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NFL Thanksgiving Games: "In meinen Augen haben wir das richtig gemacht" - Bears-Coach verteidigt fatale Schlusssekunden bei Niederlage gegen Detroit Lions

Von Stefan Petri
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Die Chicago Bears blamieren sich in der Schlussminute bei den Detroit Lions bis auf die Knochen - und das nach einer tollen Aufholjagd.

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Die Dallas Cowboys gewinnen ihr traditionelles Heimspiel an Thanksgiving ebenfalls, im Night Game triumphieren zudem die Green Bay Packers. Für die Miami Dolphins setzt sich derweil eine eisige Serie fort.

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Donnerstag, 28. November, 18.30 Uhr

Detroit Lions (11-1) - Chicago Bears (4-8) 23:20 BOXSCORE

  • Dramatische Schlussminuten in Detroit! Caleb Williams musste mit den Lions beim Stand von 20:23 mindestens zum Field Goal marschieren, und zwar von der eigenen 1-Yard-Linie. Bei Third Down fand er D.J. Moore über 25 Yards, die Bears arbeiteten sich bis über die Mittellinie. Dann wurde bei Fourth Down ein Big Play von Moore wegen Offensive Pass Interference zurückgepfiffen, bei Fourth-and-14 war der Pass eigentlich schon misslungen - aber die Refs pfiffen eine eher softe Pass Interference gegen Lions-Cornerback Kindle Vindor. First Down an der gegnerischen 25-Yard-Linie - würden die Bears sogar noch einen Touchdown schaffen können?
  • Nein! Strafe gegen die Offense, dann ein Sack von Williams - und die Bears nahmen bei Third-and-26 keine Auszeit, obwohl sie noch eine hatten! So blieb dem Quarterback nach dem Snap nur noch ein Verzweiflungswurf bei ablaufender Uhr, der brachte nichts ein. Was für ein Fehler der Bears! Die hatten nach dem Sack noch 30 Sekunden Spielzeit übrig, wollten sich die Auszeit aber aufsparen. "Wir wollten den Spielzug bei 18 Sekunden starten, den Ball im Feld halten, in Field-Goal-Reichweite kommen und dann die Auszeit nehmen", erklärte Head Coach Matt Eberflus. "In meinen Augen haben wir das richtig gemacht." Seine Spieler waren allerdings überrascht: "Plötzlich rennen alle aufs Feld und das Spiel ist vorbei", sagte etwa Tight End Cole Kmet. "Ich dachte mir: Was zum Geier ist gerade passiert?"
  • Zuvor hatten die Lions in ihrem traditionellen Heimspiel dominant gegen den Division-Gegner begonnen. Währen die Bears in ihren ersten vier Drives nicht ein First Down schafften, punkteten die Lions viermal in Folge. Allerdings waren drei Field Goals dabei, so stand es "nur" 16:0. Eine Minute vor dem Ende der 1. Hälfte fumbelte Running Back Jahmyr Gibbs (87 YDS) kurz vor der Bears-Endzone. Die gingen zwar punktlos in die Kabine, waren aber noch im Spiel. In Halbzeit zwei war die Offense um Caleb Williams (256 YDS, 3 TDs) voll da! Drei Touchdowns in vier Drives, der letzte ein wunderschöner 31-Yard-Pass auf Moore (97 YDS). Die Lions schafften zwar auch einen TD, Kicker Jake Bates vergab aber ein machbares Field Goal aus 45 Yards und hielt die Gäste so im Spiel. Die zwangen Detroit rund dreieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal zum Punt und hatten zumindest die Chance auf Overtime - bis man sie sträflich aus der Hand gab.
  • Bei den Lions war Amon-Ra St. Brown mit fünf Catches für 73 Yards der beste Receiver, das Running Game überragte mal wieder mit 194 Yards. Die Defense ließ nach der Pause allerdings stark nach, auch Jared Goff (21/34, 221 YDS) leistete sich ein paar Fehler. Dazu gab es einige Verletzungen bei den Lions - welche wie schlimm ist, wird sich noch herausstellen.
  • Playoffs? Mathematisch sind die Lions noch nicht qualifiziert, ein paar passende Ergebnisse braucht es im Laufe des Wochenendes noch. Nächste Woche empfängt man die Packers zum Spitzenspiel. Die Bears müssen sich dagegen wohl endgültig von der Postseason verabschieden.
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Donnerstag, 28. November, 22.30 Uhr

