr die Kraft oder Lust hat, um als Center für die Eagles zu spielen. Ihr Podcast ist jede Menge Spaß und sicherlich auch Inspiration für einige andere Kollegen, es den beiden nachzumachen.

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