NHL

In Washington ist der Wahnsinn zu Hause

Von SPOX
Die Washington Capitals feiern ihren Overtime-Sieg gegen die Montreal Canadiens
© Getty

Alex Owetschkin und die Capitals sind gegen Montreal der Verzweiflung nahe, doch dann starten sie eine unglaubliche Aufholjagd. Vancouver verliert in der Overtime und schimpft auf die Referees. Bemerkenswert: In sieben Serien sind zwei Spiele absolviert - und es steht überall 1-1...

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Buffalo Sabres - Boston Bruins 3:5

Zwei Tage nach der 1:2-Auftaktniederlage gewannen die Boston Bruins das zweite Spiel der Best-of-seven-Serie in Buffalo mit 5:3 und glichen damit aus. Boston hat nun zwei Mal in Folge Heimrecht und damit die große Chance, in heimischer Halle davonzuziehen.

Die Sabres, die weiterhin auf den verletzten Jochen Hecht verzichten müssen, erwischten den besseren Start und lagen nach dem ersten Drittel und Treffern von Tyler Myers sowie Matt Ellis 2:0 vorne. Allerdings verletzte sich im ersten Abschnitt auch Buffalos Top-Torjäger Thomas Vanek am linken Bein und kehrte im Spielverlauf nicht auf das Eis zurück.

In Durchgang zwei kam Boston durch Michael Ryder und den slowakischen Abwehrhünen Zdeno Chara zum Ausgleich, ehe Jason Pominville die Sabres wieder in Front brachte.

Im letzten Drittel drückten die Bruins dann auf das Tempo. Wiederum Ryder und Chara trafen und sorgten für die entscheidende Wende. Den Schlusspunkt setzte schließlich Mark Recchi kurz vor Ende des Spiels mit einem Schuss ins verwaiste Tor.

Washington Capitals - Montreal Canadiens 6:5 OT

Mit einem Wort: unfassbar! Die Canadiens hatten den zweiten Auswärtssieg schon so gut wie im Sack. Brian Gionta traf schon nach einer Minute zur Führung, die Andrei Kostitsyn (8.) sogar noch ausbaute. Die ersten zwei Schüsse, die Jose Theodore sah, waren sofort drin. Und Theodores Abend damit sofort vorbei. Caps-Coach Bruce Boudreau fackelte nicht lange und ersetzte Theodore durch Simeon Warlamow.

Die Caps kamen durch ein Breakaway-Tor von Eric Fehr (11.) zwar heran, aber im zweiten Drittel machte Kostitsyn mit zwei weiteren Treffern (32./38.) seinen Hattrick perfekt - Montreal führte in Washington mit 4:1! "Wir waren total verzweifelt", sagte Caps-Stürmer Tomas Fleischmann.

Alex Owetschkin war nach bald 100 Minuten immer noch ohne Scorerpunkt in der Serie, alle Caps-Fans waren geschockt. Aber was dann passierte, war der pure Wahnsinn. Nicklas Bäckström sorgte  - nach einem Assist von Ovie - noch im zweiten Drittel wieder für Hoffnung. Und im Schlussdrittel ging die Caps-Show dann los. Owetschkin (43.) mit seinem ersten Treffer der Serie und erneut Bäckström (50.) sorgten für den Ausgleich.

Eigentlich sprach jetzt alles für die Caps, doch dann kam es erstmal anders. Tomas Plekanec brachte die Habs fünf Minuten vor Schluss wieder in Front - Washington drohte erneut die zweite Niederlage. Aber dann bereiteten Bäckström und Owetschkin 1:21 Minuten vor Ende den Treffer von Verteidiger-Jungstar John Carlson vor. Es ging in die Overtime.

Dort dauerte es dann nur 31 Sekunden, bis der überragende Bäckström seinen Hattrick perfekt machte und das Spiel für die Caps entschied. Riesenerleichterung in Washington. Mal schauen, wie das noch weitergeht...

Vancouver Canucks - Los Angeles Kings 2:3 OT

Spiel 1 gewonnen und in Spiel 2 nach Treffern von Steve Bernier (8.) und Mikael Samuelsson (10.) souverän mit 2:0 in Führung - es lief alles perfekt für die Canucks.

Doch die Kings gaben nie auf und brauchten im zweiten Drittel nur 35 Sekunden, um durch Fredrik Modin (31.) und Wayne Simmonds (32.) zum Ausgleich zu kommen.

Nach einem torlosen Schlussdrittel ging es zum zweiten Mal in der Serie in die Overtime, in der diesmal die Kings das bessere Ende für sich hatten. Der Hammer: Vancouver kassierte nach sechs Minuten eine äußerst umstrittene Zweiminuten-Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Wie bitter.

"Die Strafe war nicht berechtigt", schimpfte Vancouvers Coach Alain Vigneault über die Refs. Los Angeles nutzte die Powerplay-Chance eiskalt aus und kam durch Anze Kopitar (Assists: Drew Doughty, Jack Johnson) zum Siegtreffer.

Ironie des Schicksals: Canucks-Goalie Roberto Luongo, der sein Team in Spiel 1 mit einem Wahnsinns-Save noch gerettet hatte, als er den Puck von der Linie fischte, haute sich den Puck diesmal unglücklich selbst ins Tor. Es ist wieder alles offen in der Serie.

Nashville überrascht Chicago