Dallas Cowboys (5-7) - New York Giants (2-10) 27:20 BOXSCORE

  • Erster Heimsieg für America's Team seit dem 30. Dezember 2023! Nach sechs Niederlagen endlich wieder ein Sieg, der zweite in Folge - so sind die Cowboys weiter nicht komplett aus dem Playoff-Rennen. Dabei lag Dallas im 2. Viertel trotz zweier Field Goals in den ersten beiden Drives noch mit 6:7 zurück, doch dann warf Starter Drew Lock auf der Gegenseite einen Pick-Six. Wobei DeMarvion Overshown dafür ein Extralob verdient: Als Pass Rusher tippte er Locks Pass hoch in die Luft, fing ihn selbst auf und trug ihn in die Endzone zurück. "Ich dachte mir: "Das ist ein guter Zeitpunkt, um die Nachbrenner anzuwerfen", scherzte er anschließend.
  • Lock, der bei den Giants den verletzten Tommy DeVito vertrat, brachte es auf 178 Passing und 57 Rushing Yards, einen Touchdown erlief er für sein Team. Doch nach dem Pick-Six ging lange nichts, und als er zu Beginn der 2. Hälfte bei einem Sack fumbelte und die Cowboys wenig später den Touchdown zum 20:10 erzielten, war das Spiel eigentlich gelaufen. "Bis auf die Ballverluste und ein paar andere Dinge war es ein Auf und Ab", fasste er seinen ersten Start für die G-Men zusammen: "Manches war gut, manches schlecht." Bei den Giants kam Quarterback Cooper Rush auf 195 Yards und einen Touchdown-Pass, Running Back Rico Dowdle legte 112 Yards und einen Score auf. Sehr positiv: Rush wurde im ganzen Spiel kein einziges Mal gesackt (Lock sechsmal).
  • Die Giants, bei denen sich Defensiv-Ass Dexter Lawrence den Ellbogen auskugelte, halten durch die Niederlage weiter Kurs auf einen Top-Pick im kommenden Draft. Nächste Woche empfangen sie die New Orleans Saints. Dallas bekommt es daheim mit den Cincinnati Bengals zu tun.
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Freitag, 29. November, 2.20 Uhr

Green Bay Packers (9-3) - Miami Dolphins (5-7) 30:17 BOXSCORE

  • Start-Ziel-Sieg-für die Packers, der siebte in den letzten acht Partien. Green Bay führte im heimischen Lambeau Field nach dem ersten Viertel mit 14:0, zur Pause stand es 24:3 - der Rest war eigentlich nur Makulatur. Anschließend feierte Quarterback Jordan Love (274 YDS, 2 TDs) mit Truthahnbraten und Safety Xavier McKinney sagte: "Für eine kurze Woche haben wir ganz gut gespielt. Wir hatten die richtige Einstellung und sind schnell ins Spiel gestartet." Die Packers-Defense hielt das Running Game der Gäste bei 39 Yards und sackte Tua Tagovailoa gleich fünfmal.
  • Für die Dolphins begann das Spiel denkbar schlecht: Nachdem die Packers zu Beginn punten mussten, verpatzte Malik Washington den Catch, Green Bay hatte Ballbesitz an der 9-Yard-Linie und erzielte wenig später den Touchdown zum 7:0. Vor dem Seitenwechsel musste man schon aufs Ganze gehen, scheiterte aber bei Fourth Down an der eigenen 38-Yard-Linie, und beim Stand von 11:27 brachte man den Ball trotz Second-and-Goal von der 1-Yard-Linie in drei Versuchen nicht über die Linie. "Wir haben hart gekämpft", sagte D-Liner Calais Campbell. "Wir haben nicht aufgegeben."
  • Damit setzte sich ein Trend fort: In der Kälte können die Dolphins einfach nicht gewinnen. Zwar lag in Green Bay kein Schnee, aber dafür herrschten Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Die letzten zwölf Spiele bei Bedingungen unter 5 Grad Celsius hat das Team aus Florida allesamt verloren. Das wollte Tua (365 YDS, 2 TDs) aber nicht als Ausrede gelten lassen.
  • Für Green Bay geht es kommende Woche zum Gipfeltreffen nach Detroit, das Heimspiel gegen die Lions hatte man vor ein paar Wochen 14:24 verloren. Die Dolphins müssen für eine letzte Playoff-Chance eine Siegesserie starten, am besten schon kommende Woche gegen die Jets.
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